(Limited Access Records/Intergroove)

Bis jetzt hatten Eat The Gun bei mir immer einen kleinen bis mittleren Stein im Brett. Die Veröffentlichungen "Kingsize" und "Cross Your Fingers" trieften förmlich vom schwitzigen Rock'n Roll ihrer Erzeuger und vermittelten jederzeit den Eindruck einer authentischen und vor allem hart rockenden Band. Laut Presseinfo hat sich nun so einiges bei den Münsteranern umgewandelt. Ein Gewehrfresser ging gar verlustig und die Musik habe sich deutlich verändert, sei härter geworden. Nun habe ich ja nu wirklich nüscht gegen härtere Musik, kann allerdings, was Veränderungen bei bevorzugten Bands meinerseits betrifft, auch sehr konservativ sein. Alles neu also im Hause Eat The Gun? Naja, vielleicht, aber irgendwie auch nicht so wirklich. Das Cover kommt im aggressiven Comic-Stil daher und erinnert mich so ein bissel an die Haudegen von Lordi, die ich ab und an durchaus noch gerne auflege. Der Vergleich zu den Monstermännern kommt mir noch öfters in den Sinn. Bei beiden Bands kommt der Rockfaktor nicht zu kurz und ist eingebettet in ein feines Hard Rock- bzw. Heavy Metal-Kuschelkissen. Auch Eat The Gun können feine Hard Rock-Hymnen schreiben, wie das herrlich rotzige "Unleash The Freak" beispielsweise. Sicherlich, etwas härter ist vorliegende CD (man zwinge mich nicht ständig, den Titel zu schreiben) im Vergleich zu "Cross Your Fingers" schon geworden, aber das Ganze als Stilbruch zu titulieren wäre dann doch etwas zu weit hergeholt. Man hat es halt nicht mit Plüsch-Rock, sondern mit der aggressiveren Abgeh-Variante zu tun. Mir gefällt's jedenfalls und wenn man jetzt noch aufhört, den Rezensenten mit derart langen CD-Titeln zu quälen, und an der Eingängigkeit mancher Songs arbeitet, sollte einem Anstieg der Popularität auch nichts mehr im Wege stehen. Wenn ich auch daran zweifle, dass Deutschland jemals eine Band wie Eat The Gun zum Eurovision Song Contest schicken würde, zaubert doch schon allein diese Vorstellung ein fieses Lächeln in mein Gesicht. So viele Hinterteile könnten gar nicht schmerzen, in die diese Band treten würde. An sich wäre das mal richtig gut für Deutschland ...
Kontakt: www.eatthegun.com, www.la-records.com

Tracklist:
01. Tendency To Sin
02. Solitary Sinners
03. Showdown
04. Wiser
05. Walk Out On Me
06. Blood Running Black
07. Unleash The Freak
08. Renegade
09. The Shallow Brained
10. Viva La Insane
11. Greedom Speaks
 

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