Neu bei CrossOver31.12.2014: Das Jahr 2014 ist eines, das in den Geschichtsbüchern wohl primär aufgrund seiner Katastrophen überdauern wird, wobei die Einschätzung, was eine Katastrophe ist und was nicht, natürlich je nach Volkszugehörigkeit, politischer Einstellung und anderen Faktoren differiert. Wenn die brasilianische Fußball-Nationalmannschaft im WM-Halbfinale vom deutschen Panzer förmlich überrollt wird, ist das logischerweise nur für eines der beiden Fanlager eine Katastrophe. Und auch die große Politik ist da in ihren Einschätzungen durchaus versatil: Die Angliederung der Krim an Rußland sieht Wladimir Putin im Gegensatz zu den Westmächten selbstredend nicht als Katastrophe an, und selbst auf der Krim werden die Meinungen geteilt sein. Aber die Ukraine-Krise als solche und die damit verbundene politische Anspannung darf getrost als Bankrotterklärung der Diplomaten aller beteiligter Seiten betrachtet werden. Dann verliert Malaysia Airlines gleich zwei vollbesetzte Großflugzeuge und haben sich die westafrikanischen Länder mit ihrem sowieso eher unterentwickelten Gesundheitssystem jetzt auch noch mit dem Ebola-Virus herumzuschlagen. Währenddessen ruft die Organisation Islamischer Staat ein Kalifat aus, versucht dieses mit mittelalterlichen Methoden zu beherrschen und auszudehnen - und hat auch noch Erfolg damit. Das wiederum schürt in Deutschland Ängste und leitet Wasser auf die Mühlen von Personengruppen, die damit endlich einen handfesten Grund haben, undifferenziert gegen den Islam als Ganzes und pauschal gegen Flüchtlinge vorzugehen. Sicherlich gibt es genügend Pegida-Ableger, die es dem vernunftbegabten Bürger aufgrund ihrer offenen Anbindung an rechtsextreme Strukturen eigentlich leicht machen sollten, ihnen auch dann nicht hinterherzulaufen, wenn man selber die Auswüchse des Salafismus gleichfalls ablehnt, und Bewegungen wie "Hooligans gegen Salafismus" dürften auch eher kuriose Randnotizen in den Geschichtsbüchern bleiben. Nicht so einfach ist hingegen die kulturtheoretische Auseinandersetzung mit der Ur-Pegida (die ausgerechnet in Dresden demonstriert, das in puncto muslimischer Bevölkerung fast als "national befreite Zone" durchgehen würde, um ein Unwort aus eigentlich vergangen geglaubten Zeiten wieder aufzugreifen) aufgrund deren merkwürdiger Inhomogenität, die freilich abermals zu Kuriosa führt, etwa demjenigen, daß der rechtsextreme Pegida-Anteil plötzlich FÜR das jüdische Erbe des Abendlandes demonstriert ...
Wer zum Weihnachtsfest Geld (oder Gutscheine) geschenkt bekommen hat und diese wegen Inflationsgefahr nicht gar zu lange liegenlassen will, bekommt in den neuen Tonträgerreviews wie gewohnt einige kompetente Tips, welche Scheiben sich als Tauschobjekte lohnen (da sind einige saustarke dabei!) und welche eher nicht so sehr:
Das Jahresende bietet immer eine willkommene Gelegenheit, allen direkten und indirekten Kooperationspartnern einen herzlichen Dank auszusprechen und sich eine Fortführung der Kooperation im neuen Jahr, vielleicht auch eine Intensivierung, zu wünschen. Das Schlußwort bekommt eine tonträgerseitig rezensierte Band, auch wenn man es aus dem Zusammenhang gerissen vielleicht mißinterpretieren könnte - aber das ist gleich ein Grund, den betreffenden Originalzusammenhang zu entdecken (und damit auch eines der richtig starken Alben des Jahrgangs 2014). Ein buntes 2015 wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
30.11.2014: Es gibt Tage, da gehört der Chefredakteur eher ins Bett, als daß er ein Update programmieren sollte. Er tut letztgenanntes natürlich trotzdem, bittet aber um Verständnis, auf (fast :-)) jegliche weiteren Kommentierungen, Dichtungen und Einlassungen zu verzichten. Daher gleich zu den neuen Eventreviews:
Und Tonträgerreviews sind auch wieder einige online gegangen (allerdings keine zu adventlichen oder weihnachtlichen Themen, obwohl heute ja das erste Lichtlein entzündet werden kann):
Da das Jahresschlußupdate wie gewohnt erst in den Tagen nach Weihnachten online gehen wird, ist hier die Stelle, allen Lesern und Usern eine möglichst unhektische Advents- und Weihnachtszeit zu wünschen. Das Abschlußzitat stammt aus einem Adventsgedicht der etwas anderen Art, das auch schlicht und einfach "Advent" heißt. Wer es gedichtet hat und was darin sonst noch so passiert? Findet es selbst heraus, rät Roland Ludwig aka rls
05.10.2014: 25 Jahre ist es her, daß die Oppositionsbewegung in der DDR eine derartige Dynamik gewann, daß der zugehörige Staat ein Jahr später von der Bildfläche verschwunden und es zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten gekommen war, wie man euphemistisch den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland zu betiteln pflegte. Ein solches Vierteljahrhundertsjubiläum fordert natürlich zum Innehalten und Zurückschauen auf, auch wenn manche Medien das dann gleich wieder maßlos übertreiben und viele Dinge ja auch schon zum 20jährigen, 15jährigen, 10jährigen oder 5jährigen Jubiläum des betreffenden Ereignisses mehr oder weniger ausführlich beleuchtet worden sind und man sich in all dem derzeitigen Überschwang fast ein wenig überrollt vorkommt. Daß es das CrossOver zumindest in der vorliegenden Form ohne die friedliche Revolution und deren Folgeerscheinungen nicht gegeben hätte, ist ebenfalls bei einem zurückliegenden Jubiläum bereits ausführlich zur Sprache gekommen. Somit können wir uns hier und heute auf den Hinweis beschränken, daß die szeneübergreifende Anlage des Netzwerks natürlich auch keine West-Ost-Grenzen (und keine Ländergrenzen in der restlichen Welt) kennt und daß hier Ossis, Wessis und Menschen, die wegen später Geburt so gut wie oder gar keine Ost-West-Teilungserfahrungen mehr haben, friedlich und konstruktiv zusammenarbeiten. Daß bestimmte Regionen beispielsweise bei den Livereviews präsenter sind als andere, liegt schlicht und einfach an dem Umstand, daß in bestimmten Regionen aktive Redakteure wohnen und in anderen Regionen eben nicht. Die Anzahl der letztgenannten Areale darf natürlich gerne sinken ...
Dagegen befassen sich die neuen Eventreviews naturgemäß mit Geschehnissen aus dem Hier und Jetzt - und daß alle betreffenden Orte in den neuen Bundesländern, mit einer Ausnahme sogar alle in Sachsen liegen, hat nur die im Einleitungsabsatz beschriebenen Gründe und ist keine Diskriminierung: In den Tonträgerreviews kommt statt dessen der seltene Fall vor, daß ein Sänger mit zwei Alben verschiedener Bands (die allerdings in unterschiedlichen Jahren erschienen sind - aber Musik ist bekanntlich zeitlos) in ein und demselben Update vertreten ist:
Ein alter DDR-Witz soll diesmal das Schlußwort bilden, zumal das diesmalige Update exakt in der Mitte zwischen dem 24. Jubiläum des Beitritts und dem im Witz erwähnten Datum online geht. Viel Spaß wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
