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Black Math Horseman, The Shaking Sensations   08.04.2011   Chemnitz, Weltecho
von kk

Vergangenes Jahr mussten Black Math Horseman wie so viele Bands ihre Tour wegen des Vulkanausbruchs in Island absagen. Bei der diesjährigen Tour wäre der amerikanischen Band beinahe wieder etwas dazwischen gekommen. Gitarrist Bryan Tulao erinnert sich: "Wir kamen morgens zum Los Angeles International Airport, wollten unser Flugzeug besteigen und plötzlich kam eine Ansage 'Stop, Entschuldigung. Ihr Flugzeug kann leider nicht fliegen. Es muss gewartet werden. Wir versuchen, Ihnen einen anderen Flug bereitzustellen, können aber nichts versprechen.'" Glücklicherweise klappte noch alles. Sonst hätte sich die Tour vermutlich wieder ein Jahr nach hinten verschoben, denn die Terminkalender dürften bei den Bandmitgliedern von Black Math Horseman gut gefüllt sein: Tulao und Schlagzeuger Sasha Popovic spielen parallel in der Rockband Mother Tongue, Frontfrau Sera Timms in der Doomband Ides Of Gemini. Nebenbei entsteht gerade ein neues Black-Math-Horseman-Album. Bis es soweit ist, spielt die kalifornische Band ihr Debütalbum "Wyllt".
Den Abend im Chemnitzer Weltecho eröffnet die Post-Rock-Band The Shaking Sensations. Grund zum Wiederhören geben die Dänen nicht, da sie die Lieder aus altbekannten Elementen des Genres zusammensetzen: Lange Spannungsbögen, 1/16-Gitarren, die zwar schöne aber sehr einfache Sonnenuntergangsmelodien spielen, kurz vor Ende ein Höhepunkt - ... dann rührseliges Ausklingen. Das, was The Shaking Sensations hier spielen, hat man leider schon ein paar Dutzend Male, zum Teil besser, gehört.

Sera Timms von Black Math Horseman
Dass das bei Black Math Horseman nicht der Fall ist, beweist schon die Tatsache, dass sich keine gängige Genrebezeichnung finden lässt, mit der der Klang der Band angemessen beschrieben werden kann. Das Label Tee Pee Records schreibt "Call it 'pure spirits by ritual dismemberment'" und trifft es damit im Kern: Timms singt mit viel Hall ins Mikrofon, während sich hinter und neben ihr Schlagzeug und Gitarren aufbauen. Nun zeigt sich auch, was bei der Produktion von "Wyllt", das als Demo geplant war, unter den Tisch gefallen ist: Tulao und Ian Barry entlocken ihren Gitarren Klänge, die das Album ebenso wenig einfängt wie Popovics dynamisches Schlagzeugspiel. So werden auf dem Konzert auch die Konturen deutlicher, die "Wyllt" zu Grunde liegen: Als Ganzes nehmen die Lieder an Fahrt auf und bauen sich zu etwas Naturgewaltigem auf. Der kleine Raum im Weltecho: unpassend für die monumentalen Stücke. Aber welcher Raum wäre das nicht.

Links:
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