(Rock It Up Records/New Music Distribution)

Faster Pussycat waren vor 26 Jahren mächtig angesagt in den USA, sie hatten einen Schallplattenvertrag mit Elektra und die erste LP lief anfangs besser als die lokale Konkurrenz von Guns'n'Roses. Zu jener Zeit (1989) habe ich die Band auch in Los Angeles gesehen und Sänger Taime Downe kam mit Hakenkreuzbinde auf die Bühne! Jawohl, was bei uns ein Straftatbestand wäre, gibt's auf der Melrose Ave. als Souvenir zum Mitnehmen. Ein halbes Jahr später wurde ihm in Deutschland wohl geraten, von diesem Accessoire Abstand zu nehmen bei den Gigs mit The Almighty und Dangerous Toys. Warum ist diese Anekdote nach so langer Zeit noch relevant? => a) siehe unsere Live-Rezension der Band als Vorgruppe von Poison 2002 und b) jetzt wieder die abstoßenden Fotos mit den Armbinden im Booklet. Die Typen scheinen also absolut nichts dazugelernt zu haben und sich immer noch zu gefallen in ihrer Rolle als SS-Schergen in Uniform. Doch nun zur Musik: Wer die ersten beiden LPs der Band mochte, wird hier heftig vor den Kopf gestoßen mit Industrial-Mucke im Stil von Marilyn Manson meets Rob Zombie. Tiefer gestimmte Gitarren, Maschinen-Sounds und gepresster Gesang törnen extrem ab. Ich finde die gesamte CD mal so richtig scheiße und so deutliche Worte gebrauche ich wirklich selten. Die letzte CD von 2001 mit den Remixes war schon komplett für die Tonne und genau so übel geht's hier weiter. Nur ein wenig blitzt noch durch, was die Combo, von der lediglich der Sänger übrig geblieben ist, einmal ausgemacht hat. Denn im Grunde sind das hier die Newlydeads, eine Band, die Taime in der Zwischenzeit gegründet hat - da die aber zumindest in Europa keine Sau kennt, wird das Ganze halt einfach Faster Pussycat genannt, um noch ein paar übriggebliebene Fans anzulocken. Die Coverversion von Nancy Sinatras "These Boots Were Made For Walking" ist richtig dröge und schlecht. Der Nicht-Song "Porn Star" mit dem monotonen Gerappe geht mir so dermaßen auf den Sack, daß ich mich weigere, das bis zum Ende anzuhören. Bester Song dieser Rohstoffverschwendung ist "Shut Up & Fuck" und der stammt ursprünglich von Betty Blowtorch. Der Witz ist noch, daß diese CD bereits 2007 erschien und 6 Jahre später in einer European Edition noch einmal auf den übersättigten Markt geworfen wurde. WARUM?
Kontakt: www.fasterpussycat.com, www.rockitup.org

Tracklist:
1. Number 1 With A Bullet
2. Gotta Love It
3. Useless
4. Sex Drugs & Rock-N-Roll
5. Disintegrate
6. These Boots Were Made For Walking
7. Hey You
8. Porn Star
9. The Power & The Glory Hole
10. Shut Up & Fuck
11. Bye Bye Bianca
12. Number 1 With A Bullet (Live Bonus)

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