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SONNE ADAM: Transformation
von ta
(Century Media)
"Sonne Adam" ist nicht eine Sonne namens Adam, sondern Hebräischumschrift für "Menschenhasser", "Hasse die Menschheit", "Hass Mensch" oder so was in der Art und wenn der erste Song des ersten Albums von Sonne Adam gleich "We Who Worship The Black" heißt, erwartet man dann auch nicht mehr den Soundtrack fürs Frühlingspicknick. Sonne Adam spielen finsteren Midtempo-Death mit Florida-Kante. Über Gitarrist Davidov heißt es, sein größter Einfluss sei der Todesmörtel-Classic "God Of Emptiness" von Morbid Angel. Morbid Angel bzw. deren Midtempo-Momente hört man hier auch an allen Ecken und Kanten raus, wenngleich Sonne Adam noch deutlich konsequenter die Doppelfußmaschine durchknattern und die Sechzehntel auf der Gitarre sägen lassen. Tempoausflüge nach oben gibt es dennoch keine - bei etwas flotterem Midtempo ("I Claim My Birth In Blood") ist Schluss -, Ausflüge in Richtung Doom gibt es dafür in jedem zweiten Song.
Momente des Aufhorchens hat das Album einige, darunter eins der wenigen Gitarrensoli im Titeltrack "Transformation", das hintergründige und ebenso rare Keyboard in "Take Me Back To Where I Belong" und das melodisch interessante, latent pentatonische Outro von "Shine". Prinzipiell überzeugt "Transformation" aber nicht durch seine Einzelmomente, sondern die mächtige, durchschlagende Gesamtatmosphäre. Das Album ist finster, böse und in dieser Eigenschaft konsequent gleichbleibend. Man neigt dieser Gleichförmigkeit wegen dazu, es zunächst zu unterschätzen - beim fünften, sechsten Hördurchlauf kristallisiert sich aber immer mehr das feine Songwriting heraus. Die Akkordführung des Riffs ist spannend, rhythmisch ist durchaus Raffinesse da - klar, wer bei Morbid Angel in die Schule gegangen ist, kann kein völliger Songwritingstümper sein. Besondere Beachtung verdient auch die völlig geile Grunzstimme von Sänger/Bassist Dahan, bei der nahezu jedes Wort verständlich ist und die dabei auf natürliche Weise brutal und tief über dem treibenden Sound seiner Mitstreiter thront. Die Songs sind knackig, kommen auf den Punkt und nach 41 Minuten respektive 9 Songs ist man sich bewusst, ein außergewöhnliches, ohne Abstriche überzeugendes Todesbleidebüt einer überaus vielversprechenden Band gehört zu haben.
Wer die derzeit vielgelobten Necros Christos, denen Sonne Adam stilistisch sehr nahe stehen, verehrt, kommt auch um "Transformation" nicht herum.
Kontakt: www.myspace.com/sonneadam, www.centurymedia.com
Tracklist:
1. We Who Worship The Black
2. I Sing His Words
3. Sonne Adam
4. Solitude In Death
5. Take Me Back To Where I Belong
6. Shine
7. I Claim My Birth In Blood
8. Transformation
9. Apocalypse
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