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UFO   13.10.2010   Lorsch, Rex
von gl

Was zum Kuckuck haben Casting-Knallchargen wie Preluders/Overground (hä?) mit der englischen Hardrock-Institution zu tun?! Natürlich überhaupt nichts, nur den Umstand, daß die im Grunde ausgebeuteten betrogenen Jugendlichen vor 6 Jahren parallel zum UFO-Konzert in Mannheim ein Konzert in Ludwigshafen spielten und die Lokalzeitung es für notwendig befand, über die inzwischen längst vergessenen "Bands" (?) zu berichten und ich dies als Randnotiz zum Bericht von 2004 einfließen ließ. Selbst wieder vergessen, was ich damals schrieb, ist - darf ich natürlich sagen - genau das Prophezeite eingetreten: die damaligen Pappkameraden sind längst vergessen, Monrose haben sich aufgelöst, von Queensberry, dem nächsten Plastik-Produkt, hat eine mit 18 Jahren ein Burnout-Syndrom, aber dennoch geht der Unfug weiter ...

Das Plakat zur Veranstaltung  Die eigenen Songtitel sollte man aber schon richtig schreiben können ...
Nun zu Musik mit Seele: Anno 2010 spielen UFO in einer feinen, aber kleineren Halle im südhessischen Lorsch. Im Line-Up hat sich was geändert, Andy Parker ist wieder in der Band, dafür wird es wohl für Pete Way keine Rückkehr geben - man tritt auf offiziellen Fotos als Quartett auf und verwendet live einen Gast am Bass. Das ist heuer ein "alter Bekannter", nämlich Barry Sparks, bei uns von Dokken bekannt, in den USA u.a. mit Ted Nugent unterwegs - und gar kein Vergleich dazu ist natürlich seine Rolle bei den japanischen Superstars B'z, wo er vor 20.000 Fans auftreten darf!

Mehr als ein 'Gastmusiker' am Bass: Barry Sparks  Phil Mogg

Vinnie Moore  Paul Raymond

Und Paul Raymond an der Gitarre  Andy Parker hat's geschafft
Doch genug der Vorrede, obwohl auch bei UFO sicherlich drei Viertel der Setlist feststehen - wie bei Status Quo oder Uriah Heep -, macht es immer wieder Laune, sich die Band anzusehen, vor allem wenn sie so ein exzellentes aktuelles Album wie "The Visitor" im Gepäck haben. Die Band entert die Bühne tatenhungrig wie immer hier durch das Publikum und Phil Mogg wirkt fast ein wenig zu abgeklärt, aber singt sensationell. Barry Sparks macht von Anfang an klar, dass er keine Zweite-Reihe-Aushilfe ist sondern zeigt sich agiler und forscher als bei Dokken, hält den Fans in der ersten Reihe seinen Bass ins Gesicht und ist einfach geboren für die Bühne. Daneben der ruhige Paul Raymond, meist an der Orgel. Man bietet heute einmal mehr ein Best Of-Programm und wenige Songs vom famosen "neuen" Album "The Visitor", mit dem man bereits 2009 in unseren Breitengraden tourte. Allen voran des Schreibers Lieblingssong 2009, "Stop Breaking Down"! Jawohl!!! Der besondere Song im Set ist heute "Ain't No Baby" vom "Obsession"-Album, der es nach vielen Jahren mal wieder in das Live-Programm geschafft hat. UFO sind wie ein Wein, der im Alter gediegen, erhaben und einfach lieblich schmeckt. Vinnie Moore war die Rettung für die Band und hat sich im Verbund mit Sänger Phil Mogg im Laufe der drei letzten Alben als hervorragender Songschreiber bewiesen. Seit seiner ersten Solo-LP "Mind's Eye" bin ich Fan von dem Mann und liebe einfach sein gefühlvolles Gitarrenspiel. Ja, ja, einige bezeichnen ihn als "Dudler", mir gefällt sein Spiel stets, auch wenn er fast ein wenig bescheiden auf der linken Bühnenhälfte steht und nur sein Instrument sprechen lässt - das reicht!! Rückkehrer Andy Parker, der das Trommeln nach eigenen Angaben erst wieder üben musste, spielt einfach aber ausreichend und songdienlich solide. Mal ehrlich, wer braucht Jason Bonham bei UFO, der überall, wo er spielt, mit seines Vaters Vergangenheit kokettiert? Wenn die Musiker denn enttäuscht waren über den kleinen Auftrittsort, dann haben sie es heute vor ca. 250 Zuschauern geschickt verborgen und dennoch eine reife Leistung gezeigt. Andy zeigt sich im Plausch hernach von seiner freundlichen Seite und berichtet ungefragt erheitert über die neuerliche Zusammenarbeit in England von Pete "Trunkenbold" Way mit ... Michael "wieder trocken" Schenker!

Fotos: Arman Barimani und Georg Loegler






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