www.Crossover-agm.de LORD AGHEROS: As A Sin
von ta

LORD AGHEROS: As A Sin   (My Kingdom Music)

Ein irgendwie bemerkenswertes zweites Album ist dem Sizilianer Evangelou Gerassimos mit dem Zweitling "As A Sin" seines Einmannprojekts Lord Agheros gelungen. Gerassimos spielt Ambient Metal mit Black Metal-Anleihen. Nun klingen die Eckdaten - ein Musiker aus dem Black Metal, der ein bedrumcomputertes Einmannprojekt ins Leben ruft, das in die Ambient-Richtung geht - zweifellos nach Musik zum Wegrennen (Ausnahmen wie Paysage D'Hiver mal beiseite gelassen), aber so müllig ist "As A Sin" dann doch nicht geworden. Das Album besteht im Prinzip aus zwei Hauptsträngen: langsamem Gothic/Black/Ambient-Bombast und Weltmusikeinsprengseln. Beide Stränge sind kitschig und leidlich originell, aber die Weltmusik-Teile sind dennoch auf einem anderen Niveau angesiedelt als der Metal-Teil; sie überraschen, klingen in sich stimmig, haben Atmosphäre und lockern vor allem den gothischen Brei rundherum angenehm auf, seien es nun die Trommeln und beschwörerische Formeln in "Sacrilegium", das spanisch (oder doch eher italienisch?) anmutende Akustik-Intermezzo namens, öhm, "Intermezzo", oder in anderen Teilen der Welt zu verortende akustische Stellen, wie sie in "Ash To Ash And Dusk To Dark" und dem Titeltrack "As A Sin" zu hören sind.
Der metallische Teil ist wie gesagt eine andere Hausnummer: Ideenlose Elektropianoklimpereien, vorhersehbare Harmoniewechsel und 08/15-Kreischgesang taugen dann doch eher zum Nebenbeilaufenlassen und Weghören, die Keyboardintros klingen wie aus einer dieser Entspannungs-CDs geklaut, die man für 2,99 € in der Drogerie Müller hinterhergeworfen bekommt, und spätestens wenn die hintergründige Frauenstimme ertönt, hat man alles beisammen, was man schon lange von anderswoher besser gemacht kennt.
Einen kleinen Nebenstrang offenbaren die noch ein Stück mehr angehärteten Momente. "Sacrilegium" hebt sich mit seinem Industrial-Approach angenehm von dem anderen Kleister ab und "Dancing In The Dark" hält einige wüste Passagen in der Hinterhand, die im Liedkontext nur bedingt Sinn machen, das Album aber ebenfalls etwas entkitschen.
Summa summarum: "As A Sin" überzeugt weder noch handelt es sich um Rohstoffverschwendung. Es zeigt einen durchaus begabten Künstler, von dem einiges zu erwarten wäre, würde er seine Begabung konsequent in die richtigen Bahnen lenken statt sich in musikalischen Banalitäten zu verlieren. Fans von Summoning, Mortiis oder auch der letzten Falkenbach-Scheibe sollten aber zumindest ein Ohr riskiert haben.
Kontakt: www.myspace.com/lordagheros, www.mykingdommusic.net

Tracklist:
1. Drame Begins
2. The Gate Of Solitude
3. Glory Through Death
4. Sacrilegium
5. Intermezzo
6. Ash To Ash And Dusk To Dark
7. As A Sin
8. Dancing In The Dark
9. Escape



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