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Heaven Shall Burn, As I Lay Dying, Suicide Silence, Dew-Scented   23.11.2010   Leipzig, Werk 2
von js

Wie das Werk 2 es bereits angekündigt hatte: Das Konzert von Heaven Shall Burn und As I Lay Dying war das Gipfeltreffen des Metalcore. Ob Cowboyhut, Assijogge, Pöbelei oder klischeebehaftetes Outfit, es war für jedermann etwas dabei. Mit der ersten Band legte man Wert auf Pünktlichkeit. Ein allgemein reibungsloser und nahtloser Übergang im Programm wirkte sich positiv auf das Publikum aus. Insgesamt war ein exzellenter Sound gewährleistet. Die Instrumente verfügten über die angemessene Lautstärke und Klangqualität.
Dew-Scented bildete den metalbehafteten Einstieg der Tour - schnell, aber abwechslungsreich. Sie erfüllten das typische Image einer Metalband. Der Gesang artete glücklicherweise nicht zu sehr in Gegröle aus. Das Ende war gestaltet mit lauten Gitarren und hohen Gitarrenriffs. Der Gig verschlang eine gute halbe Stunde. Eine Tour, die aus mehreren Bands besteht, darf nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen, aber gegen eine Dreiviertelstunde Spielzeit, genau wie bei Suicide Silence, hätte das Publikum keine Einwände gezeigt.
Da wir bereits beim Thema sind: Suicide Silence legten einen grandiosen Einstieg nach einer kurzen Pause mit ihrem Drumsolo von Alex Lopez hin. Das Geschrei war hoch und laut, so ähnlich, wie es bei Nesaia der Fall ist. Die Höhenfrequenz der Stimme war fast nicht zu überbieten. Nach Einschätzungen des Publikums waren die ersten drei Lieder der Hit des Auftritts. Teilweise war der Lautstärkeunterschied zwischen Stimme und Instrumenten zu spüren, sodass der Gig die Auszeichnung einer Perfektion leider nicht verdient. Sänger Mitch Lucker erzielte eine herausragende Wirkung beim Publikum, was daran zu spüren war, dass synchrone Bewegungen des Publikums zur Musik ausgeübt worden und der Applaus nicht minderwertiger ausfiel. Das wurde durch ein speziell aufgestelltes Podest auf der Bühne verstärkt, sodass sich Mr. Lucker immer ausreichend im Blickfeld des Betrachters befand. Einige männliche Zuschauer versuchten im Eifer des Gefechts eine ähnliche Gesangsleistung wie der Sänger zu erreichen. Das war für alle anderen Ohren aufgrund mangelnder Qualität jedoch recht störend. Jeder, der bei dem Auftritt nicht mitfieberte, war sich der Qualität des Gigs nicht bewusst. Aber jede Band ist eben Geschmackssache. Bekannte Songs während des Auftritts: "Wake Up", "Unanswered", "No Pity For Coward".

As I Lay Dying  As I Lay Dying

As I Lay Dying  As I Lay Dying
Nach einer endlos erscheinenden Pause begannen gegen 22.00 Uhr As I Lay Dying. Moderner Metalcore mit Cleanparts und mit einer Show, die einem allgemeinen Gebrüll ähnelte. Das Intro war sehr spannend mit unterschiedlichem Einsatz der Scheinwerfer und unterschiedlichen Farbeinsätzen. Sänger Tim Lambesis machte ebenfalls von der hohen Standposition Gebrauch. Persönlich gesehen war der Gesang nicht der Reißer, aber man muss festhalten, dass erst dieser Auftritt die Menge zum Toben brachte. Mit Hilfe von Blitzlichtgewitter und verschiedener Lichttechnik wurde dieser Effekt optisch verstärkt. Teilweise sah man dem Sänger an, dass er auf seine Einsätze warten musste, was dem Publikum zum Glück nicht zu sehr aufgefallen war. Bei diesem Auftritt war von Stagediving bis Circle Mosh und Circle Pit alles dabei. Die Variation im Gesang und in den Songs kam besser als bei den anderen Bands zum Ausdruck. Man hätte es nicht mal bemerkt, wenn sie sich versungen hätten. Sie hinterließen ihren bleibenden Eindruck und auch wenn diese Band nicht für jedermann zu haben ist, der Hype um die Band ist nach dem Konzert definitiv gestiegen. Die Passagen der Singstimme mit den Passagen des Leadgeschreis waren in auf einander abgestimmt. Der Höhepunkt des Auftritts war definitiv die Wall of Death, denn da stürmten noch mal viele aus dem Publikum in die Menge, um dabei mitzuwirken. Der Auftritt endete so spektakulär, wie er begonnen hat. Der Auftritt dauerte eine Stunde und dem Wunsch einer Zugabe wurde nicht stattgegeben. Leider wurden zahlreiche neue Lieder vom aktuellen Album "The Powerless Rise" gespielt und zu wenig auf die bekannten Klassiker eingegangen.

Heaven Shall Burn  Heaven Shall Burn

Heaven Shall Burn
Der Höhepunkt des Abends waren Heaven Shall Burn. Die Band arbeitete mit einer Leinwand und die Filme waren derbe depressiv gehalten, um dem Ansehen des neuen Albums "Invictus" gerecht zu werden. Das 1. Lied war sehr stark und schnell. Sie begannen allgemein mit alten und sehr guten Songs und übertrumpften As I Lay Dying bei Weitem. Sänger Marcus Bischoff benutzte offene Gesten, um für das Publikum höher und höher zu wirken. Die Filme und Bilder auf der Leinwand verdeutlichten sämtliche Aggressionen und verstärkten die Präsenz der Band immer weiter. Daher war die Positionierung der Band als Headliner perfekt gewählt. "Return To Sanity" wurde wie erwartet gespielt, da es sich um einen bekannten Song handelte. Die gleichen und synchronen Bewegungen der Bilder und dem Publikum hatten eine hypnotisierende Wirkung auf den Betrachter. Zwischendurch hatte Sänger Marcus einige Ankündigungen mit seinem überaus starken Dialekt zu tätigen und rief während des Auftritts zum klassischen Schweine-Pogo auf. Dadurch wirkte er sehr sympathisch und das kam auch beim Publikum an. Das Niveau des Auftritts blieb durchgängig gleich. Diesmal bekam das Publikum seine wohl erwarteten Zugaben und der Abend fand mit "The Weapon They Fear" und "Black Tears" sein perfektes Ende.



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