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Neu bei CrossOver


31.12.2014:

Das Jahr 2014 ist eines, das in den Geschichtsbüchern wohl primär aufgrund seiner Katastrophen überdauern wird, wobei die Einschätzung, was eine Katastrophe ist und was nicht, natürlich je nach Volkszugehörigkeit, politischer Einstellung und anderen Faktoren differiert. Wenn die brasilianische Fußball-Nationalmannschaft im WM-Halbfinale vom deutschen Panzer förmlich überrollt wird, ist das logischerweise nur für eines der beiden Fanlager eine Katastrophe. Und auch die große Politik ist da in ihren Einschätzungen durchaus versatil: Die Angliederung der Krim an Rußland sieht Wladimir Putin im Gegensatz zu den Westmächten selbstredend nicht als Katastrophe an, und selbst auf der Krim werden die Meinungen geteilt sein. Aber die Ukraine-Krise als solche und die damit verbundene politische Anspannung darf getrost als Bankrotterklärung der Diplomaten aller beteiligter Seiten betrachtet werden. Dann verliert Malaysia Airlines gleich zwei vollbesetzte Großflugzeuge und haben sich die westafrikanischen Länder mit ihrem sowieso eher unterentwickelten Gesundheitssystem jetzt auch noch mit dem Ebola-Virus herumzuschlagen. Währenddessen ruft die Organisation Islamischer Staat ein Kalifat aus, versucht dieses mit mittelalterlichen Methoden zu beherrschen und auszudehnen - und hat auch noch Erfolg damit. Das wiederum schürt in Deutschland Ängste und leitet Wasser auf die Mühlen von Personengruppen, die damit endlich einen handfesten Grund haben, undifferenziert gegen den Islam als Ganzes und pauschal gegen Flüchtlinge vorzugehen. Sicherlich gibt es genügend Pegida-Ableger, die es dem vernunftbegabten Bürger aufgrund ihrer offenen Anbindung an rechtsextreme Strukturen eigentlich leicht machen sollten, ihnen auch dann nicht hinterherzulaufen, wenn man selber die Auswüchse des Salafismus gleichfalls ablehnt, und Bewegungen wie "Hooligans gegen Salafismus" dürften auch eher kuriose Randnotizen in den Geschichtsbüchern bleiben. Nicht so einfach ist hingegen die kulturtheoretische Auseinandersetzung mit der Ur-Pegida (die ausgerechnet in Dresden demonstriert, das in puncto muslimischer Bevölkerung fast als "national befreite Zone" durchgehen würde, um ein Unwort aus eigentlich vergangen geglaubten Zeiten wieder aufzugreifen) aufgrund deren merkwürdiger Inhomogenität, die freilich abermals zu Kuriosa führt, etwa demjenigen, daß der rechtsextreme Pegida-Anteil plötzlich FÜR das jüdische Erbe des Abendlandes demonstriert ...

Dialog sieht auf allen benannten Gebieten jedenfalls anders aus. Zum Beispiel so:

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„Klazz Brothers“ werben in Ankara für weltoffenes Dresden
Jazztage-Intendant Kilian Forster konzertierte mit Ensemble live vor türkischem Millionenpublikum

Brücken schlagen, Kulturen verbinden, Traditionen bewahren – und aufbrechen - Neues wagen. Europa und Lateinamerika, Deutschland und Kuba, Dresden und Havanna oder Dresden und Taipeh. Die „Klazz Brothers“ stehen schon immer für Neues. Wie es im Jazz auch gewollt ist - und sein muss.

Dazu jetzt Dresden und Ankara. Mit dem „Presidential Symphony Orchestra“ (PSO), quasi der Staatskapelle der Türkei, gab es jetzt den Bogen zwischen Abendland und Morgenland, Christlicher Kultur und Islam, Weihnachten und Neujahr, Beethoven, Mozart und Ravel mit Salsa, Bolero und Son. Auf Einladung des PSO waren „Klazz Brothers & Cuba Percussion“ Solisten und Ehrengäste beim größten klassischen Konzert der Türkei. Die „Ankara Arena“, ursprünglich 2010 für die FIBA World Championship, die Basketball-WM, mit 10.700 festen Plätzen erbaut, wurde für das Konzert am Freitagabend auf rund 16.000 Sitz- und Stehplätze erweitert. Am Abend des (für das Ensemble) 2. Weihnachtsfeiertags stieg dort das größte klassische Konzert der Türkei. Und mittendrin die Dresdner. „Eine Dresdner Band mit Percussion aus Kuba, dazu noch eine griechische Sängerin, aufgewachsen in Frankreich und in den Niederlanden lebend, an einem hohen christlichen Fest in einem islamischen Land als Ehrengäste auf der Bühne, das ist ein Bild, mit dem wir sehr gerne für unsere Heimatstadt Dresden als einer weltoffenen Kunst- und Kulturmetropole werben wollten“, freut sich „Klazz-Brother“ und Jazztage Dresden-Intendant Kilian Forster über seinen weihnachtlichen Ausflug nach Ankara.

Dazu brachten die Dresdner mit Maria Markesini eine Griechin mit griechischer und französischer Filmmusik in die Türkei. Auch brasilianischer Bossa Nova im Dresdner-Arrangement, jazzig amerikanisch reharmonisiert, stand auf dem Aufführungsplan.

