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Blind Guardian, Van Canto, Steelwing   10.10.2010   München, Zenith
von UG

Von München bin ich gewohnt, dass ein Konzert pünktlich startet, auch wenn der Einlass bereits anderthalb Stunden vorher ist. Als ich dann (allerdings verspätet) ankam und bereits "Guardian"-Rufe hörte, ahnte ich Schlimmes. Nicht nur das Set von Steelwing, sondern auch das von Van Canto waren bereits vorüber (letztere spielten nach Eigenaussage auch nur eine gute halbe Stunde). Im Nachhinein stellte sich heraus, dass deutlich vor 20.00 Uhr gestartet wurde. Schade, denn Van Canto hatte ich bereits 2009 beim Rock am Härtsfeldsee nicht erleben können und das im Nachhinein bereut. Nun gut, zumindest besitze ich jetzt die drei Alben der Rakka-Takka-Acappella-Drum-Metaller ("A Storm To Come", "Hero" und "Tribe Of Force").
Doch zurück zu den Headlinern des Abends und ihrer Tour "Sacred Worlds and Songs Divine Europe 2010". Gestartet wurde konsequenterweise mit dem Opener des neuen Albums "At The Edge Of Time". Nanu, kein Bandlogo am schwarzen Backdrop?? Des Rätsels Lösung: Visualisierung nimmt auch bei Metalbands einen immer höheren Stellenwert ein und so wurden während des ganzen Gigs noch diverse Fotos und Filme dem geneigten Publikum präsentiert. Auch das Licht, wenn nur sehr spärlich und Farben-begrenzt eingesetzt, war sehr gut zum Gesamtbild passend. Und musikalisch ein schöner Mix der Klassiker der Bandgeschichte sowie des neuen Materials. Bei letzterem sieht respektive hört man immer wieder neue Ideen (orientalische Instrumente und Rhythmen). Das Thema Fantasy, Mittelalter, Antike oder nordische Mythen ist also bei weitem noch nicht abgeschlossen oder langatmig zu repetieren. Ganz besonders hat mich gefreut, dass Hansi die meisten Songs mit einigen Worten eingeleitet hat. Das ist "live" oft verloren gegangen. Dass dies nicht übertrieben wirkte, lag auch daran, dass Herr Kürsch immer etwas Spaßiges mit einbrachte, die Hörer lobte ["dass ihr die Besten seid", "von München gewohnt"] und so das Publikum unwillkürlich sympathisierte. Titel sieben auf der Tour noch nicht gespielt, Flammen zum Herrn der Ringe, Gitarrenwechsel und die bereits erwähnte Visualisierung (die in Bamberg, wo Kollege Mario weilte, ebenfalls zum Tourprogramm gehörte) - das alles begeisterte inklusive der Zugaben. Fast auf die Minute genau zwei Stunden waren vorüber, mir kam es wie wenige Minuten vor ... Zur Songauswahl oder der Band an sich hier noch mehr Worte zu verlieren ist absolut überflüssig! Allein der etwas höhenlastige Soundmix war ab und an nicht so toll aber zu verschmerzen. Insgesamt wie erwartet sehr professionell, die häufigen Ansagen nicht zu lästig, eine wahre Spielfreude der Mannen um Hansi Kürsch, so dass der Funken problemlos aufs Publikum übersprang und ein wahres Feuerwerk auslöste. Danke, bis zum nächsten Mal. Und ich hoffe, ihr haltet euch daran, München in weniger als vier Jahren wieder zu beehren!
Mehr Infos: www.blind-guardian.com, www.vancanto.de, www.myspace.com/steelwing

Setlist Blind Guardian:
Sacred Worlds
Welcome To Dying
Born In A Mourning Hall
Nightfall
Fly
Time Stands Still (At The Iron Hill)
The Script For My Requiem
Valhalla
Lord Of The Rings
Bright Eyes
Tanelorn (Into The Void)
And Then There Was Silence
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Wheel Of Time
The Bard's Song - In The Forest
Punishment Divine
Mirror Mirror



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