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von tk

DELIVERANCE: Hear What I Say!   (3Frogz Studio/Roxx Records)

Ohne jeden Zweifel gehören die Amis DELIVERANCE zur Speerspitze des frommen Metals und haben in ihrer Frühphase mit dem selbst betitelten Debüt (1989) und dessen Nachfolger "Weapons Of Our Warfare" (1990) zwei Klassiker des Speed 'N Thrash-Metal eingespielt, die im gesamten Genre hohe Anerkennung genießen. Die Hinwendung zu düsteren, experimentelleren Sounds, die sich mit dem 1994er Album "River Disturbance" vollzog, vergraulte aber viele Fans der Band und führte nach dem recht schwachen Output "Camelot In Smithereens" ein Jahr später zur zwischenzeitigen Auflösung. 2001 feierte man mit dem beachtlichen Live-Auftritt beim Cornerstone-Festival ein viel umjubeltes Comeback im alten Stil, doch Mastermind Jimmy P. Brown II wollte nicht auf die Fans hören und widmete sich weiterhin experimentellen und Alternative-Sounds, die er in seinen Nebenprojekten (u.a. FEARFUL SYMMETRY) exzessiv fabrizierte. Der nochmalige Anlauf zu alter Stärke misslang 2007 mit dem Album "As Above - So Below", so dass es für die Band nun endgültig Zeit ist "Farewell" zu sagen. Für das finale Album "Hear What I Say!" hat sich Jimmy exzellente Verstärkung ins Boot geholt, u.a. Michael Phillips (THE SACRIFICED), der schon für die vorzügliche Saitenarbeit auf dem Album "Stay Of Execution" (1992) verantwortlich war, sowie Drum-Ikone Jayson Sherlock (u.a. Ex-MORTIFICATION, HORDE), dessen technische Finessen besonders gut zur Geltung kommen. Auch die Produktion ist über jeden Zweifel erhaben und dürfte höchsten Ansprüchen genügen. Dennoch sollte der DELIVERANCE-Fan der frühen Jahre nicht zu viel erwarten, denn ein lupenreines Thrash-Album ist "Hear What I Say!" keineswegs. Zumindest mit den technisch anspruchsvoll komponierten Abrissbirnen "The Annals Of Subterfuge" und "Angst" setzt das Quartett ein fettes Ausrufezeichen und stellt unter Beweis, dass man seine Roots nicht verleugnen muss. Das mächtig groovende Stück "Detox" kommt zwar auch nicht ohne Soundexperimente und verfremdete Vocals aus, dürfte aber jeden PANTERA-Fan zufrieden stellen. Was Jimmy jedoch geritten hat, selbiges Stück nochmals mit deutschem Text einzuspielen, bleibt wohl sein ureigenes Geheimnis, zumal seine Aussprache einfach gruselig ist. Zumindest das an QUEENSRYCHE angelehnte Stück "Nude" und die MAIDEN-Covernummer "Where Eagles Dare" wissen noch zu gefallen, ohne beim Hörer überschwänglichen Jubel zu entfachen. Damit ist das Kapitel DELIVERANCE endgültig geschlossen - und das ist bestimmt auch besser so.
Bandkontakt: www.deliverancerocks.com, www.facebook.com/DeliveranceRocks,
http://3frogzstudio.com, www.roxxproductions.com/

Tracklist:
1. Liber 111 (Intro)
2. The Annals of Subterfuge
3. Angst
4. Hope Lies Beyond
5. Detox
6. Nude
7. Passing
8. A Perfect Sky
9. Where Eagles Dare (IRON MAIDEN-Cover)
10. Entgiftung (German Version Of "Detox")




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