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Mando Diao, Kristal And Jonny Boy   18.11.2014   Leipzig, Haus Auensee
von js

Dass ich das noch einmal erleben darf - Mando Diao sind wieder in Leipzig und daher war es zu 100 Prozent klar, dass ich da hingehen muss. Ich war damals vor knapp 10 Jahren bereits auf einem Konzert und da war die Band auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Damals waren sie mit "Ode To Ochrasy" ganz oben in den Charts. Sie haben ihren Charme über die Jahre nicht verloren, und auch wenn man lange von ihnen nichts gehört hat, legen sie immer noch eine klasse Show aufs Parkett und begeistern die eingefleischten Fans wie zu Anfangszeiten mit "Hurricane Bar".

Das ganze Spektakel fand wieder im Haus Auensee in Leipzig statt, wo sich die Schweden anscheinend heimisch fühlen. Diesmal mit im Schlepptau war die Gruppe Kristal And Jonny Boy. Von dieser Band habe ich bisher so gut wie nichts gehört. Zumindest kommen sie auch aus Schweden und begleiten Mando Diao auf der gesamten Tour. Dieses verrückte Duo legt allerdings mehr Wert auf melancholische und einfühlsame Töne im Gegensatz zu Mando Diao. Zum Teil schätze ich den Auftritt auch so ein, dass ich zum Teil sehr sphärische Einflüsse vernommen habe. Die Sängerin trug während des gesamten Auftritts eine Maske auf dem Kopf, und immer wenn sie nach unten schaute, sah man das eher maskuline Gesicht der Maske. Der Gitarrist hingegen war mit seiner Gitarre und Engelsflügeln ausgestattet. Ergab an sich ein recht sonderbares Bild, aber die Outfits spiegeln sich im Musikstil wieder. Mein Geschmack wurde von der Musik nicht besonders angesprochen, aber es handelt sich um einen interessanten Musikstil und für einige Musikfreunde ist es sicherlich lohnenswert an dieser Band dran zu bleiben. Der Auftritt dauerte von 20.00 Uhr bis ca. 20.35 Uhr, also definitiv nicht zu lang.

20.45 Uhr sollten wir Presseleute erneut zum Einlass antreten, da angeblich vom Veranstalter noch eine Information folgen sollte. Jedoch war ich zum besagten Zeitpunkt dort und niemand ist aufgetaucht. Also bin ich schließlich wieder in den Konzertsaal zurückgekehrt und zum Glück folgte bereits 21.00 Uhr schon der Auftritt meiner Lieblingsband aus der Jugend: Mando Diao endlich wieder auf der Bühne.
Von bisherigen Konzerten und vor allem von dem Konzert damals, auf dem ich bereits Besucher war, ist man von Mando Diao eher gewöhnt, dass sie mit lauten und rockigen Stücken die Show eröffnen. Diesmal verfolgte man ein anderes Konzept.
Gustaf Norén und Björn Hans Dixgård traten vorerst allein auf die Bühne, bekleidet mit Bademänteln und recht schnell wurde klar, dass sich beide vollkommen oberkörperfrei präsentieren würden - ein Augenschmaus zumindest für die weiblichen Besucher. In der ersten Stunde spielten sie ruhige und psychedelische Stücke und das auch mehr in Acousticmanier und ohne Verstärker. Ich weiß nicht, wie es den anderen Besuchern zumute war, aber mir war der erste Teil des Konzerts zu ruhig und daher etwas langatmig. Später folgten dann auch Soloeinlagen von Schlagzeug und Mundharmonika.
Ab 22.00 Uhr ging es dann - wie man es von den schwedischen Sunnyboys gewohnt ist - mit der rockigen Sparte weiter und das übliche bekannte Repertoire der letzten Jahre, mit dem sie so bekannt geworden sind und so viel Erfolg erzielt haben, wurde ausgepackt. Stücke wie "Down In The Past", "Gloria", "Dance With Somebody" und "Black Saturday" brachten das Publikum dazu, das Tanzbein zu schwingen. Zwischendurch gab es einige längerminütige Pausen durch Anekdoten und Lobsagungen fürs Publikum von den beiden. Die Lichtshow hat mir wieder sehr zugesagt. Daher ein großes Dankeschön an den Lichttechniker!
Allgemein haben sich Mando Diao in eine ruhigere und weniger rebellische Richtung entwickelt. Sie lassen allgemein mehr Synthies und Klänge der 80er einfließen. Nicht jedem Besucher hat diese Wandlung gefallen und diese verließen auch schon eher das Konzert. Aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit dem Auftritt. Zwei Stunden halbnackte singende Schweden, die einen an die Jugend erinnern, kann schließlich nicht verkehrt sein und ich denke, ich werde auch beim nächsten Mal wieder gern ein Konzert von Mando Diao besuchen.



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