www.Crossover-agm.de NOISE CAPITAL: Majestic
von kk

NOISE CAPITAL: Majestic   (Finest Noise)

Um ein Missverständnis sofort auszuräumen: Nichts an Noise Capital ist Noise, auch wenn die Namen von Band und Label das vielleicht andeuten. So wie sich der Bandname zur Musik verhält, könnte man Noise Capital Irreführung vorwerfen, denn die drei Österreicher spielen klar strukturierten Alternative-Rock, bei dem kein Ton dem Zufall überlassen wird und nichts annähernd den Stempel "Lärm" oder "Geräusch" verdient. Je nachdem, wie Noise-Rock-affin der Einzelne ist, findet er das eventuell für einen kurzen Moment schade, aber die ersten Takte des Eröffnungsliedes dürften von der Trauer ablenken: In "5 Is 29" prescht das Schlagzeug ohne große Vorwarnung los, so präzise gespielt, als würde ein Rechner den komplexen Rhythmus auslesen, gefolgt von einem Gitarrenriff wie aus dem Lehrbuch (Kapitel 1: "Gute Melodien sind einfach"). "5 Is 29" muss auf der Suche nach dem perfekten Rocksong entstanden sein, zumindest ähnelt das Songwriting dem von Tenacious D. Generell würde sich Jack Black vermutlich vor den drei Österreichern verneigen, weil sie Rock in Reinform spielen, ohne krampfhaft zu versuchen, aus der Masse herauszustechen oder einzigartig zu sein. Noise Capital geht es um das Gesamtbild. Das ist harmonisch und stimmt in jedem der Lieder, auch wegen der überraschend guten Produktion: ob nun im bewusst langsamen "For Those Who Listen" oder dem komplexen letzten Song "Barricades". Nur eines stört an dieser Band: Gut sind sie, ja, aber wenn das Beiheft zur CD die Musik als modern, kompromisslos, explosiv und sogar monumental beschreibt, dann ist das doch zu hoch gegriffen.
Kontakt: http://www.noisecapital.com/, http://www.myspace.com/noisecapital

Tracklist:
1. 5 Is 29
2. Majestic
3. For Those Who Listen
4. Medicate
5. The Show
6. Barricades



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