(KScope Music)

Nachdem Gazpacho auf der etwas drögen "Missa Atropos"-Scheibe geschwächelt haben, machen sie mit "March Of Ghosts" wieder viel verlorenen Boden gut. Gleich das Eröffnungsduett aus "Hell Freezes Over" Teil eins und zwei bietet tolle Dur/Moll-Spielereien und melancholische, wunderschöne Gesangslinien von Jan Henrik Ohme. Auch in "Hell Freezes Over III", "Mary Celeste" und "What Did I Do?" verzaubert der traumhafte Gesang. Ganz klar: Mehr noch als auf den Vorgängern ist dies ein stimmenbetontes Album. Es dauert häufig nur wenige Sekunden eines Stücks, bis Ohme einsetzt und die meisten Stücke sind sehr um den Gesang herum komponiert. Das macht "March Of Ghosts" poppiger als etwa das epische "Night"-Album und daher auch für Nicht-Progger empfehlenswert.
Aber natürlich ist "March Of Ghosts" dennoch kein Pop-Album, sondern perfekt arrangierter, kunstvoller Art Rock voller Details und ausgeklügelter Feinunterschiede. Bei Gazpacho sind es oft Nuancen, bestimmte Sounds, bestimmte Hintergrundelemente, bestimmte Schlenker und eine bestimmte Abmischung der Einzelelemente, die die Atmosphäre prägen. Da ist auch "March Of Ghosts" keine Ausnahme und hierbei im Gegensatz zum gleichförmigen Vorgänger perfekt ausbalanciert, bietet Spannungsbögen in der Breite und Emotionalität in der Tiefe.
Positive Erwähnung verdienen auch die titelgemäß geisterhaften Texte und die gleichfalls geisterhafte Bookletgestaltung. Ein tolles Album.
Kontakt: www.gazpachoworld.com, www.kscopemusic.com

Tracklist:
1. Monument
2. Hell Freezes Over I
3. Hell Freezes Over II
4. Black Lily
5. Gold Star
6. Hell Freezes Over III
7. Mary Celeste
8. What Did I Do?
9. Golem
10. The Dumb
11. Hell Freezes Over IV

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