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von rls

RANDALE: Tatü Tata - Drei Feuerwehrlieder   (Newtone)

Bevor das fünfte Randale-Album "Hasentotenkopfpiraten" das Licht der Welt erblickt, wirft Deutschlands Nummer 1 im Sektor "Rockmusik für Kinder" noch eine Single auf den Markt, eine "Konzeptsingle" sozusagen. Wie man am Titel schon erkannt haben dürfte, geht es um eine Organisation, deren Wichtigkeit zwar unbestritten ist, die man aber am liebsten nicht bei sich zu Hause im Einsatz erleben müssen möchte. Sänger und Texter Jochen Vahle hat das im Titeltrack auch messerscharf erkannt: "Und was ist an der Feuerwehr das Beste? - Die Feuerwehrfeste!" Die Strophen benennen die Tätigkeiten der Feuerwehr mit dem Löschen von Bränden und dem Auspumpen von Kellern, und die empathische Bridge animiert fast ein wenig zum Schmunzeln, intoniert der Sänger doch mit großem Pathos: "Retten, Löschen, Bergen, Schützen, Keller leerpumpen!" Musikalisch haben wir hier durchaus unterhaltsamen kompakten Midtempo-Hardrock vor uns, und ein eingängiger Refrain gehört natürlich auch zur Grundausstattung. Nicht ganz hymnisch genug, um den Titeltrack von "Der Hardrockhase Harald" als abseitigen Partykracher abzulösen - aber Stimmung dürfte der Song nicht nur auf Feuerwehrfesten machen. Damit das Repertoire in dieser Richtung nun nicht monokausal bleibt, hat der Bielefelder Vierer noch zwei Songs aus seiner eigenen Vergangenheit hervorgekramt und in Feuerwehrlieder umgestrickt. "Drei rote Autos" entpuppt sich dabei als Umsetzung von "Drei Chinesen mit 'nem Kontrabaß" und führt mit den fünf Vokalvariationen zugleich im Quintenzirkel immer höher, erfüllt also gleich noch eine pädagogische Funktion für die kleinen Hörer. Eine ebensolche kann man auch "Dicker Schlauch/kleiner Eimer" nicht absprechen: Ein einfacher vierzeiliger Text wird zunächst in einer Manier "gelangweilter Bob Dylan" vorgetragen und dann mit jeder Wiederholung beschleunigt und auch hier tonartlich nach oben variiert (wenngleich nicht ganz in chromatischer Schrittweise); man macht allerdings ein Stück vor dem physikalisch erzwungenen Ende im Grindcore (oder puren Lärm) halt, nämlich bereits im hektisch-holpernden punkigen Speed Metal, bevor eine abrupte Abstufung in Richtung des Ausgangsmaterials erfolgt. Damit sind knappe zehn Minuten gute Unterhaltung gefüllt, die in klassischer Vinylsingleoptik samt passendem Coverartwork (unsere vier Helden mit antipyrotechnischen Accessoires) daherkommen. Als Einstieg in den Randale-Kosmos ist zwar der Albumvorgänger eher zu empfehlen, aber wer schon vom Hardrockhasenvirus infiziert ist, der kann hier bedenkenlos zugreifen.
Kontakt: www.randale-musik.de, www.newtone.de

Tracklist:
Tatü Tata - Das Feuerwehrlied
Drei rote Autos
Dicker Schlauch/kleiner Eimer
 




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