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von kk

MONSTER MAGNET: Mastermind   (Napalm Records)

Monster Magnet haben ihren achten Langspieler veröffentlicht - die erste Reaktion auf diese Neuigkeit: Skepsis. Schließlich geht Frontmann Dave Wyndorf mittlerweile auf die 55 zu, ein Alter, das nicht jedem Musiker steht. Wyndorfs Nahtoderfahrungen vor fünf Jahren werden ihn außerdem nicht jünger gemacht haben. Ist der alte Mann noch in der Lage, das zuletzt durchschnittliche "4-Way Diablo" zu toppen, oder folgen jetzt etwa im Drei-Jahres-Takt Alben, die bei den Hörern nur noch wehleidige Erinnerungen an bessere Tage der Stoner-Rocker hervorrufen?
Das Album "Mastermind" antwortet langsam aber deutlich mit dem Eröffnungslied "Hallucination Bomb": Wyndorf steht breitbeinig neben dem Sarg, noch nicht mit einem Bein drin. Und in diesem Lied scheint ihm auch erst einmal egal zu sein, wie knapp er daran vorbeigestolpert ist. "Cobras and fire, shake your thing in horny celebration" schreit er, begleitet von einem unheilvoll knarzenden Bass und einem sich dahinschleppenden Schlagzeug. Das Lied legt die Messlatte hoch, sodass nicht alle der übrigen elf Titel mithalten können: "Bored With Sorcery" zum Beispiel ist eher aus dem Stoff gemacht, der das mittelmäßige "4-Way Diablo" zusammenhält, und mit "Time Machine" gibt es auch einen zu ruhigen Song auf "Mastermind". Aber sonst: Monster Magnet sind zurück! "Perish In Fire" und "Ghost Story" hätten gut auf die Bühne des Titty Twisters in Quentin Tarantinos "From Dusk Till Dawn" gepasst. "Dig That Hole" bündelt in sich alles, was an Monster Magnet so gut ist: die vermeintlich unspektakuläre Melodie, die sich nach kleinen Variationen als grandios entpuppt, und Wyndorf, der sich wie ein Soulsänger, gefangen im Körper eines Stoner-Rockers, durch seine fünf Minuten brüllt. Letztendlich deutet "The Titan Who Cried Like A Baby" an, dass der 55-Jährige aus seinen Erfahrungen mit Drogen wohl doch etwas gelernt hat. Zumindest suggeriert das der sphärische Klangteppich, der sich zu etwas aufschwingt, das wohl das musikalische Pendant zur Erkenntnis ist. Ganz so selbstbewusst wie etwa in Space-Lord-Zeiten klingt Wyndorf nicht mehr, dazu haben die Krankenhauserlebnisse anscheinend zu viel Ego geraubt. Vielleicht ist "Mastermind" deswegen oft entschleunigt und klarer als die frühen Alben; drogenentschlackt möchte man meinen. Das schlägt sich nicht negativ auf den Gesamteindruck nieder: "Mastermind" bündelt gutes Songwriting mit tollen Gitarren und dem Markenzeichen von Monster Magnet: Wyndorfs Stimme.
Kontakt: www.monstermagnet.net

Tracklist:
1. Hallucination Bomb
2. Bored With Sorcery
3. Dig That Hole
4. Gods And Punks
5. The Titan Who Cried Like A Baby
6. Mastermind
7. 100 Million Miles
8. Perish In Fire
9. Time Machine
10. When The Planes Fall From The Sky
11. Ghost Story
12. All Outta Nothin



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