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Sonic Syndicate, May The Silence Fail, Ferium, Death Valley High   22.10.2014   Berlin, SO36
von Kristin Kretzschmar

Ich war gespannt auf einen Abend in einer doch schon historischen Location in Berlin, dem ehemaligen Punkschuppen SO36, und natürlich noch mehr auf das zu erwartende Metalspektakel.

Death Valley High  Death Valley High
Die Auslastung der Konzerthalle war leider eher gering, was aber zum Glück der Stimmung nichts abtat, die Metalfamilie konnte ein Stück näher zusammenrücken. Gut durchmischt von der Altersstruktur wartete ich gespannt auf die erste Band des Abends, die mir bis dato unbekannten Death Valley High. Diese junge Band hatte ein schweres Los beim Publikum. Genretechnisch kamen sie leider mit ihrem, nennen wir es mal Doom Pop eher weniger beim Publikum an, das sich während ihres Auftrittes lieber an der Bar tummelte. Leider verschwand die Stimme des Sängers auch im Hintergrund und auch ich war der Meinung, dass Death Valley High nicht wirklich als würdige Vorband für Sonic Syndicate zu betiteln waren, und gesellte mich zu den anderen Besuchern an der Bar.

Ferium  Ferium
Die folgende Band Ferium machte schon rein optisch einen ganz anderen Eindruck. Die Mitglieder hatten lange Haare zum Headbangen, schon mal ganz vielversprechend. Ferium betiteln sich selbst als aggressiven Metal aus Israel. Dieser Beschreibung machten sie auch alle Ehre und heizten dem Berliner Publikum schon einmal kräftig ein.

May The Silence Fail  May The Silence Fail

May The Silence Fail
May The Silence Fail boten geballte Frauenpower an der Gesangsfront mit Grunting und schönen, weiblichen Vocals. Die Jungs und Mädels schafften es schon bei ihrem zweiten Song die Besucher zu einem Circle Pit zu bewegen und das bevor man den Main Act des Abends überhaupt zu Gesicht bekommen hatte! Arch Enemy als Vorreiter der Bands mit weiblichen Grunts können wirklich einpacken. Es war sowohl akustisch als auch optisch ein wahrer Augenschmaus, denn die Ladies nahmen die Bühne und die Besucher förmlich in Besitz, die Männer an den Instrumenten verschwammen förmlich im Hintergrund. Schon nach den ersten Minuten der Performance von May The Silence Fail kam ich schon ins Grübeln, ob Sonic Syndicate das wohl überhaupt noch toppen könnten. Die Band aus Stuttgart sollte man wirklich im Auge behalten und sich eine Live-Performance anzusehen kann ich nur wärmstens empfehlen! Bitte bitte mehr!

Sonic Syndicate  Sonic Syndicate

Sonic Syndicate  Sonic Syndicate

Sonic Syndicate
Inzwischen waren auch alle Konzertbesucher aus ihren Ecken gekommen und sogar die Bar menschenleer. Man wartete gespannt auf den Headliner des Abends, die Schweden Sonic Syndicate. Als die ersten Töne zu hören waren, sprang die Band auch schon super gelaunt auf die Bühne. Was den eingefleischten Fans jedoch gleich auffiel, war der Fakt, dass Bassistin Karin Axelsson fehlte und sich an ihrer Stelle ein, wie später zu hören war, ehrwürdiger männlicher Ersatz tummelte. Sänger Nathan J. Biggs klärte allerdings die anfängliche Verwirrung sehr schnell auf und grüßte das Publikum von Karin, die zu Hause schwanger mit ihrem zweiten Kind ist. Das ist doch mal ein erfreulicher Grund fürs Fernbleiben! Musikalisch gingen Sonic Syndicate sofort aufs Ganze. Akustisch und audiotechnisch perfektioniert zog die Band rund um den charismatischen Frontmann das Publikum in ihren Bann. Mit älteren musikalischen Krachern dauerte es auch nicht lange, bis das Publikum die Haare schüttelte und den ersten Circle Pit formte.
Natürlich durften auch die Songs vom neuen Album der Metalcore-Band nicht fehlen. Die selbstbetitelte Scheibe ist erst im April 2014 erschienen und hatte mit ihrem ersten Song "Before You Finally Break" gleich für Aufmerksamkeit gesorgt, denn niemand Geringeren als den Soilwork-Sänger Björn "Speed" Strid hatte man sich dafür an Bord geholt.
Sonic Syndicate sind eine Top-Band live auf der Bühne, soundtechnisch perfektioniert und charismatisch! Ein Muss für jeden Metalfan!

Glücklich, verschwitzt und mit viel guter Musik im Kopf trat ich dann meinen Heimweg an.






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