(Dockyard 2)

OK, gaaaanz kurz nach dem Release erscheint diese Rezi nicht, aber manchmal muss man ja auch wieder an etwas Gutes erinnert werden. Ob dies bei "Hundred Days" zutrifft, werden wir gleich feststellen. Klingt irgendwie nach Experimenten bei der "Sendung mit der Maus", finde ich. Na ja, vielleicht schaue ich mit meinem sechsjährigen Sohn auch einfach zuviel fern.
Der Vorgänger "Hattin" war gut, konnte mich aber nicht vollends überzeugen, so dass ich schon damals auf einen guten Nachfolger hoffte. Dieser, soviel vorweg, ist der Band gelungen. Ich möchte sogar von einer gewaltigen Steigerung sprechen. Das hat verschiedene Ursachen: Zum einen hat die Band die Pathos-Schiene deutlich zurückgefahren, klingt allgemein straighter und bisserl mehr auf die Zwölf. Nicht dass ich etwas gegen Pathos und Helden im Metal habe, aber Crystallion steht diese Ausrichtung irgendwie besser. Umso besser kommen dann kleine orchestrale Spielereien wie im Titelsong oder imaginäre Schwertstreckersongs wie "The Bravest Of The Brave" (Gänsehaut - nur geil!) zur Geltung. Der zweite Punkt, der auf- und gefällt, ist, dass die Songs irgendwie besser auf den Punkt kommen. Hier wird sich nicht mehr im Notenlesen verzettelt, hier lässt man 'ne Strophe oder einen Refrain auch mal wirken und damit wird letztendlich die Langzeitwirkung deutlich erhöht. Natürlich steckt wieder einmal ein Konzept hinter der Scheibe, diesmal geht es um den alten Bonaparte, und das Ganze wird interessant und auch nachvollziehbar beschrieben. Lange Rede, wenig Sinn, Crystallion gefallen mir auf "Hundred Days" sehr gut und vielleicht entdeckt der eine oder andere diese Scheibe wirklich noch einmal neu für sich.
Frag doch mal die Maus!
Kontakt: www.crystallion.net, www.dockyard2.com

Tracklist:
01. Cloak And Dagger
02. The Sleeping Giant
03. A Cry In The Night
04. Sole Survivors In Ligny
05. Nations Falling
06. Hougoumont
07. Under Heavy Fire
08. We Stand Aligned
09. Hundred Days
10. The Bravest Of The Brave

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