Das Thema „Dresden und Pegida“ wurde in den letzten Tagen mehrfach zum Anlass genommen, in der größten Tageszeitung der Türkei „Hürriyet“ darüber zu berichten. So nahm sich ein Reporter der Zeitung einen ganzen Tag Zeit, um die Band bei Probe und Konzert zu begleiten sowie ausgiebig zu interviewen. Im Gespräch und in seiner Begrüßungsrede vor mehreren Millionen Zuschauern im live übertragenen Konzert und der mit über 16.000 Zuschauern mehr als ausverkauften Ankara-Arena machte Forster seinen Standpunkt deutlich: „Auch wenn man viel über die Dresdner Pegida hört, so ist es dennoch eine verschwindend geringe Anzahl, die sich gegen Ausländer stark macht. Die große Mehrheit der Dresdner hat keine Probleme mit Muslimen und ist weltoffen. Wir stehen hier als Klazz Brothers zusammen mit dem Presidential Symphony Orchestra und schlagen Brücken zwischen den Ländern, vereinen musikalisch Islam, Christentum und die Musikstile der Welt und stehen für Religionsfreiheit und Toleranz, ohne die jeweiligen Wurzeln zu vergessen oder zu leugnen.“

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Soweit ein Zitat aus einer Pressemitteilung von Peter Dyroff vom Medienkontor. Und wer kein Jazz- und Klazzfan ist, werfe statt dessen eine der jüngeren CDs von Orphaned Land in den Player ...


Lesen bildet, behauptet der Volksmund. Das läßt sich zwar nicht generalisieren, aber das Jahresschlußupdate beim CrossOver hat doch wieder mancherlei interessanten Lesestoff zu bieten, zum einen mit einer neuen Folge der Bücher der Gebrüder Kotte, zum anderen wie stets zu diesem Zeitpunkt mit dem alljährlichen Zeitschriftenrezensionsblock.

Bei den Eventreviews hat der Sonic-Syndicate-Konzertbericht vom Berlin-Gig am 22.10. noch eine Ergänzung durch Bildmaterial von allen vier Bands gefunden, aber das ist natürlich nicht das einzige Neue, wie die folgende Liste zeigt:

Amplifier, Knifeworld, Awooga, 15.10.2014, Berlin

Mando Diao, Kristal And Jonny Boy, 18.11.2014, Leipzig

Tann, Helmut "Joe" Sachse, 06.12.2014, Treben

Barcode, 08.12.2014, Leipzig

John Garcia, Steak, Komatsu, 12.12.2014, Jena

The Sirens, 18.12.2014, Jena

Schon wieder Weihnachten, 20.12.2014, Leipzig

Voicepoint-Choir, 28.12.2014, Limbach-Oberfrohna



Wer zum Weihnachtsfest Geld (oder Gutscheine) geschenkt bekommen hat und diese wegen Inflationsgefahr nicht gar zu lange liegenlassen will, bekommt in den neuen Tonträgerreviews wie gewohnt einige kompetente Tips, welche Scheiben sich als Tauschobjekte lohnen (da sind einige saustarke dabei!) und welche eher nicht so sehr:

Albert Bell's Sacro Sanctus: Deus Volt

Carpe Noctem: Op. 2: Allegro Con Fuoco

Catharsis: Indigo

CETI: Brutus Syndrome

Darkspace: Dark III I

Deep Purple: Now What?!

HammerFall: (r)Evolution

Human Zoo: Eyes Of The Stranger

Iced Earth: Plagues Of Babylon

Invader: Invader

Jazzlife - Ellen & Bernd Marquart: Bei mir bist du schoen

Leprous: Bilateral

Loudness: Eve To Dawn

Malicious: Malicious

Manfred Mann: Lone Arranger

Pink Floyd: The Endless River

Quo Vadis: Babel

Riverge: Rebirth Of Skull

Sacred Dawn: A Madness Within

Saint: Broad Is The Gate

Schandmaul: Unendlich

Slears: Far Away From Getting Somewhere

Strana Officina: Rising To The Call

U8: Pegasus 1001

V.A.: George Gershwin - Porgy And Bess. Ella Fitzgerald & Louis Armstrong Conducted By Russell Garcia

Das Jahresende bietet immer eine willkommene Gelegenheit, allen direkten und indirekten Kooperationspartnern einen herzlichen Dank auszusprechen und sich eine Fortführung der Kooperation im neuen Jahr, vielleicht auch eine Intensivierung, zu wünschen. Das Schlußwort bekommt eine tonträgerseitig rezensierte Band, auch wenn man es aus dem Zusammenhang gerissen vielleicht mißinterpretieren könnte - aber das ist gleich ein Grund, den betreffenden Originalzusammenhang zu entdecken (und damit auch eines der richtig starken Alben des Jahrgangs 2014). Ein buntes 2015 wünscht allen Lesern und Usern

Roland Ludwig aka rls


"Narren sind bunt und nicht braun."


