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Eastpak Antidote Tour: Anti-Flag, Alexisonfire, Four Years Strong, The Ghost Of A Thousand   27.10.2009   Leipzig, Werk II
von kk

Mit der Eastpak Antidote Tour hat wieder einmal eine Tour nach Leipzig ins Werk II gefunden, die man am liebsten in die einzelnen Bands zerstückeln würde und neu auf die städtischen Clubs verteilen möchte: The Ghost Of A Thousand, Four Years Strong, Alexisonfire und Anti-Flag. Einzeln würden sich The Ghost Of A Thousand in Ilses Erika gut machen, Alexisonfire und Anti-Flag im Conne Island. Und Four Years Strong bleiben vor der Stadt. Aber die Eastpak Antidote Tour ist ja kein Wunschkonzert.
Die britischen Rising Stars der Hardcore-Szene The Ghost Of A Thousand haben das Schicksal, den Abend eröffnen zu müssen: Vor einer lethargischen kleinen Gruppe schreit sich Sänger Tom Lacey die Seele aus dem Leib und wird zu Recht wütend, als bei einer angekündigten Wall Of Death alle einfach stehen bleiben.
So viel Druck und Authenzität wünscht man den folgenden Four Years Strong. Die machen sich durch eingebaute Slayer-Riffs und übertriebene Breakdowns nämlich einfach lächerlich. Ohne Doublebass wären die Amerikaner mit ihrer College-Attitüde fast in einem "American Pie"-Soundtrack zu verorten. Zwischen The Ghost Of A Thousand und Alexisonfire sind Four Years Strong ein arger Genrebruch, den man Eastpak nicht verzeiht.
Alexisonfire knüppeln sich im Folgenden durch alle Alben bei (der Architektur des Werk II geschuldet) mittelmäßigem Sound durch eine durchwachsene Setlist, die alle Phasen der Band berücksichtigt. Shouter George Pettit kommt gleich ohne Shirt auf die Bühne und präsentiert, was er sich angetrunken hat. Der Mann, der keine Ahnung hat, wie er das mit dem Schreien hinkriegt, klingt einfach wundervoll. Während George die Bühne als Spielfläche zum Sabbern und Headbangen nutzt, steht Dallas Green eher dezent am linken Rand der Bühne. Das Zusammenspiel von Gut und Böse in Form von melodischem Gesang und Geschrei könnte nicht besser umgesetzt werden. Das Publikum dankt es nur bedingt und bleibt zäh. Ein Großteil ist, den T-Shirts nach, sowieso dem Anti-Flag-Fanblock zuzuordnen. Für die hatte der Verfasser dieses Berichts leider keine Zeit mehr, ist aber nicht unbedingt böse darüber.
Ein Abend mit zumindest zwei definitiv guten Bands also, die man in dieser Konstellation wohl leider nicht so schnell wieder sehen wird.



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