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MANUEL NORMAL: De Wöd steht nimma laung
von mi

MANUEL NORMAL: De Wöd steht nimma laung   (Manuel Normal Records)

"Oh man" - So ziemlich genau das denkt sich der Rezensent, als er "De Wöd steht nimma laung" von Manuel Normal das erste Mal in den CD-Player einlegt. Oh man, was bitte ist denn das? Sprechgesang, das bekommt man schnell mit. Aber was um alles in der Welt ist das für eine Sprache? Mal meint man Wortfetzen zu verstehen und im nächsten Moment könnte es genauso eine Mischung aus Finnisch, Niederländisch und Schwyzerdütsch sein. Dazu eine seltsame Mischung aus Bassbeats, mehrstimmigem Gesang und Synthisound. Da muss man schon ein paar Mal den Playknopf bedienen, bis man sich in dieses Gewirr reingefunden hat.
Manuel Normal, das sind der namengebende Gitarrist, Drummer Mark Knochen, Bassist Matty Secure und DJ Tschesare. Ihre Musik kann man als Mischung aus Rock und Sprechgesang bezeichnen, mit der Besonderheit, dass es sich bei der Sprache um Deutsch im Oberösterreichischen Dialekt handelt. Diese Pille muss man erstmal schlucken, wenn man des Deutschen mächtig ist, aber nicht dieses speziellen Dialektes. Denn sonst gerät man noch während des ersten Songs "Doima" leicht in Versuchung, ein verschmitztes Lächeln ob des soooo lustigen Dialektes aufzusetzen, welches bestenfalls bis zur Mitte des Albums anhält und dann in Langeweile umschlägt, die einen dazu bewegt, den CD-Wechsler zu betätigen, um doch lieber "Hello Nasty" von den Beastie Boys zu hören. Dieser Versuchung muss man sich erwehren, denn in den Tracks steckt mehr als nur ein lustiges Sprachkauderwelsch. Manuel Normal haben viel zu sagen. Ganze 18 Songs lang ist "De Wöd steht nimma laung", die aber im Schnitt nicht länger als zweieinhalb Minuten dauern. So haben sie ein Album geschaffen, das viel Abwechslung bietet, trotz der vielen Titel keine Längen hat und nebenbei inhaltlich ein richtiger Brocken ist. In "Dreck" wird tiefgründig philosophiert, "Linz" ist ein Abgesang auf die Kulturhauptstadt von 2009 und sogar vor der ganz großen Weltpolitik schrecken sie nicht zurück ("Yes Us").
Aber auch musikalisch bietet "De Wöd steht nimma laung" so einiges. Groovende Basslines, eingängige Melodien und schräge Effekte. Der Vergleich zu den Beastie Boys ist da nicht weit hergeholt und wer hier nicht zwangsläufig zumindest mit dem Kopf wippt, kann nicht von dieser Welt sein.
Österreich, du hast ja richtig was zu bieten!
Kontakt: www.manuelnormal.at, www.myspace.de/manuelnormal

Tracklist:
1. Doima
2. Marionettn
3. Tua I Ned
4. Dreck
5. Dumm
6. Soiche Leit
7. Zug
8. Rosnkraunz
9. Linz
10. Wöd
11. Nochfrogn
12. Niki Lauta
13. Robota
14. Yes Us
15. 99 Voitrottl
16. Lochn
17. Doima (Zanshin Imado Wiedamisch)
18. Pornogeneration



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