10.08.2014: Nachdem wir jetzt nicht mehr Papst, aber seit vier Wochen Weltmeister sind (so ganz nebenbei sind wir das außer im Fußball auch noch in diversesten anderen Disziplinen, die halt nur nicht wochenlang die Gazetten und TV-Kanäle füllen), können wir uns wieder anderen Entwicklungen widmen, die wir aus unserem Olymp heraus betrachten. Und da sieht es an verschiedenen Ecken der Welt nicht gut aus, und es sollte hier nicht erst Guttenbergscher Verbalausweichmanöver bedürfen, um einen Krieg auch als solchen zu bezeichnen, auch wenn er zur Abwechslung mal nicht in Afghanistan stattfindet (dort findet er natürlich auch immer noch statt, aber der steht derzeit wenig im Fokus der internationalen Öffentlichkeit). Aber Ausweichmanöver gibt es andernorts durchaus noch zuhauf, auch vor der eigenen Haustür, wenn die Arbeitsagentur verkündet, der Ukrainekonflikt habe keine Auswirkungen auf die Beschäftigung in Deutschland, während im gleichen Zug ein Magdeburger Großunternehmen beklagt, daß durch diesen Konflikt ein 100-Millionen-Euro-Bauprojekt bei Odessa nicht zustandegekommen sei, was einem Drittel des Gesamtjahresumsatzes des Unternehmens entspreche, und man daher Teile der Belegschaft in die Kurzarbeit schicken müsse. Und aus Landwirtschaftsverbandskreisen verlautet, die neuen Agrarboykotte, die Rußland als Reaktion auf die EU-Sanktionen beschlossen hat, würden nur 2% des Gesamtumsatzes der sächsischen Landwirte verhindern - aber bei Preiskampf um winzige Gewinnmargen, wie ihn die Bauern seit langem führen müssen, ist jedes wegbrechende Prozent eine schwierige Herausforderung, zumal wenn aufgrund der weltpolitischen Lage alternative Abnehmer nicht eben Gewehr bei Fuß stehen. Da mutet eine Meldung wie die, daß in Bayern Tausende Tonnen Gurken vernichtet werden müssen, weil die Früchte witterungsbedingt extrem schnell wachsen, aber die Konservenfabriken nicht mit der Verarbeitung hinterherkommen, fast skurril an, sollte aber nichtsdestotrotz aufhorchen lassen und uns zum Nachdenken bringen, wie wir mit Lebensmitteln in der Überflußgesellschaft umgehen ...
Sportveranstaltungen gibt es bei den neuen Eventreviews dagegen nicht:
Auch in den Tonträgerreviews geht es bekanntlich nur bedingt um meßbare Wettkampfdisziplinen, also welcher Metalgitarrist in welcher Zeit die meisten Töne spielt oder welche Sopranistin am höchsten singt. Die sonstige Werteanalyse hat folgende Ergebnisse erbracht (wer sich für die Länderwertung interessiert, dem sei gesagt, daß die deutschen Künstler dank einer starken zweiten Halbzeit, heißt durch dichtgestaffeltes Auftreten in der zweiten Hälfte des Alphabets, einen souveränen Sieg davontragen):
In einem der beiden rezensierten Bücher wird in unerwartetem Kontext ein Spruch behandelt, der sich im Stadtwappen von Paris findet und den man auf vielerlei Situationen anwenden kann, nein, vielleicht sogar sollte, seien diese nun sportlicher, politischer oder auch ganz privater Natur. Die dort beschriebene Grundhaltung wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
15.06.2014: Während der Konflikt in der östlichen Ukraine mit dem Abschuß eines Flugzeuges eine ganz neue Qualität erreicht hat, sind die Menschen am anderen Ende der Welt für etwas anderes entflammt: Der Ball rollt wieder, und wenn man sich die ersten Ergebnisse der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien so anschaut, stehen uns spannende vier Wochen bevor. Freilich ist auch in diesem Kontext nicht alles Gold, was glänzt: Erstaunlich viele Brasilianer sind auch in diesen Tagen noch ganz und gar nicht damit einverstanden, welche Summen im Moloch Fußball versenkt werden, oder sehen die damit verbundenen Entwicklungschancen, auf die immer wieder verwiesen wird, zumindest sehr skeptisch. Nimmt man dazu noch den gerade eben wieder hochkochenden Konflikt um die WM-Vergabe 2022, der interessanterweise Franz Beckenbauer als dem FIFA-Ehrenpräsidenten eine "Platzsperre" eingebracht hat, so kommt man nicht umhin zu konstatieren, daß auch in diesem Sport längst handfeste wirtschaftliche Interessen die Oberhand gewonnen haben und das Geschäft genauso dreckig ist wie viele andere, von denen sich einige, aber nicht alle als "Opium fürs Volk" anbieten.
