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Sound of Bronkow Festival   03.-05.09.2010   Dresden, Societaetstheater
von ks

Das kleine (und feine) Label K & F Records hat sich in Dresden einen Namen gemacht - mit tollen Bands, die sie unter Vertrag genommen haben: Bergen zum Beispiel, aber auch The Poem Is You oder Garda. Es gibt wohl kaum eine Studi-WG, wo nicht zumindest die Kopie einer Kopie einer der CDs in der WG-Küche läuft.
Mit diesem Wissen im Kopf, luden Lars Hiller und Mario Cetti, die Köpfe hinter Kumpels & Friends - so der ausgeschriebene Name des Labels - zum Sound of Bronkow, einem Festival für Folk, Indie sowie Singer/Songwriter. 250 Karten gab es - die waren jedoch flux weg. Kein Wunder, standen doch Songer/Songwriter-Größen wie Gisbert zu Knyphausen, Moritz Krämer oder Nils Koppruch (Ex-Fink-Sänger) auf der Bühne des beschaulichen Societaetstheaters. Wer mochte, bekam einige der musikalischen Nachwuchsbarden für "umme" im Theaterhof - die "Creme de la Creme" jedoch wurde innen präsentiert: auf der Bühne und im Keller.
Es gibt einige Festivalbesucher, die haben alle Bands/Künstler gesehen. Doch bei einem stündlichen Wechsel brauchten Genießer eine Pause, um die an Conor Oberst & Co. erinnernden Garda zu genießen oder bei den Geschichten des großartigen Nils Koppruch über Kirschen, Küssen und das Lesen an sich zu lauschen. Und das war nur der Freitag.
Am Sonnabend wurde bereits ab 14 Uhr im Hof zum "Familienfest nebst Kinderecke" geladen. Für die meisten wurde es jedoch erst ab Moritz Krämer spannend, der mit seiner knarzenden Stimme (und der Band von Gisbert) von der heimlichen Liebe zur Mitbewohnerin seines Freundes oder seiner kleinen Nichte berichtete. So großartig, dass ich jetzt 'ne EP mehr im Schrank hab'. Neben eben jener steht was Selbstgebranntes (doch teuer Verkauftes) von Kreuzberg Museum - sie machen Calypso-Sound, melodiös und zum Lächeln, erzählen mit französischem Akzent Geschichten von einem alten Papagei oder tanzen den "butt to butt". Mein Highlight des Festivals. Der hochgelobte (und von mir mit seiner Unplugged-CD heiß geliebte) Gisbert zu Knyphausen enttäuschte dagegen. Zu laut, zu viel Gitarre, zu viel Geschrammel (denn er kam mit Band). Seine feinen Texte gingen unter - der Menge war's egal.
Fazit: Festivals mit unbekannten Musikern sind topp - wenn sie so fein organisiert sind. Noch besser ist Musik, die man versteht, dann bleibt auch was haften, wenn der Sänger doll nuschelt (und das machen die verwuschelten Jungs doch alle, oder)?
PS: Abends gab's noch Partys, am Sonntag noch 'nen Songwriterbrunch. Doch das war mir dann echt zuviel des Guten.

Live vor Ort:
- Andi Mayrock
- David Dondero
- Garda
- Gisbert zu Knyphausen und Band
- Ich, Alexander
- Kreuzberg Museum (Stanley Brinks & Freschard)
- Moritz Krämer & Band
- Nils Koppruch und Band
- Protestant Work Ethic
- Talking To Turtles
- The Black Atlantic
- The Dropout Patrol
- The Gentle Lurch
- The Green Apple Sea
- The Marble Man & Band
- Thos Henley
- Well Done, Jackson Pollock
- Wolfgang Müller
Infos: www.kfrecords.de/sob-festival



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