www.Crossover-agm.de WINGER: Karma
von mi

WINGER: Karma   (Frontiers Records)

1987 erblickte die Hardrock-Band Winger auf Initiative von Namensgeber Kip Winger (Vocals, Bass), dem ehemaligen Bassisten von Alice Cooper, und Reb Beach (Gitarre), ebenfalls Ex-Mitglied von Alice Cooper, das Licht der Welt und feierte unter anderem mit den Hits "Madalaine", "Seventeen" und "Headed For A Heartbreak" internationale Erfolge. Dies sollte so weit führen, dass sie 1990 sogar für den American Music Award in der Kategorie "Best New Heavy Metal Band" nominiert wurde.
Auch das zweite veröffentlichte Album nach dem selbstbenannten Debüt, "In The Heart Of The Young", wurde ein riesiger Erfolg in Amerika und in Japan und beinhaltete mit "Miles Away" den Song mit der höchsten Platzierung der Band in den Billboard-Charts (Platz 12). Daraufhin sollte es bald ein drittes Album geben ("Pull", das 1992/1993 aufgenommen wurde), allerdings trat Gitarrist Paul Taylor aus der Band aus und wurde bei den Live-Auftritten durch John Roth ersetzt. Drummer bei allen drei Alben war Rod Morgenstein (ehemals Mitglied bei Dixie Dregs).
Nach der "Pull"-Tour, die bis dahin, trotz schlechter Verkaufszahlen des Albums, das absolute Highlight der Bandgeschichte darstellte, sollte es jedoch sehr lange ruhig werden um Winger. Kip Winger und Reb Beach arbeiteten an ihren Solokarrieren und Rod Morgenstein zeichnete für einige Projekte unter anderem mit Jordan Rudess verantwortlich.
2002 erst konnte man Winger wieder für einige Konzerte in den Staaten und Kanada erleben. Nach einer weiteren Pause erfolgte 2006 dann die Wiedervereinigung und das Album "IV" wurde veröffentlicht. Die Kritiker und auch viele Fans taten sich schwer mit "IV": zu progressiv, zu sozialkritisch und zu wenige der sonst so Winger-typischen vordergründigen Melodien. Winger schien endgültig Geschichte zu sein.
Doch die Band strafte ihre Kritiker. Mit dem im Oktober 2009 veröffentlichten Album "Karma" katapultierten Winger sich selbst zurück auf die Bildfläche. Und das mit viel Tamtam. Mit bissigen Riffs begrüßt der erste Track "Deal With The Devil" den Hörer. Damit hat man nicht gerechnet, hört man sich frühere Werke der Band an, die von den eingefleischten Hardrock-Fans gern als zu weichgelutscht belächelt wurden. Das wird bei "Karma" nicht der Fall sein. Hier treffen harte Gitarrensounds auf wunderbar melodiöse Verzierungen, der Gesang von Kip Winger, der manchmal an den von Justin Hawkins erinnert, strotzt voller Power und Ausdruck und mit schlanken 43 Minuten Gesamtlänge ist die Platte eine für ihr Genre untypisch kurze Angelegenheit, die dadurch aber nicht an Dringlichkeit verliert, ganz im Gegenteil. Wer die ersten drei Werke von Winger mochte, wird "Karma" lieben. Eine wunderbare Mischung aus den früheren Werken der Band, die Winger zu neuem Ruhm führen wird und noch wichtiger: die Hardrock von seinem etwas verstaubten Image befreit.
Kontakt: www.wingertheband.com, www.frontiers.it

Tracklist:
1. Deal With The Devil
2. Stone Cold Killer
3. Big World Away
4. Come A Little Closer
5. Pull Me Under
6. Supernova
7. Always Within Me
8. Feeding Frenzy
9. After All These Years
10. Witness
 




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