(Nuclear Blast)

Fünf Jahre nach der brillanten "Organic Hallucinosis"-Scheibe und knapp vier Jahre nach einem verhängnisvollen Tourbusunfall melden sich die Tech-Deather Decapitated mit einem neuen Album zurück. "Carnival Is Forever" setzt die Entwicklungslinie der Band nahtlos fort, ist noch technischer als der Vorgänger, teilweise noch avantgardistischer, betont modern, teilweise verspielt, irgendwo in der Mitte zwischen Meshuggah und Morbid Angel. Anders als viele Todesblei-Bands verlieren Decapitated jedoch nicht an Durchschlagskraft, wenn sie technisch werden, weswegen "Carnival Is Forever" nicht nur ein sperriges, sondern auch sehr mitreißendes Album ist, ein Dauerfeuer an brachialem Riffing, Doublebassgewitter und aggressivem Geschrei. Neuzugang Rafal Piotrowski am Mikro macht eine gute Figur, seine Stimme ist variabel, mal keuchender, mal brüllender, mal kreischender. Er ist für mich dennoch der einzige Schwachpunkt des Albums, da sein Gesang öfter mal an herkömmlichen Deathcore erinnert, bspw. in "Homo Sum" (geniale, stimmungsvolle Gitarrensoli!). Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, insgesamt ins Decapitated ein gewohnt hochklassiges, eigenständiges Album gelungen, das vom wilden Opener "The Knife" bis zum zärtlichen Akustikoutro "Silence" ohne einen einzigen Ausfall knapp 43 Minuten wuchtigen, technischen Extreme Metal der obersten Liga bietet.
Kontakt: www.decapitated.pl, www.nuclearblast.de

Tracklist:
1. The Knife
2. United
3. Carnival Is Forever
4. Homo Sum
5. 404
6. A View From A Hole
7. Pest
8. Silence

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