www.Crossover-agm.de ONDSKAPT: Arisen From The Ashes
von ta

ONDSKAPT: Arisen From The Ashes   (Osmose Productions)

Es ist ein vermaledeites Ding mit Ondskapt. Auf "Draco Sit Mihi Dux" und "Dödens Evangelium" befanden sich neben Durchschnitt und gutklassigem Stoff auch einige Unglaublichkeiten, die mit zum Besten gehören, was der schwedische Black Metal jemals hervorgebracht hat. Nicht nur, aber auch diese Geistesblitze waren es, durch welche es der Band aus dem Wust der skandinavischen Bösebösefraktion herauszuragen gelang, obwohl die Alben insgesamt nicht sooo klasse waren. Nun erscheint "Arisen From The Ashes", es fehlt die musikalische Unglaublichkeit und schon gefällt mir das Gesamtprodukt nicht mehr ganz so sehr. Klar, Ondskapt spielen immer noch guten Black Metal schwedischer Schule. Sie spielen ihn versiert, rau und dunkel, in zumeist mittlerem Tempo, mit Spitzen nach ganz oben ("Ominous Worship Of The Divine", "Arisen From The Ashes") und ganz unten ("Vehicle Of Stone"). Sie haben ein Gespür für treffsichere Riffs und einen guten Sänger. Sie wissen, wie sie den Hörer überraschen (beim lockeren Einstieg von "Astute Sceptre" horcht man schon erstmal auf). Und sie halten auf "Arisen From The Ashes" relativ kontinuierlich ein Niveau, während auf jedem der Vorgänger auch ein paar Ausfälle versteckt waren. Songempfehlungen erspare ich mir deshalb. Ihr fabelhaftes Debüt haben sie auch mit "Arisen From The Ashes" nicht eingeholt, aber wenn man den Oberhammer "Djävulens Ande" vom Vorgänger "Dödens Evangelium" wegdenkt, ist "Arisen ..." deutlich besser als dieser, da konstanter im Niveau.
Aber Ondskapt haben diesmal eben nicht den Hammersong geschrieben, den es auf jedem der Vorgänger gab (auch wenn es dutzende sehr starke Momente gibt, bspw. im Titeltrack), und richtig mutige Ideen - wie etwa das hysterische Geschrei im genannten "Djävulens Ande" vom Vorgänger - haben sie diesmal auch nicht untergebracht. Und so drohen sie leider unterzugehen im skandinavischen Wust; unverdient, wenn man sich bspw. den maßlosen Hype um die stilistisch ähnlich gelagerten Watain vor Augen führt. Schwarzmetaller sollte "Arisen ..." deshalb eine Chance geben. Ondskapt sind etwas schwerer zugänglich als Watain und melodiebetonter als Ofermod, außerdem mixen sie immer eine Prise Mayhem dazu (die allerdings auf "Dödens ..." bereits weniger wurde und nun noch mehr abgenommen hat). Wer mit diesen Referenzbands und Artverwandten wie Armagedda und Dimhymn etwas anfangen kann, sollte "Arisen ..." wenigstens wahrgenommen haben.
Kontakt: ondskapt.atspace.com, www.osmoseproductions.com

Tracklist:
1. Intro
2. Ominous Worship Of The Divine
3. A Graveyard Night
4. Vehicle Of Stone
5. Astute Sceptre
6. Impaled By The Fundaments Of Our Time
7. Killing The Human Mind
8. Arisen From The Ashes
 




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