30.11.2014:

Es gibt Tage, da gehört der Chefredakteur eher ins Bett, als daß er ein Update programmieren sollte. Er tut letztgenanntes natürlich trotzdem, bittet aber um Verständnis, auf (fast :-)) jegliche weiteren Kommentierungen, Dichtungen und Einlassungen zu verzichten. Daher gleich zu den neuen Eventreviews:

Ganes, 07.10.2014, Leipzig

Hochschulsinfonieorchester, 11.10.2014, Leipzig

VI. Long Heavy Night, 11.10.2014, Eschwege

Poets Of The Fall, The Weyers, 21.10.2014, Berlin

Frank Schätzing, 22.10.2014, Berlin

Sonic Syndicate, May The Silence Fail, Ferium, Death Valley High, 22.10.2014, Berlin

Albert Frey, 01.11.2014, Burkhardtsdorf

Risen from the Depths of Doom IV mit Ophis, Doomed, Et Moriemur, Marche Funebre, 14.11.2014, Leipzig



Und Tonträgerreviews sind auch wieder einige online gegangen (allerdings keine zu adventlichen oder weihnachtlichen Themen, obwohl heute ja das erste Lichtlein entzündet werden kann):

Bazilian & Wester: What Shall Become Of The Baby?

Black Hawk: A Mighty Metal Axe

Halloween: Terrortory

If Only: No Bed Of Roses

Lord Volture: Never Cry Wolf

Mayfair: Schlage mein Herz, schlage

Nightbringer: Ego Dominus Tuus

Sacred Legacy: Undying Heart

U8: The Shaber

V.A.: Abstract Spirit & Ennui: Escapism

Da das Jahresschlußupdate wie gewohnt erst in den Tagen nach Weihnachten online gehen wird, ist hier die Stelle, allen Lesern und Usern eine möglichst unhektische Advents- und Weihnachtszeit zu wünschen. Das Abschlußzitat stammt aus einem Adventsgedicht der etwas anderen Art, das auch schlicht und einfach "Advent" heißt. Wer es gedichtet hat und was darin sonst noch so passiert? Findet es selbst heraus, rät

Roland Ludwig aka rls


"Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau steht schon bereit:
'Die sechs Pakete, heil'ger Mann;
's ist alles, was ich geben kann.'"


05.10.2014:

25 Jahre ist es her, daß die Oppositionsbewegung in der DDR eine derartige Dynamik gewann, daß der zugehörige Staat ein Jahr später von der Bildfläche verschwunden und es zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten gekommen war, wie man euphemistisch den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland zu betiteln pflegte. Ein solches Vierteljahrhundertsjubiläum fordert natürlich zum Innehalten und Zurückschauen auf, auch wenn manche Medien das dann gleich wieder maßlos übertreiben und viele Dinge ja auch schon zum 20jährigen, 15jährigen, 10jährigen oder 5jährigen Jubiläum des betreffenden Ereignisses mehr oder weniger ausführlich beleuchtet worden sind und man sich in all dem derzeitigen Überschwang fast ein wenig überrollt vorkommt. Daß es das CrossOver zumindest in der vorliegenden Form ohne die friedliche Revolution und deren Folgeerscheinungen nicht gegeben hätte, ist ebenfalls bei einem zurückliegenden Jubiläum bereits ausführlich zur Sprache gekommen. Somit können wir uns hier und heute auf den Hinweis beschränken, daß die szeneübergreifende Anlage des Netzwerks natürlich auch keine West-Ost-Grenzen (und keine Ländergrenzen in der restlichen Welt) kennt und daß hier Ossis, Wessis und Menschen, die wegen später Geburt so gut wie oder gar keine Ost-West-Teilungserfahrungen mehr haben, friedlich und konstruktiv zusammenarbeiten. Daß bestimmte Regionen beispielsweise bei den Livereviews präsenter sind als andere, liegt schlicht und einfach an dem Umstand, daß in bestimmten Regionen aktive Redakteure wohnen und in anderen Regionen eben nicht. Die Anzahl der letztgenannten Areale darf natürlich gerne sinken ...

Die neue Buchrezension beschäftigt sich auch mit einer medialen Aufarbeitung der Ereignisse vor 25 Jahren:

Olaf Hintze/Susanne Krones: Tonspur. Wie ich die Welt von gestern verließ



Dagegen befassen sich die neuen Eventreviews naturgemäß mit Geschehnissen aus dem Hier und Jetzt - und daß alle betreffenden Orte in den neuen Bundesländern, mit einer Ausnahme sogar alle in Sachsen liegen, hat nur die im Einleitungsabsatz beschriebenen Gründe und ist keine Diskriminierung:

Progression Tour, 09.05.2014, Leipzig

Mighty Oaks, Charlie Cunningham, 02.08.2014, Dresden

Party.San Open-Air 2014, 07.-09.08.2014, Schlotheim

YOB, Pallbearer, Dezafra Ridge, 19.09.2014, Leipzig

The Soulscape:Project, Bloody Vengeance, Humanitas Error Est, 02.10.2014, Leipzig

Equilibrium, Trollfest, Ad-hoc, 03.10.2014, Leipzig



In den Tonträgerreviews kommt statt dessen der seltene Fall vor, daß ein Sänger mit zwei Alben verschiedener Bands (die allerdings in unterschiedlichen Jahren erschienen sind - aber Musik ist bekanntlich zeitlos) in ein und demselben Update vertreten ist:

Christian Tolle Project: The Higher They Climb

Ecliptyka: Times Are Changed

Fischel's Beast: Commencement

FM: Rockville II

Freakings: Gladiator

Halloween: No One Gets Out!

The Hollies: 50 At Fifty

Impaler: Nightmare Attack

Jaded Heart: Common Destiny

Mayfair: Behind...

