www.Crossover-agm.de VIRGIN STEELE: The Black Light Bacchanalia
von Christian

VIRGIN STEELE: The Black Light Bacchanalia   (Steamhammer/SPV)

Wunderschöne neue Melodien, großartige Songs. Seltsamer Gesamteindruck. An die übermächtigen Großtaten der Vergangenheit ("The Marriage Of Heaven And Hell" I & II und "Invictus") kann das Album wiederum nicht anknüpfen, aber welche Band schafft schon eine Wiederholung der Erklimmung des Olymp? Dem geneigten Metal-Fan bleibt zu sagen, daß er ein gutes Album voller sehr guter Ideen mit merkwürdiger Produktion vorfinden wird. Diese folgt natürlich klar David de Feis' Vision, bleibt aber Geschmackssache. Oben genannte Klassiker zeigen, daß der Bandsound durchaus drücken kann und dabei transparent und dynamisch bleibt. Hier allerdings regiert ein eigenartiger Geschmack von verhaltener Zurückhaltung oder so. Begonnen beim durchgehend fast gehauchten Gesang - anstelle der früheren kraftvollen Shouts und Melodielinien, oft auch noch völlig nervig gedoppelt, fortgeführt bei den zurückhaltend eingeordneten Gitarren. Nichts pusht den Song nach vorn.
Die Kompositionen sind gewohnt genial und erschließen sich manchmal auch erst nach mehreren Durchläufen. Aber man möchte oft einfach "anschieben". Nur selten (ausgerechnet z.B. in der Ballade "The Tortures Of The Damned") zeigt Herr de Feis das gesamte Spektrum seiner Stimmgewalt. Hier und da recht eigenwillig wirken die zunehmenden, etwas aufgesetzt wirkenden Vokalakrobatiken. Schon in den ersten Minuten des Albums denkt man unwillkürlich an einen Mann, der eine Miezekatze sein möchte. Recht dominant auch die bereits seit den letzten drei, vier Alben immer leider irgendwie preiswert tönenden Keyboardsounds. Nicht zuletzt dadurch schleicht sich am Schluss der Eindruck eines Albums ein, das - wie heute weit verbreitet - zu Hause im Wohnzimmer gemacht wurde.
"The Black Light Bacchanalia" hat leider keine Überflieger wie "Mind, Body, Spirit" ("Invictus"), "Unholy Water" ("Marriage II"), "Last Rose Of Summer" ("Life Among The Ruins"), "Noble Savage" ("Noble Savage"), um nur einige ganz verschiedene Hochlichter vorangegangener Alben zu nennen. Das kann sich mit längerer Verdauung der Scheibe noch ändern. Hier ist alles subjektiv. Im Schnitt zwar eine Steigerung zum spürbaren Absacker "Visions Of Eden" von 2006, aber es entsteht die bescheidene Frage, was wohl unter dem Einfluss eines externen Produzenten daraus geworden wäre. Aber was will man machen, wenn immer weniger CDs verkauft werden?
Kontakt: www.virgin-steele.com, www.myspace.com/virginsteele

Tracklist:
1. By The Hammer Of Zeus (And The Wrecking Ball Of Thor)
2. Pagan Heart
3. The Bread Of Wickedness
4. In A Dream Of Fire
5. Nepenthe (I Live Tomorrow)
6. The Orpheus Taboo
7. To Crown Them With Halos Part 1 & 2
8. The Black Light Bacchanalia (The Age That Is To Come)
9. The Tortures Of The Damned
10. Necropolis (He Answers Them With Death)
11. Eternal Regret
 




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