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KAIN: Omega
von ta
(MDD)
Hier habe ich völlige Kacke erwartet, weil ich fast alles, was sich Pagan Black Metal nennt, erbärmlich schlecht finde. Aber Kain sind, wenn man sie denn Pagan nennen will (was ich im Gegensatz zum Promo-Schriebs nicht tun würde), gottlob gniedelfrei. Sie orientieren sich musikalisch eher an alten Dimmu Borgir, Graveworm und Agathodaimon, vermeiden durch das höhere Grundtempo aber ein Abrutschen in Black-Gothic-Gefilde. Diverse der dargebotenen Stücke wären durch Schrammelgitarren und Blastbeats sogar relativ garstig, wenn die omnipräsenten Keyboardflächen nicht einen permanenten Atmosphäre-Kleister drüberschmieren würden, der sehr viel Aggressivität wieder rausnimmt.
Die schwachen Synthies sind ein Ärgernis des Albums. Auch "Rachepfad" beginnt mit einem tollen, düsteren Riff, das gen Schweden schielt, wird aber abermals von plakativen Synthies kaputtgemacht. Leute, einfach immer die kleine Terz draufhalten ist leider billig und nicht atmosphärisch!
Minus der Synthies ist "Omega" recht gut. Die Riffs stammen mitunter aus dem Melodic Death Metal und haben richtig interessante melodische Verläufe (Beispiel für beide Merkmale: "Nephilim"). Die schnellen Momente, wie sie bspw. "Fleischeslust", "Blutgericht" und "Verkünder des Hasses" zieren, reißen mit. Und der verwaschene und verzerrte Gesang erinnert an diverse Industrial-Black-Metal-Bands.
Über das als Hidden Track enthaltene Falco-Cover "Out Of The Dark" wollen wir das Mäntelchen des Schweigens legen. "Omega" ist insgesamt etwas oberflächlich, aber gutklassig.
Kontakt: www.kain-band.de, www.mdd-shop.de
Tracklist:
1. Einklang
2. Fleischeslust
3. Blutgericht
4. Freiheit ruft
5. Rachepfad
6. Das Blut der Sonne
7. Vom Erdenleid
8. Sturz des Lichtbringers
9. Nephilim
10. Verkünder des Hasses
11. Ausklang
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