Nagmah: Diva Mortis

Shadowman: Watching Over You

Sinbreed: Shadows

Tarja: Left In The Dark

U8: Touch Of Fire

Vain: Enough Rope

Veni Domine: Light

V.A.: Thrashers Of The Apocalypse

Ein alter DDR-Witz soll diesmal das Schlußwort bilden, zumal das diesmalige Update exakt in der Mitte zwischen dem 24. Jubiläum des Beitritts und dem im Witz erwähnten Datum online geht. Viel Spaß wünscht allen Lesern und Usern

Roland Ludwig aka rls


"Die DDR wird nur bis zum 7. Oktober 2014 existieren. Warum? Dann wird sie 65 Jahre alt und darf in die BRD ausreisen."


10.08.2014:

Nachdem wir jetzt nicht mehr Papst, aber seit vier Wochen Weltmeister sind (so ganz nebenbei sind wir das außer im Fußball auch noch in diversesten anderen Disziplinen, die halt nur nicht wochenlang die Gazetten und TV-Kanäle füllen), können wir uns wieder anderen Entwicklungen widmen, die wir aus unserem Olymp heraus betrachten. Und da sieht es an verschiedenen Ecken der Welt nicht gut aus, und es sollte hier nicht erst Guttenbergscher Verbalausweichmanöver bedürfen, um einen Krieg auch als solchen zu bezeichnen, auch wenn er zur Abwechslung mal nicht in Afghanistan stattfindet (dort findet er natürlich auch immer noch statt, aber der steht derzeit wenig im Fokus der internationalen Öffentlichkeit). Aber Ausweichmanöver gibt es andernorts durchaus noch zuhauf, auch vor der eigenen Haustür, wenn die Arbeitsagentur verkündet, der Ukrainekonflikt habe keine Auswirkungen auf die Beschäftigung in Deutschland, während im gleichen Zug ein Magdeburger Großunternehmen beklagt, daß durch diesen Konflikt ein 100-Millionen-Euro-Bauprojekt bei Odessa nicht zustandegekommen sei, was einem Drittel des Gesamtjahresumsatzes des Unternehmens entspreche, und man daher Teile der Belegschaft in die Kurzarbeit schicken müsse. Und aus Landwirtschaftsverbandskreisen verlautet, die neuen Agrarboykotte, die Rußland als Reaktion auf die EU-Sanktionen beschlossen hat, würden nur 2% des Gesamtumsatzes der sächsischen Landwirte verhindern - aber bei Preiskampf um winzige Gewinnmargen, wie ihn die Bauern seit langem führen müssen, ist jedes wegbrechende Prozent eine schwierige Herausforderung, zumal wenn aufgrund der weltpolitischen Lage alternative Abnehmer nicht eben Gewehr bei Fuß stehen. Da mutet eine Meldung wie die, daß in Bayern Tausende Tonnen Gurken vernichtet werden müssen, weil die Früchte witterungsbedingt extrem schnell wachsen, aber die Konservenfabriken nicht mit der Verarbeitung hinterherkommen, fast skurril an, sollte aber nichtsdestotrotz aufhorchen lassen und uns zum Nachdenken bringen, wie wir mit Lebensmitteln in der Überflußgesellschaft umgehen ...

Zurück zum Sport: Die beiden neuen Buchrezensionen beleuchten zwei unterschiedliche, aber beide für sich hochinteressante Ausprägungen dieses großen Themenkomplexes:

Markus Aretz (Hrsg.): Ein Heimsieg per Post. Kurioses aus 50 Jahren Bundesliga mit Borussia Mönchengladbach

Iris Hadbawnik: Mythos Mount Everest. Ein Berg wird erobert



Sportveranstaltungen gibt es bei den neuen Eventreviews dagegen nicht:

10. Sinfoniekonzert, 18.06.2014, Chemnitz

La Semiramide Riconosciuta, 27.06.2014, Leipzig

Echoes, 28.06.2014, Rochlitz

Bang Your Head!!!, 12.07.2014, Balingen

Leipziger Universitätsorchester, 13.07.2014, Leipzig

Carmina Burana, 18.07.2014, Altenburg

Oxfordshire County Youth Orchestra, 23.07.2014, Grimma



Auch in den Tonträgerreviews geht es bekanntlich nur bedingt um meßbare Wettkampfdisziplinen, also welcher Metalgitarrist in welcher Zeit die meisten Töne spielt oder welche Sopranistin am höchsten singt. Die sonstige Werteanalyse hat folgende Ergebnisse erbracht (wer sich für die Länderwertung interessiert, dem sei gesagt, daß die deutschen Künstler dank einer starken zweiten Halbzeit, heißt durch dichtgestaffeltes Auftreten in der zweiten Hälfte des Alphabets, einen souveränen Sieg davontragen):

Ancara: Chasing Shadows

Bagira: Amnesija

Enslaved: Ritiir

FM: Rockville

Hubert von Goisern: Im Jahr des Drachen - Live

Tuomas Holopainen: Music Inspired By The Life And Times Of Scrooge

Jag Panzer: The Scourge Of The Light

Moderat: II

Münchener Freiheit: Mehr

Reaper: Fairies Return

Split Heaven: The Devil's Bandit

Twisted Sister: Under The Blade

Unicorn: The Legend Returns

Victory: Victory

Vocal Concert Dresden: Lob, Ehr und Preis sei Gott - Die schönsten deutschen Kirchenlieder

V.A.: Frontiers Rock Festival - Offical Compilation

In einem der beiden rezensierten Bücher wird in unerwartetem Kontext ein Spruch behandelt, der sich im Stadtwappen von Paris findet und den man auf vielerlei Situationen anwenden kann, nein, vielleicht sogar sollte, seien diese nun sportlicher, politischer oder auch ganz privater Natur. Die dort beschriebene Grundhaltung wünscht allen Lesern und Usern

Roland Ludwig aka rls


"Fluctuat Nec Mergitur - Von Wogen geschüttelt, wirst du dennoch nicht untergehen!"


