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von ta

HATE ETERNAL: Phoenix Among The Ashes   (Metal Blade)

Hate Eternal machen es einem nicht leicht. Das von Erik Rutan angeführte ICE-Dampframmengefrickel ist in der Regel derart anstrengend, dass man irgendwie doch froh ist, wenn man ein Album überstanden hat. Das gilt insbesondere für "Fury And Flames", den Vorgänger des mir nun vorliegenden Albums, der im Nachhinein betrachtet zuviel des Krassen war. "Phoenix Among The Ashes", 41 Minuten lang, markiert nun die richtige Schrittabfolge, nämlich einmal den Schritt zurück zu "I, Monarch" und dann einen Schritt zur Seite. Die Grundausrichtung ist natürlich um keinen Millimeter geändert wurden: Hate Eternal spielen nach wie vor sperrigen, brutalen, kompromisslosen und blastbeatdominierten Death Metal mit Technik-Schlagseite. Aber im Nanometerbereich sind doch spürbar Veränderungen zum Besseren eingetreten. Das Album ist deutlich eingängiger als sein Vorgänger, was u.a. daran liegt, dass Rutan sich inzwischen wieder traut, einen einzelnen Akkord mal solange liegen zu lassen, dass man ihn eindeutig identifizieren kann. Das macht die Riffs strukturierter und steigert den Wiedererkennungswert. Ein weiterer Eingängigkeitsfaktor ist das Gebrüll von Rutan, bei dem ich mir ebenfalls einbilde, dass die Rhythmen diesmal mehr Wiedererkennungswert entwickelt hätten. Das Album ist außerdem abwechslungsreicher, was die Tempogestaltung betrifft. So viele langsame Passagen wie hier (u.a. in "Haunting Abound", "Lake Ablaze") gab es in all dem Blastgeprügel noch nie, und mit "Hatesworn" und "The Fire Of Resurrection" sogar zwei durchweg im Midtempo abgesiedelte Nummern. Zuletzt ist "Phoenix Among The Ashes" der mit Abstand melodiöseste Output von Hate Eternal: Die Gitarrensoli sind wirklich das Zärtlichste, was Rutan bis dato komponiert hat, und überraschenderweise schlägt sich die Melodiösität auch im Riffing nieder: Das epische, getragene "The Fire Of Resurrection" ist ein Höhepunkt des Albums, den ich niemals Hate Eternal zugeordnet hätte, und der schwarzmetallische Gitarrenteppich des klasse Titeltracks lässt einen auch unmittelbar aufhorchen. Aber es braucht gar nicht diese experimentellen Momente, auch ein Track wie "Thorns Of Acacia", eigentlich ein bandtypischer Highspeed-Härtner, ist merkbar melodielastig im Vergleich mit den Vorgängeralben. Dazu passt es, dass die Produktion die Gitarren wieder gut zur Geltung kommen lässt, ohne dabei die Rutan-typische Rohheit einzubüßen.
Kurz: Hate Eternal haben zwar an Brutalität eingebüßt, sich im Gegenzug aber gesteigert, was das Songwriting betrifft. Und seien wir mal ehrlich, ein weiterer Brutalinski wie "Fury And Flames" wäre langweilig gewesen. Für mich ist "Phoenix Among The Ashes" neben "I, Monarch" das beste Album der Band und - ebenfalls zusammen mit "I, Monarch" - das einzige, das ich mehrmals hintereinander hören kann. Beide Daumen hoch!
Kontakt: www.hateteternal.com, www.metalblade.de

Tracklist:
1. Rebirth
2. The Eternal Ruler
3. Thorns Of Acacia
4. Haunting Abound
5. The Art Of Redemption
6. Phoenix Amongst The Ashes
7. Deathveil
8. Hatesworn
9. Lake Ablaze
10. The Fire Of Resurrection



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