www.Crossover-agm.de LADYCOP: We're Not The Man
von mi

LADYCOP: We're Not The Man   (Kinky Star Records)

Es ist nun schon zwei Jahre her, dass die New Yorker Combo Ladycop, damals bestehend aus Bassist/Sänger Cliff Rawson, Drummer/Composer Kolby Wade und Gitarrist Bruce Holmberg die schmucke EP "We're Not The Man" herausbrachten, doch es scheint, als hätte sie bis heute nicht an Aktualität verloren. Mit einem Riecher für neue Trends schufen Ladycop diese fünf Songs umfassende EP, die trotz ihrer Kürze (oder gerade deshalb?!) alles beinhaltet, was eine mitreißende Schallplatte benötigt. "Enemy Castle" markiert einen fesselnden Einstieg in eine zerfurchte Welt der Soundeindrücke. Die Gitarren werden auf ihre Spielbarkeit in den hohen Lagen getestet und mit Effekten entfremdet, genauso die Stimme von Cliff Rawson. Wenn man diesen Song mit Bildern beschreiben sollte, würde man an eine Steilküste bei rauer See denken, um die kreischende Möwen über die Wogen fliegend ein Unwetter beschwören. Genau die richtige Umgebung also für ein "Enemy Castle". "Suburban Fences Neverendin" hat eindeutig den Gitarrensound der frühen Foo Fighters und in "Training Bible" erhärtet sich dann die Vermutung, die man schon im ersten Song hegte: U2 scheinen auch zu den Einflüssen der inzwischen vier New Yorker zu gehören (Bruce Holmberg verließ die Band, dafür sind nun Anne Carlisle und Derek Kretzer Mitglieder). Dieser Song steht einem "Beautiful Day" oder "Vertigo" in nichts nach, was Stadionfähigkeit und Bombast angeht. Doch man braucht sich keine Sorgen machen, dass sich hier das ganz schnell nervig werdende U2-Gen bei Ladycop seine Bahn bricht. Vielmehr stellt "Training Bible" einen angenehmen Kontrapunkt zum Rest der sonst eher experimentellen, nicht massentauglichen EP dar. Mit "Weekend" zeigen Ladycop, dass sie auch ganz anderen Einflüssen ausgesetzt waren. Die Pixies sind dort eindeutig herauszuhören und es würde einen nicht wundern, wenn da plötzlich Black Francis' Stimme anstelle der von Cliff Rawson erklingen würde. Als Schlusstrack gibt es dann noch das unheimlich anmutende "Robot Sex", das so überhaupt nicht nach dem klingt, was man sich unter Robotersex vorstellt. Keine schnellen Synthiebeats, keine metallenen Effektgitarren, keine zwerchfellzerschmetternden Doublebasses. Vielmehr ein atmosphärisches Soundgeflecht mit vom Drumkit nachempfundenen Handclaps und vokaler Lautmalerei. Genial!
Kontakt: www.myspace.com/ladycopnyc, www.kinkystar.com

Tracklist:
1. Enemy Castle
2. Suburban Fences Neverendin
3. Training Bible
4. Weekend
5. Robot Sex
 




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