15.06.2014:

Während der Konflikt in der östlichen Ukraine mit dem Abschuß eines Flugzeuges eine ganz neue Qualität erreicht hat, sind die Menschen am anderen Ende der Welt für etwas anderes entflammt: Der Ball rollt wieder, und wenn man sich die ersten Ergebnisse der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien so anschaut, stehen uns spannende vier Wochen bevor. Freilich ist auch in diesem Kontext nicht alles Gold, was glänzt: Erstaunlich viele Brasilianer sind auch in diesen Tagen noch ganz und gar nicht damit einverstanden, welche Summen im Moloch Fußball versenkt werden, oder sehen die damit verbundenen Entwicklungschancen, auf die immer wieder verwiesen wird, zumindest sehr skeptisch. Nimmt man dazu noch den gerade eben wieder hochkochenden Konflikt um die WM-Vergabe 2022, der interessanterweise Franz Beckenbauer als dem FIFA-Ehrenpräsidenten eine "Platzsperre" eingebracht hat, so kommt man nicht umhin zu konstatieren, daß auch in diesem Sport längst handfeste wirtschaftliche Interessen die Oberhand gewonnen haben und das Geschäft genauso dreckig ist wie viele andere, von denen sich einige, aber nicht alle als "Opium fürs Volk" anbieten.

Um bei solchen Entwicklungen einen wachen Geist zu behalten, bietet sich die Lektüre an, und die vier in diesem Update bei CrossOver online gehenden Buchrezensionen liefern diesbezüglich Stoff aus völlig verschiedenen, aber jeder für sich hochinteressanten Kontexten. Zwei der Reviews finden sich in der neuen Folge der "Bücher der Gebrüder Kotte", die anderen kommen hier:

Martin Breutigam: Himmlische Züge. Neue Rätsel und Geschichten aus der Welt der Schachgenies

Amelie Mahlstedt: Lolas verrückte Welt



Daß es bei CrossOver statt um einen Wettstreit um das olympische Motto "Dabeisein ist alles" geht, dürfte dem Stammleser natürlich längst klar sein. Das beginnt schon bei den Eventreviews, auch wenn da diesmal nicht so viele internationale Gäste dabei sind (allerdings, und dafür ist dem Internationalen A-Cappella-Festival in Leipzig zu danken, welche aus eher selten bedachten Ländern bzw. Regionen - Estland, Georgien, Sardinien ...):

Grosses Concert II/5, 01.05.2014, Leipzig

The Quintessential Five, Mixtet, 12.05.2014, Leipzig

44 Leningrad, 14.05.2014, Jena

Cuncordu e Tenore de Orosei, 15.05.2014, Leipzig

Grosses Concert III/5, 16.05.2014, Leipzig

Der Wildschütz, 20.05.2014, Leipzig

Yes, 28.05.2014, Leipzig

Leipziger Universitätsorchester, 01.06.2014, Leipzig



Das Länderspektrum wird in den diesmaligen Tonträgerreviews aber noch breiter: Belgien, Schweden, Jordanien, die Schweiz, Slowenien, Singapur ... Here we go:

Aborted: The Necrotic Manifesto

Billion Dollar Babies: Die For Diamonds

Bilocate: Sudden Death Syndrome

Alexander Paul Blake: Die Rückkehr ins Goldene Zeitalter

Blowsight: Life & Death

Cosmos: Mind Games

Devilish Distance: Deathruction

Distorted Wonderland: Distorted Wonderland

Flaming Row: Elinoire

Headstone: Burning Ambition

I The Witch: Nagual

Jerusalem: She

Kain: Omega

Metalsteel: Entertainment

Minsk Security: Reign Of Iniquity

Ordog: Remorse

Schattenreich: Von Gedeih und Verderb

Shining: Live Blackjazz

So Much For Nothing: Livsgnist

Urna: Mors Principium Est

Vicki Vomit & die misanthropischen Jazz-Schatullen: Strc Prst Skrz Krk!

Wormrot: Dirge

Your Tomorrow Alone: Ordinary Lives

Das Schlußwort wandelt einen klassischen, Otto Rehakles, äh, Rehhagel zugeschriebenen Spruch ab und eignet sich auch prima außerhalb des fußballerischen Kontextes, um einen gedanklichen Teufelskreis in eine Aufwärtsspirale zu verwandeln, selbst wenn in dieser Umkehrung noch andere Möglichkeiten am Horizont erscheinen, die der Urspungsspruch so nicht vorgesehen hat. Siege wünscht allen Lesern und Usern

Roland Ludwig aka rls


"Manchmal gewinnt man, manchmal verlieren die anderen."


