www.Crossover-agm.de NARNIA: Course Of A Generation
von tk

NARNIA: Course Of A Generation   (Massacre Records)

Die schwedischen Metal-Helden NARNIA haben ein neues Kapitel in ihrer Bandgeschichte aufgeschlagen und präsentieren der metallischen Gemeinde nach dem Ausstieg von Sänger und Bandgründer Christian Liljegren mit German Pascual nicht nur einen neuen Shouter, sondern ebenso einen komplett runderneuerten Sound. Auch die Trademarks vergangener Tage sind verschwunden. So hat man Löwe Aslan vom Cover verbannt und sich für ein zeitgemäßes, modernes Artwork entschieden. Beim Einlegen von "Course Of A Generation" sollten Fans des für sie vertrauten neoklassischen Stils aber nicht erschrecken, denn das bisherige musikalische Schaffen der Schweden spiegelt sich in den zehn neuen Tracks nur noch in Spurenelementen wider. Moderner, grooviger und düsterer und somit eher finnisch als schwedisch wird der neue NARNIA-Sound spieltechnisch selbstverständlich auf höchstem Niveau dargeboten. Lediglich die auch schon auf dem Vorgänger "Enter The Gate" nervenden Disco-Loop-ähnlichen Keyboardeinlagen trüben das musikalische Gesamtbild ein wenig, fallen aber nicht sonderlich ins Gewicht. Der catchige Opener "Sail Around The World" weiß mit markantem Riffing und einem ohrwurmigen Refrain zu gefallen. German Pascuals Stimme deckt im Vergleich zu der seines Vorgängers eine größere Bandbreite ab, wobei er sich nur selten mal in extreme Höhen vorwagt und eher in mittleren und tiefen Tonlagen agiert. Daneben fällt das stark verbesserte und komplexe Drumming von Andreas Johansson auf. Calle baut seine exzessiven Frickelpassagen dezent in die Songs ein, der Schwerpunkt liegt deutlicher als zuvor auf der Rhythmusarbeit. Mit dem Mega-Groover "When The Stars Are Falling" sind Vergleiche zu ESSENCE OF SORROW und stilistisch ähnlich gelagerten Finnencombos unausweichlich.
Für NARNIA-Verhältnisse wild und ungestüm geht es in dem Titeltrack zur Sache, denn neben speedmetallischen Einschüben durchziehen krachende Midtempo-Riffs und mächtige Drumsalven den Song, so dass der melodische Aspekt etwas in den Hintergrund tritt. "Scared" hingegen ist eine etwas gedämpfte Gothicmetal-Nummer, die vor allem durch die einprägsamen Gesanglinien im Chorus auffällt, ansonsten aber etwas belanglos vor sich hinplätschert. Dagegen werden in "Kings Will Come" wieder mächtige Riffwände aufgefahren und Tempiwechsel zelebriert, dass dem anspruchsvollen Headbanger das Herz übergeht. Mit dem wohl härtesten Riff der Bandhistory hat Calle dem thrashigen "Armageddon" ein besonders dynamisches Soundkleid verpasst. Der großartige Epic-Kracher "One Way To Freedom" vereint sämtliche Stärken der Band in einem Song und hätte ebenso auf dem Album "The Great Fall" stehen können. Textseitig ist der durch Christian forcierte evangelistische Aspekt einer gesellschaftskritischen Sicht gewichen, so dass Hasstiraden gegen das klare christliche Bekenntnis der Band seitens der schreibenden Zunft künftig hoffentlich ausbleiben. NARNIA hat die musikalische Frischzellenkur definitiv gut getan. Spätestens nach dem dritten Durchlauf werden auch Happy Metal-Jünger den neuen Sound der Schweden lieben.
Bandkontakt: www.narniaworld.com, www.myspace.com/narniaofficial, www.massacre-records.com

Tracklist:
1. Sail Around The World
2. When The Stars Are Falling
3. Curse Of A Generation
4. Scared
5. Kings Will Come
6. Rain
7. Armageddon
8. One Way To Freedom
9. Miles Away
10. Behind The Curtain




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