Daß es bei CrossOver statt um einen Wettstreit um das olympische Motto "Dabeisein ist alles" geht, dürfte dem Stammleser natürlich längst klar sein. Das beginnt schon bei den Eventreviews, auch wenn da diesmal nicht so viele internationale Gäste dabei sind (allerdings, und dafür ist dem Internationalen A-Cappella-Festival in Leipzig zu danken, welche aus eher selten bedachten Ländern bzw. Regionen - Estland, Georgien, Sardinien ...): Das Länderspektrum wird in den diesmaligen Tonträgerreviews aber noch breiter: Belgien, Schweden, Jordanien, die Schweiz, Slowenien, Singapur ... Here we go:
Das Schlußwort wandelt einen klassischen, Otto Rehakles, äh, Rehhagel zugeschriebenen Spruch ab und eignet sich auch prima außerhalb des fußballerischen Kontextes, um einen gedanklichen Teufelskreis in eine Aufwärtsspirale zu verwandeln, selbst wenn in dieser Umkehrung noch andere Möglichkeiten am Horizont erscheinen, die der Urspungsspruch so nicht vorgesehen hat. Siege wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
27.04.2014: Noch ein Kommentar zur Lage in der Ukraine? Die Gemengelage der Interessen ist dort mittlerweile derart unübersichtlich, daß sich praktisch jeder gegen jeden stellt, keiner daran denkt, sich an irgendwelche Vereinbarungen und Konventionen zu halten, und die Ursachen der Situation wie üblich mittlerweile komplett vergessen worden sind. Daß die Menschheit nur begrenzt lernfähig ist, wird deutlich, wenn man die derzeitigen Geschehnisse mal mit dem Zerfall von Jugoslawien, den Bürgerkriegen in Georgien oder auch der euphemistisch "Arabischer Frühling" getauften Bewegung vergleicht. Noch Worte nötig?
Politisch wache Bands gibt es ja in der Welt durchaus etliche, auch in Rußland natürlich. Eine von denen kommt in den diesmaligen Tonträgerreviews vor und findet folgende Gesellschaft:
Das Schlußwort ist wie beim letzten Mal einer der Songtitel aus einer der diesmal rezensierten CDs (der geneigte Leser finde erneut selbst heraus, um welche es sich handelt) - eine Frage, die rhetorisch anmutet, das aber im gegebenen Kontext (der auch auf viele Bürgerkriegsgebiete zutrifft) ganz und gar nicht ist. Sicheren Lebensraum wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
23.03.2014: Es liegt nahe, bei der diesmaligen Erörterung weltkultureller Probleme wieder in Osteuropa zu verweilen, noch dazu in gar nicht so großer Entfernung von der gewesenen Olympiastadt Sotschi. Der hätte man Gefahren eher aus südöstlicher Richtung prophezeit (die Krisenregion Abchasien beginnt gleich hinter der Stadtgrenze) oder in religiöser Hinsicht (nachdem es angeblich diverse islamfundamentalistische Aufrufe gegeben haben soll, die Spiele zu stören, was sich einstmals im antiken Griechenland nicht mal die größten Frevler getraut hätten). Aber in dieser Hinsicht ist alles erfreulich ruhig geblieben - statt dessen brennt es in nordwestlicher Richtung, und als Ergebnis dieses Brandes befindet sich die Ukraine im Auflösungsmodus. Die enorme Vielschichtigkeit der Interessenlagen in diesem Konflikt kann an dieser Stelle gar nicht erschöpfend behandelt werden - aber es sei jeder aufgerufen, der im angeblich aufgeklärten Westeuropa derzeit enorm verbreiteten Praxis, Rußland den alleinigen Schwarzen Peter an der momentanen Lage zuzuschieben (und davon zu träumen, wirtschaftliche Sanktionen würden in diesem Fall irgendwas Deeskalierendes bewirken), selbständiges Denken und das Blicken hinter die Kulissen entgegenzusetzen. Und außerdem lese man den Text des Vertrages zwischen der Ukraine und der EU, dessen Nichtunterzeichnung durch Ex-Präsident Viktor Janukowitsch ja den Ausgangspunkt des Konfliktes markierte, mal genau durch und überlege sich, wer daraus welche Vorteile ziehen würde ...
