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![]() von mst
Twisted Sister werden aufgrund ihres Tuntenoutfits ja öfters belächelt und auch ich kann eigentlich nicht verstehen, warum man sich als Mann in solche Klamotten wirft und auch noch dementsprechend schminkt. Allerdings beeindruckt die Konsequenz, mit der die Band ihr Image durchzieht, und mittlerweile ist die Kostümierung ja auch nicht mehr wegzudenken. Ihre musikalische Mischung aus Glam, Heavy Metal und rockigen Hymnen rannte bei mir eigentlich schon immer offene Türen ein und auch mit dieser Neuauflage ihres 82er Debüts war es nicht anders. Musikalisch startet man sofort (logisch) in die Achtziger und bietet gleich mit dem eröffnenden "What You Don't Know (Sure Can Hurt You)" eine Metalhymne par excellence. Weitere Höhepunkte sind das AC/DC-lastige "Shoot 'Em Down", das krass schleppende "Destroyer" und das herrliche, weil heutzutage irgendwie parodiemäßige "Day Of The Rocker". Als Bonustracks gibt's die "Ruff Cutts"-EP und eine Liveversion von "Shoot 'Em Down" vom Reading Festival. Von ebenjenem Festival liegt außerdem noch eine DVD in dieser "Special Edition", die für mich das eigentliche Highlight dieser Veröffentlichung darstellt. Zwar muss man Abstriche in der Kameraführung machen (so hat man meist nur die Perspektiven von links oder rechts der Bühne und ab und an eine Frontansicht der Bühne), aber nichtsdestotrotz macht das Ding ordentlich Laune. Die Band rockt super ab, sieht noch etwas schräger aus als wir alle in den Achtzigern und haut dem Publikum ihre Songs um die Ohren, dass dem wahrscheinlich ganz anders wird. Vorn dran ein Dee Snider, für den das Wort "Rampensau" wahrscheinlich erfunden wurde. Der Kerl geht glatt als Alleinunterhalter durch, stichelt das Publikum permanent an und gibt permanent Vollgas. Es wirkt mitunter fast bedrohlich, wenn der Fronthüne über die Bühne wirbelt. Und als wäre es nicht genug, hat man sich den absoluten Höhepunkt bis zum Schluss aufgespart: eine Coverversion von "It's Only Rock'n Roll" mit den Gästen Fast Eddie Clarke (ex-Motörhead), Pete Way (UFO) und Lemmy (...), welche teilweise regelrecht chaotisch wirkt, aber auch absolut faszinierend - und man kann einfach nicht genug von diesen schrägen Typen kriegen. Also, tolle Sache, diese Veröffentlichung, die ordentlich rockt und für beste Unterhaltung sorgt. "I Wanna Rock"!
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