www.Crossover-agm.de
Blood Red Shoes, Holy State   18.11.2010   Leipzig, Conne Island
von kk

Steven Ansell, Schlagzeuger von Blood Red Shoes, ist erfahrungsgemäß generell etwas quirlig, Sängerin Laura-Mary Carter hingegen etwas distanziert und zurückgezogen. Kein Grund zur Sorge also, wenn letztere einfach ruhig und etwas introvertiert wirkend auf der Bühne steht. In dieser Hinsicht ist die erste Hälfte des Sets im Conne Island demnach wenig überraschend - alles wie immer. Die zweite Hälfte charakterisiert sich jedoch dadurch, dass das Wechselspiel zwischen Band und Stimmung im Publikum einen kritischen Punkt überschreitet: Bierbecher fliegen, die Menschenmasse vor der Bühne rastet aus, bleibt unermüdlich in Bewegung und schwitzt so sehr, dass die Scheiben der Getränkeschränke beschlagen und ein paar um Laura-Mary balzende Chaoten werden nicht einmal müde, in ruhigen Songs wie "When We Wake" zu pogen. Mit so viel Resonanz hatten Blood Red Shoes in Leipzig scheinbar nicht gerechnet. Überwältigt und von schweißschwangerer Luft umgeben kommt selbst Laura-Mary aus sich heraus: die "yeahs" in "Doesn't Matter Much" ruft sie nicht nur, sonder kreischt wie angestochen ins Mikrofon und etwas später entflieht ihr sogar ein erschöpftes, britisches "uh". Steven zieht mit: im folgenden "Heartsink" machen Laura-Marys Gitarrenverzerrer und sein Snarewirbel die Instrumentalpassage am Ende des Songs körperlich spürbar. Noch ein Instrumententausch in der Western-B-Seite "Surf Song", die letzten beiden Songs des Albums "Fire Like This" und voilà, die Menge ist zu Brei gerockt. Die Jungs der sehr egalen Vorband Holy State und ihr banaler Hardcore: vergessen. Vermutlich regnet es gleich vor lauter Luftfeuchtigkeit hier drin. Sehr viele der heute Anwesenden werden sich draußen im Regen ganz furchtbar erkälten.

Holy State  Blood Red Shoes

Links:
http://www.myspace.com/holystate
http://twitpic.com/387kae
http://www.bloodredshoes.co.uk/



www.Crossover-agm.de
© by CrossOver