GAZPACHO: Demon von ta (KScope Music)
"Demon", das achte Album der traumhaften Melancholie-Progger Gazpacho, sei "the most complicated and strange album we've ever made", behaupten die Norweger selbst. Und was soll man sagen - das ist ausnahmsweise keine leere PR-Floskel, sondern trifft den Nagel auf den Kopf. "Demon" setzt nach den beiden relativ songorientierten Vorgängern wieder auf epische Breite: Achtet man nicht auf das Display des Players, bemerkt man gar nicht, wann ein Stück endet und das nächste beginnt. Aber "Demon" ist dabei kein zweites "Tick Tock", sondern sowohl "complicated" als auch "strange". Die Atmosphäre pendelt dauerhaft zwischen Bedrohnis und Trübsal, die Struktur der einzelnen Kapitel - "Songs" möchte man kaum sagen - ist äußerst progressiv. Strophen und Refrains sind nicht auszumachen und prinzipiell fehlt den Songs die kompositorische Mitte: Einzelne Passagen bauen sich auf und wieder ab, ohne dabei irgendwann zwischendrin eine Klimax zu erreichen. In den zahlenmäßig überwiegenden Momenten kommt daher die unheilvolle Atmosphäre des Albums. Mitunter - wie in den quälenden Eingangsminuten des finalen Longtracks "Death Room" - übertreiben Gazpacho das Spiel mit dem fehlenden Höhepunkt jedoch so sehr, dass auf Hörerseite Langeweile eintritt.
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