(Frontiers Records)

Manchmal scheint es so einfach zu sein: Da schnappen sich ein paar Freunde ihre Instrumente und spielen drauf los. Ohne Druck und ohne Zwänge, deswegen auch herrlich unverkrampft. So klingt nämlich "Blackwood Creek". Auch dieses Album bzw. diese Band hat aber natürlich eine Geschichte. Der Name Kip Winger dürfte vielen Lesern ein Begriff sein, zumindest wenn man sich etwas in der Hairmetal- und Hard Rock-Historie auskennt. Ein paar nette Ohrwürmer haben wir der Band Winger allemal zu verdanken. Ebenjener Kip Winger hat ganz früher mal mit seinem Bruder Nate und dem Gitarristen Peter Fletcher locker-flockig zusammen gerockt und dem alten erdigen (Hard) Rock gefrönt. Dann entschied sich Kip für seine selbstbetitelte Band, feierte diverse Erfolge und hatte auch noch Engagements in anderen Bands. Irgendwann fand sich aber wohl mal wieder etwas Zeit oder er stolperte über ein Familienalbum, alte Aufnahmen oder wie auch immer. Jedenfalls reaktivierten die "alten" Streiter Blackwood Creek, deren Ergebnis nun vorliegende CD ist. Darauf befinden sich allerdings ausnahmslos neue Songs, die aber allesamt sehr ordentlich ausfallen. Es dominiert, wie bereits erwähnt, erdiger und unverfälschter Hard Rock der Siebziger, der so antiquiert allerdings nicht wirkt. Das wiederum liegt sicherlich im Ohr des Hörers, kann mir schlecht vorstellen, dass fünfzehnjährige Mädels zu "Jimmy And Georgia" abrocken. Obwohl, wieso eigentlich nicht? Man schafft gekonnt den Spagat zwischen AOR und Hard Rock, will sagen Fans von Aerosmith, Styx, Led Zeppelin und Kiss kriegen alle ihr Stück vom Kuchen ab. Das macht sich auch in meinen persönlichen Faves deutlich: "Like An Albatros" ist ein wunderschöner Ohrwurm, der dezent an Night Ranger oder auch Journey erinnert, während "Rack Of Greed" Aerosmith-mäßig vor sich hinzeppelint und "Love Inspector" (logisch) auch für die Kiss-Army interessant sein dürfte. Lediglich beinharte Fans von Winger, der bekannteren Band von Kip, dürften diese CD als Herausforderung erleben. Ich finde, dass beide Bands absolutes Potenzial besitzen, auf ihre Art zwar sehr unterschiedlich sind, aber für Rock-Fans insgesamt immer interessant sein dürften. Und da es hier vordergründig um Blackwood Creek gehen soll, attestiere ich mal eine unterhaltsame Rock-Scheibe mit starkem Seventies-Flair. Bitte schön!
Kontakt: www.frontiers.it

Tracklist:
01. Out In Outer Space
02. Nothing But The Sun
03. Your Revolution
04. Dead Stung
05. After Your Heart
06. Albatross
07. Jimmy And Georgia
08. Rack Of Greed
09. Love Inspector
10. Joy Ride
11. Wooden Shoe
 

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