LORD VOLTURE: Never Cry Wolf von tk (Rock N Growl)
Die aus unserem westlichen Nachbarland Holland stammenden LORD VOLTURE waren mir bisher nur vom Hörensagen ein Begriff. Seit 2010 verzückt man die Anhänger mit edel gestähltem Bangerstoff und hat erst vor kurzem das neue Werk "Will To Power" veröffentlicht, das wohl beste Kritiken einheimsen konnte. Als Sänger David Marcelis die Band gründete, wollte er nicht nur eine professionelle Studio-, sondern ebenso eine intensiv tourende Livecombo an den Start bringen, die mit ihrem klassischen Powerstoff im Fahrwasser von JAG PANZER, ICED EARTH und CAGE die Szene aufmischen sollte. Bereits mit dem vorliegenden Zweitwerk "Never Cry Wolf" dürfte dieses Vorhaben auch geglückt sein. Mit dem fett riffenden Titelstück liefert man dem Anhänger klassischer Powermetal-Klänge genug Anhaltspunkte, um sich auf intensives Headbangen einzustellen. Der hymnische, mehrstimmige Schlusschorus setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Truemetallisch weiter geht's mit dem majestätischen, galoppierenden Track "Taiga", der einen insbesondere durch seine epische Melodieführung in den Bann zieht. Das Gitarrenduo Paul Marcelis/Leon Hermans weiß genau, wie man fesselnde Riffs komponiert und wo man sie effektiv platzieren kann. Der Gesang ist indes noch eine zweischneidige Angelegenheit: etwas Bruce Dickinson hier, ein wenig Rob Halford bzw. Sean Peck da, wobei David eher die durch Mark und Bein gehenden High-Pitch-Vocals gut zu Gesicht stehen. Wenn er das live auch bringen kann, gehört er eindeutig zu den ganz großen Metalsängern. Bereits genannter Sean Peck darf mit seinem Edelorgan das Stakkato-artige Riffmonster "Into The Lair Of A Lion" aufhübschen und für maximalen Ohrgasmus sorgen. Schwachpunkte gibt es beim Songwriting eigentlich keine. Manche Parts wirken noch etwas schablonenartig komponiert; ein wenig mehr Improvisationsfreude darf es zukünftig schon sein. Ansonsten bekommen Genrefreunde alles geboten, was das Herz begehrt, inklusive einer knalligen zeitgemäßen Produktion.
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