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Scorpions, Edguy   12.11.2010   Mannheim, SAP Arena
von gl

Werden wir - ein halbes Jahr später - das identische Konzert sehen, oder gibt's zumindest kleinere Überraschungen? Mit diesen Gedanken nähert man sich der SAP Arena, die heute wieder einmal mit 12.000 Besuchern ausverkauft ist! (Deep Purple vier Tage später hatten gerade mal etwas mehr als die Hälfte!) Wieviel Kalkül nun darin lag, die Abschiedstour anzukündigen, es ist müßig zu diskutieren, wenn auch ein wenig amüsant, sich die Band nun zum zweiten Mal "ein letztes Mal" anzuschauen, bevor sie im Sommer 2011 noch ein paar "letzte" Open-Airs geben werden ... Der Text für diese Besprechung soll dann auch ein anderer sein als der zum Konzert vom Mai 2010 in Frankfurt!

Das Ticket zur Veranstaltung

Genau um DIE Band geht's hier!!

Ein 'Superhero'?!? :-)  Jens Ludwig
Einerseits löblich, dass EDGUY nach dieser Pause abermals die Vorgruppe sein dürfen. Man hat im Fotograben nah dran am Geschehen den Eindruck, dass das Publikum hier in Mannheim besser mitgeht und sich auch für die Band da oben auf der Bühne ein wenig interessiert und sich nicht nur berieseln lässt. Die Band aus Fulda bietet einmal mehr einen soliden Auftritt und es scheint ihnen auch - bei gleicher Setlist - ein wenig mehr Laune zu machen als auf den Tag genau vor 6 Monaten in Frankfurt.

Rudolf Schenker  Rudolf kann die Gitarre auch auf'm Rücken spielen

Pawel und Rudolf sowie ...  Klaus und Matthias

Hail, Hail, Sting in the tail!!!  James Kottak
Die SCORPIONS sind auf ihrer langen Abschiedsreise routiniert genug geworden, der Ablauf sitzt passgenau, es gibt keinerlei Schwierigkeiten und dennoch vermittelt die Band eine Spielfreude und ungebremste Energie, dass es wirklich schade ist, dass dies alles bald vorbei sein sollte. Wir sehen wieder eine tolle Show mit dem hochgefahrenen angeleuchteten Schlagzeugkäfig, unter dem die Silhouetten der Musiker erscheinen, die dann wie ein wildgewordener Schwarm Bienen losstürmen. Einmal mehr bekommt Rudolf Schenker am meisten Kilometergeld mit seinen Sprints auf den Laufsteg vor der Bühne. Und sein Gegenpart Matthias Jabs gibt wieder den ruhigeren Gitarrero auf der rechten Seite der Bühne. Wieder ist "Coast To Coast" für mich das Highlight eines tollen Abends, der einfach Spaß macht. Wobei sich später inmitten der Halle die anfängliche Begeisterung und die Vermutung, in der Arbeiterstadt Mannheim sei ein rockorientierteres Publikum zugegen als in der Bankenstadt Frankfurt, relativiert, denn die Überraschung, das im Vergleich zum Mai neu ins Set gekommene "Dynamite" (das zweite Highlight!), wird keineswegs stürmisch gefeiert sondern eher entgegengenommen. Dafür ist der Song von 1982 wohl zu alt … Ansonsten gibt es an der erneut unterhaltsamen Show nichts zu meckern. Klaus Meine zeigt sich wieder als großzügiger Drumstick-Werfer, hat vielleicht ein paar "Baby" zu viel in seinen Ausrufen - aber das ist eine Lappalie, denn der Mann singt mit 61 immer noch hervorragend. Da können ihn all die Schmierfinken der Alternativ-Presse noch so gebetsmühlenartig lächerlich machen. Die Tour ist ebenso wie die dazugehörige Platte weltweit ein enormer Erfolg - zu Recht. Und um die Eingangsfrage endgültig zu beantworten: Als sich ein Großteil der Besucher bereits auf den Heimweg macht, kommt die Band noch einmal zurück und spielt das ruhige "When The Smoke Is Going Down"!

Setlist:
01: Sting In The Tail
02: Make It Real
03: Bad Boys Running Wild
04: The Zoo
05. Coast To Coast
06: Loving You Sunday Morning
07: The Best Is Yet To Come
08: Send Me An Angel
09: Holiday
10: Wind Of Change
11: Raised On Rock
12: Tease Me Please Me
13: Dynamite
14: Kottak Attack
15: Blackout
16: Six String Sting
17: Big City Nights
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18: Still Loving You
19: Rock You Like A Hurricane
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20: When The Smoke Is Going Down

Fotos: Georg Loegler






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