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BLACK'N'BLUE: Hell Yeah!
von gl

BLACK'N'BLUE: Hell Yeah!   (Frontiers/Soulfood)

Der hinter "Chinese Democracy" längte Running Gag einer Band vom Sunset Strip findet nach 10 (!!!) Jahren Wartezeit endlich seine Veröffentlichung. Mit dem großen Unterschied, daß die Musik hier kein Witz ist! Zwar habe ich noch keine Platte in meinen Händen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass sie - übrigens von einem dubiosen englischen Rip-Off-Label namens Z Records bereits 2001 angekündigt - nun tatsächlich erscheint, ist relativ groß. Black'N'Blue waren stets eine Band der zweiten Reihe, mir liefen sie vier Alben lang immer gut rein aber 1988 war plötzlich Schluß. Die Band im Original-Line-Up minus Tommy Thayer überspringt also gerade mal das Depri-Jahrzehnt, hängt noch eine Dekade als Pause dran und macht nach 23 Jahren genau so weiter, als sei dies das natürlichste und "In Heat" gerade erst erschienen. Der Sonnenschein kehrt also sprichwörtlich wieder ein, so heißt übrigens auch der neue Gitarrist der Band mit Nachnamen, nachdem der ehemalige bei Kiss den Ace Frehley gibt. Der Gute-Laune-Stil der Band ist zurück, im Verbund mit dem Vorstoß in eine härtere Richtung, die man schon als Heavy Rock bzw. Metal bezeichnen kann. Diese Anmerkung für diejenigen, welche die Truppe in der Plüsch-Schublade wähnten, da sie nur mal am Rande von ihr hörten. Denn das kurze schnelle "C'Mon", das in der Tat leicht verärgert klingende "Angry Son Of A Bitch" oder das Titelstück sind heftige Ansagen und gehören zu den härtesten Songs der Bandgeschichte. Sänger Jamie St. James klingt ausdrucksstark und kräftig wie früher, scheint also im Gegensatz zu Don Dokken auf sein Kapital, die Stimme, geachtet zu haben. Für mich sind es treibende Songs wie "Target", "Monkey" oder das stampfende "Hail Hail" mit faszinierendem Zwischenteil, die den klassischen Hard Rock mit leichtem Sleaze-Touch perfekt symbolisieren. Die Band hat diesen Stil schon vor 25 Jahren gespielt und auch wenn sie kaum als Einfluß oder Inspiration genannt werden, später haben sich mehrere drangehängt. Und mit "Fools Bleed" ist ihnen ein weiterer Ohrwurm gelungen, der an die Klasse von "I'll Be There For You" oder "Suspicious" erinnert. Das Rad muss eben nicht immer neu erfunden werden, genau so habe ich mir die Platte gewünscht: Wenn man Black'N'Blue-Musik hört, was bei mir vorzugsweise jeden Sommer passiert, bekommt man umgehend einen positiven Energieschub, möchte gleich 'n Faß aufmachen und losziehen, daran hat sich seit "Hold On To 18" von 1984 nichts geändert. Endlich gibt's neuen Stoff dazu und der Band ist im Trio der Rückkehrer zusammen mit Warrant und King Kobra der stärkste Wurf gelungen.
Kontakt: www.jaimestjames.com, www.frontiers.it

Tracklist:
01. Monkey
02. Target
03. Hail Hail
04. Fools Bleed
05. C'mon
06. Jaime's Got The Beer
07. Angry Drunk Son Of A Bitch
08. So Long
09. Trippin'
10. Falling Down
11. Candy
12. Hell Yeah!
13. World Goes Round
(Hidden) Bonus Track: A Tribute To Hawking (1:20)



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