www.Crossover-agm.de VICTORY: Victory
von mst

VICTORY: Victory   (Yesterrock)

Mit diesem Re-Release wird uns ein Stück deutsche Metalgeschichte serviert. Victory waren zu Lebzeiten eine der Bands, die ich irgendwie immer kurz vor dem großen Sprung einordnete, die es letztendlich aber nicht schafften, dauerhaft national sowie international zu bestehen. Allerdings ist der Bandname vielen Metallern ein Begriff und zu ihrer Zeit drückte die Band der schwermetallischen Landschaft auch ihren Stempel auf. Vorliegendes Debütalbum erschien im Jahr 1985 auf CBS und etablierte die Band auf Anhieb in der damaligen Metalszene und enterte die Charts. Für Aufsehen sorgte allerdings nicht nur die Musik, sondern auch das Cover der LP (ja, damals hieß das noch so). Eine fast nackte Frau, welche, auf dem Rücken liegend, mit den Beinen das V des Victoryzeichens bildet, war damals schon ein kleiner Skandal. Heute würde das wahrscheinlich nicht mehr viele Leute schockieren. Außer uns natürlich. Iss klar, ne ... Doch kommen wir zur Musik: "The Hunter" ist ein guter Einstieg: melodischer Heavy Metal mit einem stimmgewaltigen Charlie Huhn, dessen Vocals auf dieser Scheibe komplett zu überzeugen wissen. Mal melodisch (hard)rockig, mal mit Reibeisen, aber immer auf einem konstant hohen Niveau. Kein Wunder, schließlich hat der Mann seine Stimme auch Leuten wie Gary Moore oder Ted Nugent zur Verfügung gestellt. Insgesamt wirkt die Musik mitunter etwas angestaubt, was aber aufgrund des tatsächlichen Veröffentlichungsdatums kein Wunder ist. Soundtechnisch gibt's dagegen nix zu mäkeln, das neue Mastering hat hier absolut Sinn gemacht und beschert uns ein ungetrübtes Hörerlebnis. Allerdings gibt's absolut keine Bonustracks, was aufgrund der langen Karriere von Victory und der deutlich unter vierzig Minuten liegenden Spielzeit wünschenswert gewesen wäre. So müssen die acht Eigenkompositionen und das Beatles-Cover "I'm Down" allein überzeugen und das gelingt, na sagen wir mal fast. Für Fans der Band, die diese Veröffentlichung schon lange suchen, ist diese Version eine feine Sache, für alle anderen eine ordentliche Schulung in deutscher Metalnostalgie (die gar nicht wirklich deutsch klingt) mit hardrockigen und metallischen Songs, die alle im gehobenen Mittelfeld anzusiedeln sind, aber nicht diesen dauerhaften, bleibenden Eindruck hinterlassen.
Kontakt: www.yesterrock.com

Tracklist:
01. The Hunter
02. On The Run
03. Chicks On Display
04. Gonna Be Trouble
05. I'm Down
06. Wreck Man
07. Don't Count On Me
08. Can't Stop Missing You
09. Red Alert



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