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von ta

DARKSPACE: Dark III I   (Avantgarde Music)

Darkspace sind für die Musik das, was "Event Horizon" für das Filmgenre verkörpert, ein intensiver Trip in die Dunkelheit, Leere und Feindlichkeit des Universums. Sechs Jahre nach dem mitunter schier wahnsinnigen "Dark III"-Album legen die Berner das sonderbar betitelte "Dark III I" vor. Und grundsätzlich hat sich erstmal nichts geändert: Der Sound von Darkspace ist im rasenden Black Metal beheimatet, der eine maximal weitflächige, ambienthafte Interpretation erfährt. Mittel sind lang ausgehaltene Mollakkorde, düstere Synthieflächen, verhallendes Geschrei ohne strukturierende Funktion und ein hintergründiger Drumcomputer, der um sein Leben rast. Das Ergebnis ist eine Klangwand sondersgleichen, der perfekte Weltraumsound, gewaltig, gewalttätig, aber dabei unglaublich atmosphärisch.
Doch geht "Dark III I" auch über seinen Vorgänger hinaus. Die maßgebliche Änderung ist hierbei, dass es bei aller Intensität streckenweise befreiter klingt. Insbesondere "Dark 4.19", der zweite der drei jeweils um die 20 Minuten angesiedelten Songs, entwickelt mehr Ambient-Feeling als je zuvor, und das zuungunsten der bösartigen Black-Metal-Vibes. Dazu tragen repetitive Leads ebenso bei wie rockige Rhythmen, spacige Synthies und der komplett fehlende Gesang.
Auf der anderen Seite des Spektrums entwickeln "Dark 4.18" ebenso wie "4.20" eine maximale Intensität, die in ihren großen Momenten locker mit dem famosen Vorgängeralbum mitzieht. Wenn in "4.18" in der sechsten Minute die verlorene Gitarrenmelodie einsetzt oder wenn in "4.20" in der neunten Minute der rhythmische Part übergeht in Wahnsinn und Raserei, packt einen an jeder Faser des Körpers die Kälte des Alls. Dazu passen die hier und da vorhandenen Elektronika ebenso gut wie die Synthies, Dark-Ambient-Interludes, Gitarrenleads und Filmsamples, die vielfältiger denn je ausfallen.
"Dark III I" ist die erwartete Weltraumreise geworden, nicht durchweg von der zupackenden Art seines Vorgängers und deshalb erstmals in der Discographie von Darkspace auch keine abermalige Steigerung zum Vorgänger, aber dennoch ein Meisterstück der Atmosphärebildung.
Kontakt: www.darkcyberspace.com, www.avantgardemusic.com

Tracklist:
1. Dark 4.18
2. Dark 4.19
3. Dark 4.20



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