(Flowerstreet Records)

Es ist noch nicht lang her, da veröffentlichten Pardon Ms. Arden die Doppelsingle "This Ain't Indie / Lemon Tea" mit dem Bonustrack "Caredfell". Der Rezensent war durchaus angetan von der Stadiontauglichkeit dieser Songs, die das Zeug hatten (und noch haben sollten), eine tanzwillige Masse in Stimmung zu versetzen. Die Dreierkombo war schon damals kein unbeschriebenes Blatt mehr. Mit der Single "Disko Queen" machten sie schon 2007 auf sich aufmerksam und bekamen die Chance auf dem FM4-Frequency-Festival in Salzburg aufzutreten, als Support von namhaften Bands wie Chikinki zu spielen und als "Official Band" des FanWalk 2009 bei den MTV Europe Music Awards in Berlin dabei zu sein. So war es dann nur noch eine Frage der Zeit, bis auch ein nächstes ganzes Album erscheinen wird. Das Warten hatte im März 2010 ein Ende - ein selbstbetitelter Longplayer der drei Münchner Nick, Tom und Alex feierte seine offizielle Albumpremiere. Dieser geht mit "Oh, Christine!" auch äußerst schwungvoll los, wie man es nicht anders erwartet hätte. Doch wenn man einen Blick auf die Trackliste wirft, verwundert einen doch, dass es die beiden oben genannten Singles gar nicht auf das Album geschafft haben. Nachdem man sich das Album das erste Mal zu Gemüte geführt hat, wird man das Gefühl nicht los, dass diese Entscheidung noch bitter bereut werden könnte. Dieses Gefühl wird beim zweiten Durchlauf leider noch bestärkt. Das Album muss sich vorwerfen lassen, zu beliebig, vielleicht sogar nicht zu Ende gedacht zu sein. Die Songs plätschern so dahin, vergessen aber dabei ihre Individualität. Zu oft denkt man, ein Riff oder eine Melodie schon mal gehört zu haben, so dass man befürchten muss, Pardon Ms. Arden haben sich ein wenig zu undifferenziert mit ihren Vorbildern Oasis beschäftigt. Zwei Höhepunkte gibt es dennoch: Neben dem wundervoll groovenden "Caredfell", das auch als Bonustrack auf der vorher veröffentlichten Doppelsingle erschien, ist das zweite Highlight "Let's Get It On", das einen deutlichen Einfluss von The Libertines erkennen lässt und an die guten alten Zeiten des ungeschliffenen Britrock erinnert. Ansonsten sind viele der Songs bestenfalls als Titelmusik für eine amerikanische Soap geeignet. Dass das nicht unbedingt etwas Schlechtes für den kommerziellen Erfolg heißen muss, haben Phantom Planet vor einigen Jahren eindrücklich gezeigt. Doch das sollte grundsätzlich nicht das Sollziel einer Band wie Pardon Ms. Arden für die Produktion einer Platte sein.
Dass sie es besser können, haben sie schon bewiesen.
Nun müssen sie den Beweis aufs Neue leisten.
Kontakt: www.myspace.com/pardonmsarden, www.flowerstreetrecords.de

Tracklist:
1. Oh, Christine!
2. This Time
3. Let's Get It On
4. Departed
5. Princess Harming
6. Saysaysay
7. Charity For The Church Of England
8. Caredfell
9. Dance To My Song
10. We Walk
11. I Can't Stop

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