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MASTERSTROKE: Sleep
von CSB

MASTERSTROKE: Sleep   (Dynamic Arts Records/Alive)

Exotisch ist sicher das falsche Wort, wenn's um melodischen Metal aus Finnland geht. Zu viele Bands dieser Marke überschwemmten bereits den europäischen Markt und die Welle scheint seit den Großtaten von Sonata Arctica und Nightwish einfach nicht zu verebben, was es den einzelnen Künstlern bei solcher Konkurrenz natürlich umso schwerer macht, sich aus der breiten Masse abzuheben. Und so fällt mir auch beim Durchhören des Europa-Debüts "Sleep" von Masterstroke (den Erstling "Apocalypse" gab's nur auf dem finnischen Markt) kein echtes Alleinstellungsmerkmal auf. Die 10 Songs sind, oh Wunder, technisch erstklassig umgesetzt, kompakt arrangiert und produziert, sehr melodisch und gehen gut ins Ohr. Von langweiliger Stangenware lässt sich in diesem Fall trotzdem nicht sprechen, dafür ist das Material wiederum viel zu charmant. Denn Masterstroke gelingt es, neben allem technischen Können, eine angenehme, fast sehnsüchtige Atmosphäre zu erzeugen, die entfernt an Iced Earth zu Zeiten von "Dark Saga" oder die letzten Scheiben von Angel Dust Ende der 90er erinnert. Glücklicherweise hat man sich entgegen dem Gros der Konkurrenz entschieden, nicht zu sehr auf die Temposchiene zu setzen und präsentiert stattdessen fast durchgängig schweren und sehr bekömmlichen Midtempo. Dazu passt auch das kraftvolle, facettenreiche und zudem sehr angenehme Organ von Niko Rauhala, der gar nicht erst versucht, sich mit den frühen Helloween zu messen, sondern ganz auf Atmosphäre und Ausdruck setzt.
Allein es fehlt ein wenig an Abwechslungsreichtum, an echten Highlights auf "Sleep". Mit "The Circle" kann man zumindest einen echten Kracher verbuchen, dessen einprägsamer Refrain meinen Gehörgang so schnell nicht mehr verlassen wird. An diese Klasse kommt mit einigen Abstrichen nur noch der Opener "Killing Creatures" und der Titelsong "Sleep" heran, die restlichen Songs sind demgegenüber keinesfalls schlecht und für sich genommen durchaus gut gemacht. Nur eben fehlen Elemente, die das Material unverwechselbar und eindeutig unterscheidbar macht. Positiv ausgedrückt könnte man sagen, dass Masterstroke ihren Stil gefunden und traditionsbewusste Melodic-Metaller ohne besondere progressive Vorlieben begeistern werden können. Um allerdings in der Rangliste der europäischen Powermetalelite ein paar Plätze zu klettern, müssen sie beim nächsten Streich noch ein paar Arrangementideen mehr entwickeln.
Bandkontakt: www.masterstroke.info, www.myspace.com/masterstrokefinland
Labelkontakt: http://www.dynamicartsrecords.com/

Tracklist:
01. Transition
02. Killing Creatures
03. Turn Away
04. Under Our Command
05. Another Failure
06. The Circle
07. Being Me
08. Sleep
09. Silent
10. Final Journey



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