(I Hate)

Der osteuropäische Metal-Underground hat seit dem Fall des Eisernen Vorhangs einige wahrhaft krude Kapellen ans Tageslicht befördert, die wahlweise als Kult oder auch als besonders obskur eingestuft werden können. Das schwedische Underground-Label I Hate hat nun die tschechische Combo DRAKAR ausgegraben, die Anfang der 1990er ein Album mit dem Titel "Let Draka" veröffentlichte, welches in limitierter Stückzahl und in englischer Sprache re-releast wurde. Das acht Songs umfassende Werk würde ich aufgrund des recht gewöhnungsbedürftigen und nicht gerade leicht verdaulichen Materials eher der Kategorie "very obscure" zuordnen. Beim Hören des Openers "Drak Vstává Kazdou Noc" erscheint vor dem geistigen Auge eine Filmsequenz, in der sich Kermit, der Frosch irgendwo in Transsilvanien verirrt, während Graf Dracula schon hinter dem nächsten Baum lauert, um den armen Kermit zu verköstigen. Der angedeutete Speedmetal-Song "Démon Uchvatitel" hat zumindest gitarrenseitig einige starke Momente, während "Dvojnik" mit seinem Geschrammel und neuerlichen "Kermit"-Vocals eher zur Belustigung beiträgt. Man muss den Musikern zugute halten, dass sie schon damals recht eigenständig musizierten und die Kompositionen einen gewissen Charme versprühten - über Demo-Qualität aber kamen sie nicht hinaus. Der Gesang bildet hierbei den eindeutigen Schwachpunkt und kommt zudem, wie bereits beschrieben, eher humoresk über den Äther. Selbstverständlich sollte man berücksichtigen, dass sich viele osteuropäische Bands nicht in dem Umfang das Equipment leisten konnten, welches notwendig gewesen wäre, um konkurrenzfähige Produktionen abzuliefern. Aber selbst nach heutigen Underground-Maßstäben dürften DRAKAR mit ihren damaligen Ergüssen kaum einen Headbanger hinter dem Ofen hervorlocken.
Bandkontakt: https://myspace.com/drakarmetal, www.ihate.se

Tracklist:
1. Drak Vstává Kazdou Noc
2. Démon Uchvatitel
3. Tunelem Zpátky
4. Dvojnik
5. Crazy Boy
6. Posledni Krizová Výprava
7. Zrada A Pomsta
8. Siam
 

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