(Eigenproduktion)

Gitarrist Brant Grieshaber aus Boston schenkt uns mit seiner zweiten Platte eine wahre musikalische Offenbarung. Nicht nur, weil er mit seiner Hommage an das Schaffen des kubanischen Komponisten und Gitarristen Leo Brouwer dessen Ideenreichtum und den Mut zur Grenzüberschreitung für sich selbst adaptiert, sondern auch wegen der mitreißenden schöpferischen Farbenfreude, die ihm auf diesem Album gelungen ist. Zusammen mit seinen Mitmusikern Jason Gillenwater an Saxophon und Klarinette, Rick Landwehr an den Drums und John Servo am Bass trickst er uns durch krumme Beats, schräg-schöne Melodien und unerwartete Akkordwechsel - und das ganz unkubanisch, sondern progrocklastig, dass es eine wahre Freude ist. Was dem Brouwer sein Hans Werner Henze, ist Grieshaber sein Strawinsky oder Szymanowski. Das ist Weltmusik im besten Sinne, nur eben wesentlich mitreißender als das, was oft darunter verstanden wird. Die Erkenntnis, dass Etüden oft sich unter Wert verkaufende Kompositionen mit wirklich großem Schwung sind, zeigt sich hier in deutlicher Weise. Denn der Ostküstenvierer musiziert, dass es eine wahre Freude ist. Direkt im Sound, mit Freude gespielt und zu hören. Kein überflüssiger Schnickschnack, keine Frickelei als Selbstzweck. Schon dafür hätte eine Gitarristenplatte ein Lob verdient. Um so mehr fällt die grafische nullachtfuffzehnschlimme Aufmachung negativ ins Gewicht. Man sollte sich nicht am Braun-in-Braun von Spaced Out orientieren, auch wenn man ähnlich grandios musiziert ...
Kontakt: www.brantgrieshaber.com

Tracklist:
1. Omaggio A Piazzolla
2. Estudios Sencillos II
3. Estudios Sencillos V
4. Estudios Sencillos VII
5. Omaggio A Mangore
6. Omaggio A Stravinsky
7. Omaggio A Szymanowski
8. Estudios Sencillos X
 

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