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von ta

SETHERIAL: Ekpyrosis   (Regain Records)

Nanu, falsche CD im Player? "A World In Hell", der Eröffnungstrack des vorliegenden Albums, beginnt mit in komplexe Rhythmik eingewobenen Dissonanzen, die mehr an die französische Schwarzmetallavantgarde erinnern als an die Band, die ein relativ eingängiges Album wie "Lords Of The Nightrealm" vorgelegt hat.
Aber der Ersteindruck täuscht: Zugegeben, einige Leads sind atonaler als gewohnt, einige Akkorde schräger, einige Rhythmen vertrackter; das alles kann man neben dem genannten Opener bspw. auch im Titeltrack "Ekpyrosis" beobachten bzw. hören. Die grobe Marschrichtung ist aber dieselbe geblieben: Setherial spielen auch auf "Ekpyrosis" Black Metal schwedischer Schule, der stilistisch an den nun auch schon vier Jahre alten und eher mäßigen Vorgänger "Dead Triumphant" anknüpft, qualitativ eine Steigerung zu diesem darstellt. Die genannten neuen Elemente machen die Songs auf Dauer interessanter, die Produktion ist nicht mehr so steril, hier und da sind atmosphärisch passende (und angenehm in den Hintergrund gemischte) Keyboardflächen zu hören.
Der größere Teil des Albums, 60% vielleicht, ist im Uptempo-Bereich angesiedelt. Durchgängiges Gebolze wie noch zu Zeiten von "Hell Eternal" gibt es aber nicht mehr, denn da wären ja noch die anderen 40%, von denen die eine Hälfte über den Titeltrack, "Subsequent Emissions From A Frozen Galaxy" und "Thoughts Of Life They Wither" (d.h. die mehr oder weniger reinen Midtempotracks), die andere gleichberechtigt auf die verbliebenen Stücke verteilt wurde. Rifftechnisch bringen rezensierende Kollegen ja gerne die Landsmänner von Dark Funeral als Vergleichsangebot ins Spiel, aber Setherial arrangieren ihre flirrenden Gitarrenteppiche komplexer; dabei kommen richtig geile Riffs raus, die eine wohl austaxierte Mitte zwischen Fiesheit und Melodiösität einnehmen ("A World In Hell", "The Mournful Sunset Of The Forsaken", "The Devouring Eye"), mit den typischen, recht hoch gespielten Leads aufwarten und zusammen mit dem abwechslungsreichen, durchdachten Songwriting dafür sorgen, dass "Ekpyrosis" ganz ohne Versacker auskommt. Und mit dem abwechslungsreichen "A World In Hell" und dem schön durchgeknatterten "Celestial Remains Of The Cosmic Creation" sind sogar zwei echte Brecher dabei, die zum Besten gehören, was diese Band je komponiert hat.
Insgesamt ein souveränes, spielstarkes Album, das zumindest mich positiv überrascht hat.
Kontakt: www.setherial.com, www.regainrecords.com

Tracklist:
1. A World In Hell
2. Ekpyrosis
3. The Mournful Sunset Of The Forsaken
4. The Devouring Eye
5. Subsequent Emissions From A Frozen Galaxy
6. Thoughts Of Life They Wither
7. Celestial Remains Of The Cosmic Creation
8. Enemy Of Creation
 




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