(Steamhammer)

Dave Wyndorf ist nicht unbedingt der Musiker, bei dem die Neuigkeit einer Überdosis Drogen gänzlich überrascht. Nicht erst einmal wurde der Frontmann und Mastermind von Monster Magnet aufgrund übermäßigen Drogenkonsums ins Krankenhaus eingeliefert. Umso erfreulicher ist es, dass er es nach dem Schlafmittel-Erlebnis vor drei Jahren geschafft hat, mit seinen Kollegen Jim Baglino (Bass), Bob Pantella (Drums) und Ed Mundell (Guitar) ein neues Album aufzunehmen. "4-Way Diablo" heißt die achte Veröffentlichung der Stoner-Rocker aus New Jersey und besinnt sich auf die Ursprünge der Band. Wie auch schon der Vorgänger "Monolithic Baby!" lässt das Album die Heavy-Metal-Anleihen von "Powertrip" hinter sich und wird wieder psychedelisch. Auch Wyndorfs unerschütterliches Ego hat trotz den Erlebnissen zurück auf "4-Way Diablo" gefunden. "I got a cock made out of platinum" singt er und wendet sich damit gleich wieder an sein imaginäres "Baby". Dieses kleine Wörtchen führt dazu, dass man sich sofort ins psychedelisch-gemütliche Monster Magnet-Universum versetzt fühlt. In diesem Universum bewegt sich auch "Cyclone". Es dröhnt, es brummt, es hallt und zwischen atmosphärischem Gesang finden sich eindrucksvolle Gitarrensoli, die den Song zu einem dichten Ganzen zusammenbringen. Auf der Platte finden sich aber auch einige Songs, die weniger Atmosphäre bieten und druckvoll nach vorn gehen. Vor allem "Slap In The Face" wird seinem Namen gerecht und sorgt dafür, dass man Wyndorf vor dem geistigen Auge keineswegs alternd sieht. Auch das Rolling Stones-Cover "2000 Lightyears From Home" oder das Instrumental gegen Ende der Platte "Freeze And Pixelate" stehen den Stoner Rockern außerordentlich gut. Gerade letzteres zeigt Wyndorfs kreative Ader, der von vielen Songs eben auch sagt, dass sie die Soundtracks zu noch nicht gedrehten Filmen sind. Neben diesen Höhepunkten finden sich aber auch mehrere durchschnittliche Songs auf dem Album, so zum Beispiel "You're Alive". Die Textzeile "You're alive" wird derart oft wiederholt, dass sie über das Ziel hinausschießt. Den Track wegzudrücken traut man sich dann aber doch nicht, schließlich wurden die Klangteppiche mit viel Mühe ausgerollt. Der Rausschmeißer der Platte "Little Bag Of Gloom" dagegen wirkt einfach musikalisch ungelenk. Eben diese Tiefpunkte führen insgesamt dazu, dass "4-Way Diablo" durchschnittlich und manchmal sogar etwas flach wirkt, vielleicht auch Wyndorfs vorangegangenen auslaugenden Erlebnissen geschuldet. Ein schlechtes Album ist "4-Way Diablo" keineswegs, hinter den beiden Vorgängern bleibt der Vierwegteufel aber deutlich zurück. Auf das kommende Material kann man auf jeden Fall gespannt sein, der mittlerweile über 50-jährige hat sich nämlich entschlossen weniger zu touren und kreativer zu werden. Ob er das solo oder mit seinen Band-Kollegen tut, ist doch eigentlich egal, oder?
Kontakt: www.monstermagnet.net

Tracklist:
1. 4-Way Diablo
2. Wall Of Fire
3. You're Alive
4. Blow Your Mind
5. Cyclone
6. 2000 Lightyears From Home
7. No Vacation
8. I'm Calling You
9. Solid Gold
10. Freeze And Pixelate
11. A Thousand Stars
12. Slap In The Face
13. Little Bag Of Gloom

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