27.04.2014:

Noch ein Kommentar zur Lage in der Ukraine? Die Gemengelage der Interessen ist dort mittlerweile derart unübersichtlich, daß sich praktisch jeder gegen jeden stellt, keiner daran denkt, sich an irgendwelche Vereinbarungen und Konventionen zu halten, und die Ursachen der Situation wie üblich mittlerweile komplett vergessen worden sind. Daß die Menschheit nur begrenzt lernfähig ist, wird deutlich, wenn man die derzeitigen Geschehnisse mal mit dem Zerfall von Jugoslawien, den Bürgerkriegen in Georgien oder auch der euphemistisch "Arabischer Frühling" getauften Bewegung vergleicht. Noch Worte nötig?

Immerhin war im März die Lage noch so normal, daß es eine ukrainische Band, nämlich Oskord, schaffte, in die Schweiz einzureisen und ein umjubeltes Konzert auf dem Elements-Of-Rock-Festival zu geben. Was in Uster und auf vielen anderen Bühnen sonst noch passierte, darüber geben die neuen Eventreviews Auskunft:

Elements Of Rock, 14.-16.03.2014, Uster (CH)

Status Quo, Carl Carlton, 21.03.2014, Stuttgart

Münchener Freiheit, 29.03.2014, Chemnitz

Pastorale, 02.04.2014, Gera

The Australian Pink Floyd Show, 03.04.2014, Chemnitz

Endstille, Ondskapt, Koldbrann, 05.04.2014, Leipzig

Rock Meets Classic V, 05.04.2014, Dresden

8. Sinfoniekonzert, 10.04.2014, Chemnitz

Motorjesus, Eat The Gun, Gloomball, 11.04.2014, Berlin

Lady Macbeth von Mzensk, 13.04.2014, Altenburg

Sonata Arctica, Trick Or Treat, 18.04.2014, Leipzig

Eläkeläiset, 19.04.2014, Jena

Letz Zep, Hella Donna, 22.04.2014, Leipzig

25 Jahre Salonorchester Cappuccino, 26.04.2014, Leipzig



Politisch wache Bands gibt es ja in der Welt durchaus etliche, auch in Rußland natürlich. Eine von denen kommt in den diesmaligen Tonträgerreviews vor und findet folgende Gesellschaft:

Angrenost: Planet Muscaria

Bloodgood: Bloodgood

Bloody Climax: Back To The Wall

Cage: Supremacy Of Steel

Gazpacho: Demon

Gazpacho: March Of Ghosts

Guideline: Traveler On Midway

Hauschka: Abandoned City

Die Höchste Eisenbahn: Schau in den Lauf Hase

Sophie Hunger: The Rules Of Fire

Leipziger Universitätschor: Max Reger: Der 100. Psalm/David Timm: Jazzmesse

Ljudi Oseni: Wosstanije

The Notwist: Close To The Glass

Primordial: Redemption At The Puritans Hand

Purgen: Bog Rabow

Sacred Guardian: Sacred Guardian

Sjaella: Preisung

The Soulshake Express: Join The Carnival

Westran: Canadian Made

Thomas Zwijsen: Nylon Maiden

Das Schlußwort ist wie beim letzten Mal einer der Songtitel aus einer der diesmal rezensierten CDs (der geneigte Leser finde erneut selbst heraus, um welche es sich handelt) - eine Frage, die rhetorisch anmutet, das aber im gegebenen Kontext (der auch auf viele Bürgerkriegsgebiete zutrifft) ganz und gar nicht ist. Sicheren Lebensraum wünscht allen Lesern und Usern

Roland Ludwig aka rls


"Who lived here?"


23.03.2014:

Es liegt nahe, bei der diesmaligen Erörterung weltkultureller Probleme wieder in Osteuropa zu verweilen, noch dazu in gar nicht so großer Entfernung von der gewesenen Olympiastadt Sotschi. Der hätte man Gefahren eher aus südöstlicher Richtung prophezeit (die Krisenregion Abchasien beginnt gleich hinter der Stadtgrenze) oder in religiöser Hinsicht (nachdem es angeblich diverse islamfundamentalistische Aufrufe gegeben haben soll, die Spiele zu stören, was sich einstmals im antiken Griechenland nicht mal die größten Frevler getraut hätten). Aber in dieser Hinsicht ist alles erfreulich ruhig geblieben - statt dessen brennt es in nordwestlicher Richtung, und als Ergebnis dieses Brandes befindet sich die Ukraine im Auflösungsmodus. Die enorme Vielschichtigkeit der Interessenlagen in diesem Konflikt kann an dieser Stelle gar nicht erschöpfend behandelt werden - aber es sei jeder aufgerufen, der im angeblich aufgeklärten Westeuropa derzeit enorm verbreiteten Praxis, Rußland den alleinigen Schwarzen Peter an der momentanen Lage zuzuschieben (und davon zu träumen, wirtschaftliche Sanktionen würden in diesem Fall irgendwas Deeskalierendes bewirken), selbständiges Denken und das Blicken hinter die Kulissen entgegenzusetzen. Und außerdem lese man den Text des Vertrages zwischen der Ukraine und der EU, dessen Nichtunterzeichnung durch Ex-Präsident Viktor Janukowitsch ja den Ausgangspunkt des Konfliktes markierte, mal genau durch und überlege sich, wer daraus welche Vorteile ziehen würde ...

