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LORD AGHEROS: Of Beauty And Sadness
von ta

LORD AGHEROS: Of Beauty And Sadness   (My Kingdom Music)

Mit "Of Beauty and Sadness" geht es mir ähnlich wie mit dem Vorgänger "As A Sin". Das Album hat seine gelungenen Momente: Warme Keyboardpassagen in bester Floyd-Manier, melancholische Melodiefetzen vom Klavier, sogar eine klagende Geige ("Old Throne"), eine mediterrane Gitarre ("Dopo La Notte") und einiges mehr hier und da. Aber die Songs als ganze sind nicht gelungen, meist ärgerlich banal. Das Einmannprojekt Lord Agheros spielt eine Art verweichlichten Gothic Metal mit mindestens ebenso dominantem Ambient-Anteil. Die Weltmusikpassagen des Vorgängers sind etwas zurückgetreten, was eine prinzipiell schlechte Idee war, da sie zu den wenigen guten Bestandteilen eben dieses Vorgängers gehörten. Richtige Härtnerpassagen kann man ebenfalls mit der Lupe suchen und man wird lediglich in "The Quiet Inside The Storm" fündig, das mit knatternden und zu lauten Doublebasspassagen aufwartet, die zum Rest des eher meditativen Albums wiederum überhaupt nicht passen - sie auf diesen einen Song zu beschränken, war deshalb eine richtige Wahl.
Der Rest des Albums geht entweder für die Ambient- oder die Gothic-Teile drauf, die im Promoblättle aus mir unbekannten Gründen als "Pagan" klassifiziert werden. Die zumeist recht simplen Ambient-Teile schwanken in ihrer Qualität zwischen 08/15-Klimpereien, die man sofort nach dem Hören wieder vergessen hat, und den o.g. brauchbaren Einfällen. Die Gothic-Teile sind ausnahmslos nichtssagend: Minimalistische Gitarrenakkorde; ein synthetischer und nervtötender, weil soundtechnisch nicht die nötige Wärme ausstrahlender Drumcomputer im Midtempo; nur vereinzelt auftauchender, mäßiger Männergesang von Grunzen bis Sprechen (etwa 90% des Albums sind instrumental); und obendrauf ein Keyboard, das ununterbrochen penetrante Orchestersounds von sich gibt, die den jeweiligen Song augenblicklich zu purem Kitsch machen. "Back To Innocence" ist dafür ein Paradebeispiel: Die Samples aus Kinderstimmen sorgen dafür, dass zumindest die ruhigen Passagen bei aller Simplizität noch so etwas wie Atmosphäre haben, aber spätestens mit dem Einsatz von Gitarre und pseudohymnischem Synthie-Orchester geht alles den Bach runter und man kann den Song nicht mehr ernst nehmen.
Alles in allem ist im Vergleich mit dem bereits alles andere als starken Vorgänger ein Leistungsabfall zu konstatieren. 80% des mit Bonustrack dreiviertelstündigen Albums empfinde ich als belanglos. Die restlichen 20% verteilen sich derart willkürlich auf die verbliebenen Songs, dass ich nicht einmal Hörempfehlungen geben kann.
Kontakt: www.myspace.com/lordagheros, www.mykingdommusic.net

Tracklist:
1. Prayer For A Memory
2. The Wave
3. The Last Forsaken
4. Svart Hemlangtan
5. Goodbye
6. The Quiet Inside The Storm
7. Old Throne
8. Dopo La Notte
9. Back To Innocence
10. Era Iornu
11. Bonus Track: Dancing In The Dark (Orchestra Version)
 



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