Bei den neuen Eventreviews bewegen wir uns weitgehend auf deutschem Boden, aber der Blick weitet sich trotzdem (auch nach Osteuropa, was etwa das Repertoire der beiden rezensierten Konzerte im Leipziger Gewandhaus angeht): Ukranische Bands sind schon etliche bei CrossOver rezensiert worden, in den diesmaligen Tonträgerreviews nähern wir uns dem Krisengebiet aber nur bis zur Slowakei:
Das Schlußwort ist einer der Songtitel aus einer der diesmal rezensierten CDs (der geneigte Leser finde selbst heraus, um welche es sich handelt), der die Lage in der Ukraine mit wenigen Worten treffend beschreibt, obwohl der besagte Song schon geschrieben und aufgenommen wurde, als an diesen Konfliktausbruch noch lange nicht zu denken war. Angstfreie Frühlingswochen wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
09.02.2014: Olympische Winterspiele unter Palmen? Verschiedentlich hört man in diesen Tagen pauschale Kritik an diesem Szenario, die in ihrer Eindimensionalität nach einer differenzierteren Betrachtung schreit. Zunächst meldet sich der Botaniker zu Wort und stellt fest, daß Palme nicht gleich Palme ist. Zwar kommen die meisten der etliche tausend Arten Palmen in tropischen oder subtropischen Gefilden vor, aber einige halten durchaus auch ein paar Grad Frost aus, etwa die Zwergpalme Chamaerops humilis, und auch in Sotschi nähern sich im Winter die Temperaturen durchaus mal dem Gefrierpunkt oder unterschreiten diesen gar, so daß die dortigen Pflanzen entsprechend abgehärtet sein müssen. Zudem wäre zu bedenken, daß in Sotschi selbst ja nur die Hallenwettbewerbe abgehalten werden, die Outdoorwettbewerbe dagegen in den angrenzenden Gebirgsarealen - eine Aufteilung, die im Kontext Olympischer Winterspiele keinesfalls neu ist. Und obwohl es mit Überlegungen zur Nachhaltigkeit in Rußland gewöhnlich tatsächlich nicht so weit her ist, so sollte der Fakt, daß etliche der neuen Hallen in Sotschi, die nach dem Ende der Spiele vor Ort nicht mehr gebraucht werden, so konzipiert sind, daß sie abgebaut, dann an anderen Orten im großen Land wieder aufgebaut werden und dort Nutzen bringen können. Und man mag die Investitionen in die Infrastruktur bewerten, wie man will - fest steht, daß der Tourismus die einzige Chance für die wirtschaftliche Entwicklung der kaukasischen Bergregionen darstellt. Das heißt nicht, daß man jede begangene Umweltsünde vertuschen oder rechtfertigen soll (und erfahrungsgemäß ist bei Großprojekten im postsowjetischen Gebiet der Landschaftsverbrauch immer besonders hoch), aber das Kind mit dem Bade ausschütten sollte man auch nicht. Daß die Hotels in Sotschi Nachnutzer finden werden, dürfte außer Frage stehen - schon zu Sowjetzeiten bestand dieser Teil der Schwarzmeerküste im wesentlichen aus Hotelburgen, und die Nachfrage ist unverändert hoch. Daß mit Sotschi 2014 allerdings Spiele der kurzen Wege veranstaltet werden, wird hierzulande gern zu wenig gewürdigt - möglich macht's die geographische Situation, die weltweit nur sehr selten in dieser Kombination auftritt. Auch der Chefredakteur schwamm im nicht weit entfernten Georgien am 27.9.2013 im angenehm warmen Schwarzen Meer und hatte dabei einen prächtigen Blick auf schneebedeckte Dreitausender gleich hinter der Küste ...
Und auch in den Tonträgerreviews werden weder Gold- noch Silber- oder Bronzemedaillen vergeben, was die folgenden Texte aber nicht weniger lesenswert macht, zumal die zu bewertenden Kandidaten aus der halben Welt kommen (zwei russische Bands sind auch dabei):
Das Abschlußzitat ergibt sich aus dem Grundthema dieser Kolumne eigentlich schon von selbst und läßt sich in vielerlei Richtungen deutungstechnisch erweitern. "Sport frei!" wünscht allen Lesern und Usern Roland Ludwig aka rls
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