Reisen bildet, sagt der Volksmund bekanntlich, aber Literatur und speziell Reiseliteratur hilft da natürlich auch, wie die neue Folge der "Bücher der Gebrüder Kotte" unter Beweis stellt, auch wenn es dort nicht um die Ukraine geht, sondern um eine andere postsowjetische Republik, nämlich Kasachstan. Zwei andere neue Buchreviews gibt es auch noch, wobei die beiden Rezensenten die Gleichzeitigkeit des Reviewzeitpunktes nicht abgesprochen haben, obwohl man das angesichts der Parallelen zwischen den Autoren (beide wirken aktuell in der österreichischen Kulturszene, und beide sind schon mit je einem hochgelobten Vorgängerwerk bei CrossOver in der Rezensionsliste vertreten) durchaus vermuten könnte (die Beurteilung der neuen Werke unterscheidet sich dann aber doch deutlich):

Reinhard Amon: Lexikon der musikalischen Form. Nachschlagewerk und Fachbuch zur musikalischen Form und Formung vom Mittelalter bis zur Gegenwart

Bernhard Flieher: Am Rande des Erfolgs. Über das Scheitern



Bei den neuen Eventreviews bewegen wir uns weitgehend auf deutschem Boden, aber der Blick weitet sich trotzdem (auch nach Osteuropa, was etwa das Repertoire der beiden rezensierten Konzerte im Leipziger Gewandhaus angeht):

Michael Altinger, 08.08.2013, Nassenfels

Kings Of Xtreme, 25.-26.01.2014, Leipzig

Leipziger Universitätsorchester, 08.02.2014, Leipzig

Stahlfest V mit Negator, Obscenity, Into Darkness, 01.03.2014, Leipzig

Grosses Concert I/4, 07.03.2014, Leipzig

Full Metal Osthessen, 08.03.2014, Niederaula

Sonnenallee, 15.03.2014, Leipzig

Mitch Ryder & Engerling, 18.03.2014, Leipzig



Ukranische Bands sind schon etliche bei CrossOver rezensiert worden, in den diesmaligen Tonträgerreviews nähern wir uns dem Krisengebiet aber nur bis zur Slowakei:

Ansgar: Høsten Odim

Assassin: Breaking The Silence

Behemoth: The Satanist

The Browning: Burn This World

Condenados: A Painful Journey Into Nihil

The Cookers: Believe

Corroded: State Of Disgrace

Delta Cepheid: Entity

Dogma Inc.: Before And After

Drakar: Let Draka/The Flight Of The Dragon

Ecliptyka: A Tale Of Decadence

Frequency Drift: ... Laid To Rest

Brant Grieshaber & Company: Impressions Of Brouwer, Vol. 2 (Electrified Etudes)

GrüßAugust: grüßAugust

Impaled Baphomet: I Smashed Your Head

Kosmic Horrör: Zarkov Protocols Vol. 2

La Famiglia Superstar: La Famiglia Superstar

Lake: Wings Of Freedom

Lotus Effect: Rabbits & Royalty

Nicht: Part 1 - Catalepsy Sinks

Pain Of Salvation: Road Salt Two

Panzerballett: Tank Goodness

Pavlov's Dog: Has Anyone Here Seen Sigfried? (The Lost Third Pavlov's Dog Album)

Pertness: Frozen Time

Revolution Mother: Rollin With Tha Mutha

Signum Regis: Exodus

Steel Raiser: Regeneration

Tangent Plane: Project Elimi

Toxic Smile: 7

Waldgeflüster: Femundsmarka - Eine Reise in drei Kapiteln

Das Schlußwort ist einer der Songtitel aus einer der diesmal rezensierten CDs (der geneigte Leser finde selbst heraus, um welche es sich handelt), der die Lage in der Ukraine mit wenigen Worten treffend beschreibt, obwohl der besagte Song schon geschrieben und aufgenommen wurde, als an diesen Konfliktausbruch noch lange nicht zu denken war. Angstfreie Frühlingswochen wünscht allen Lesern und Usern

Roland Ludwig aka rls


"Let them hate as long as they fear."


09.02.2014:

Olympische Winterspiele unter Palmen? Verschiedentlich hört man in diesen Tagen pauschale Kritik an diesem Szenario, die in ihrer Eindimensionalität nach einer differenzierteren Betrachtung schreit. Zunächst meldet sich der Botaniker zu Wort und stellt fest, daß Palme nicht gleich Palme ist. Zwar kommen die meisten der etliche tausend Arten Palmen in tropischen oder subtropischen Gefilden vor, aber einige halten durchaus auch ein paar Grad Frost aus, etwa die Zwergpalme Chamaerops humilis, und auch in Sotschi nähern sich im Winter die Temperaturen durchaus mal dem Gefrierpunkt oder unterschreiten diesen gar, so daß die dortigen Pflanzen entsprechend abgehärtet sein müssen. Zudem wäre zu bedenken, daß in Sotschi selbst ja nur die Hallenwettbewerbe abgehalten werden, die Outdoorwettbewerbe dagegen in den angrenzenden Gebirgsarealen - eine Aufteilung, die im Kontext Olympischer Winterspiele keinesfalls neu ist. Und obwohl es mit Überlegungen zur Nachhaltigkeit in Rußland gewöhnlich tatsächlich nicht so weit her ist, so sollte der Fakt, daß etliche der neuen Hallen in Sotschi, die nach dem Ende der Spiele vor Ort nicht mehr gebraucht werden, so konzipiert sind, daß sie abgebaut, dann an anderen Orten im großen Land wieder aufgebaut werden und dort Nutzen bringen können. Und man mag die Investitionen in die Infrastruktur bewerten, wie man will - fest steht, daß der Tourismus die einzige Chance für die wirtschaftliche Entwicklung der kaukasischen Bergregionen darstellt. Das heißt nicht, daß man jede begangene Umweltsünde vertuschen oder rechtfertigen soll (und erfahrungsgemäß ist bei Großprojekten im postsowjetischen Gebiet der Landschaftsverbrauch immer besonders hoch), aber das Kind mit dem Bade ausschütten sollte man auch nicht. Daß die Hotels in Sotschi Nachnutzer finden werden, dürfte außer Frage stehen - schon zu Sowjetzeiten bestand dieser Teil der Schwarzmeerküste im wesentlichen aus Hotelburgen, und die Nachfrage ist unverändert hoch. Daß mit Sotschi 2014 allerdings Spiele der kurzen Wege veranstaltet werden, wird hierzulande gern zu wenig gewürdigt - möglich macht's die geographische Situation, die weltweit nur sehr selten in dieser Kombination auftritt. Auch der Chefredakteur schwamm im nicht weit entfernten Georgien am 27.9.2013 im angenehm warmen Schwarzen Meer und hatte dabei einen prächtigen Blick auf schneebedeckte Dreitausender gleich hinter der Küste ...

Solche Überlegungen sollen natürlich nicht dazu beitragen, alle Begleiterscheinungen der Spiele kritiklos hinzunehmen. Aber man sollte auf der anderen Seite die Kirche im Dorf lassen, zwar hinter die Kulissen schauen, aber nicht alles, was man nicht versteht, in Bausch und Bogen verdammen (wozu der gelernte Bundesbürger, dem die praktische Erfahrung mit dem real existierenden Sozialismus fehlt, eher geneigt sein dürfte als der gelernte DDR-Bürger). Und bezüglich all der Horrorgeschichten, die durch die Medienwelt geistern, wäre es schön, mal eine unabhängige Untersuchung zu lesen (beispielsweise was die Gerüchte über Zwangsaussiedlungen aus dem Gebiet von Krasnaja Poljana angeht, die zwar nicht unmöglich, aber auf eine gewisse Weise auch unlogisch erscheinen).

Die "Höher, schneller, weiter"-Bewegung findet im diesmaligen CrossOver-Update allerdings keinen Widerhall. Bei den Eventreviews etwa kommt es keineswegs nur auf Schnelligkeit oder Präzision an - trotzdem hatten die "Kampfrichter" folgende Anmerkungen:

Amon Amarth, Carcass, Hell, 28.11.2013, Leipzig

Rainald Grebe und das Orchester der Versöhnung, 18.12.2013, Berlin

Olaf Schubert - Krippenspiel: KeinOHRJesus - Oma Maria dreht ab, 19.12.2013, Berlin

Letzte Instanz, Smokkings, 28.12.2013, Mannheim

Protest The Hero, TesseracT, The Safety Fire, Intervals, 08.01.2014, Berlin

Boris Beck, Carlo Vivary, Centaur, Dark Suns, Immortalists, Jakob Hummel, Mjuix, NeoKaliske, Velt und Viererbob spielen Beck's Songreader, 10.01.2014, Leipzig

Monster Magnet, Church Of Misery, 28.01.2014, Leipzig

Metropolis, 01.02.2014, Leipzig



Und auch in den Tonträgerreviews werden weder Gold- noch Silber- oder Bronzemedaillen vergeben, was die folgenden Texte aber nicht weniger lesenswert macht, zumal die zu bewertenden Kandidaten aus der halben Welt kommen (zwei russische Bands sind auch dabei):

Aegaeon: Neural Union

A Sound Mind: Grace

Astronomikon: Dark Gorgon Rising

Before Eden: The Legacy Of Gaia

Blitzz: Tarantella (1987-1989)

Ciryam: Czlowiek Motyl

Dead City Ruins: Dead City Ruins

Deliverance: Hear What I Say!

The Dirty Dozen Brass Band: Twenty Dozen

Dragonia: Blood, Will And Soul

Faster Pussycat: The Power & The Glory Hole

Heavenshine: Black Aurora

Heavenward: Within These Dreams

Hemoptysis: Misanthropic Slaughter

Holy Force: Holy Force

Katatonia: Dethroned & Uncrowned

King's Ransom: Curators Of The Realm

The Last Act: Still Standing

Legion Sacra: Tears In Darkness

Logam: The Murder Artist

MindFuck: MindFuck

Mystica: Dreams In Real Forms

Natural Spirit: Sita Rosa

Nightwish: Showtime, Storytime

Orfeus: Kincs

Pilot: Sodruschestwo

Rooga: Behind The Mirror

Seraphim: Rising

Serpenta: Civilización Perdida

Skoraja Pomoschtsch: Reanimator

Space Vacation: Heart Attack

Stella Polaris: Stella Polaris

TSA: Metal Box - Rock'n'Roll/1981

Withering Surface: Force The Pace

V.A.: XXX - Three Decades Of Roadrunner Records

Das Abschlußzitat ergibt sich aus dem Grundthema dieser Kolumne eigentlich schon von selbst und läßt sich in vielerlei Richtungen deutungstechnisch erweitern. "Sport frei!" wünscht allen Lesern und Usern

Roland Ludwig aka rls


"Dabeisein ist alles."




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