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Elements Of Rock   21.-23.05.2009   Uster (CH), Stadthofsaal
von dh und tk

Der Flyer zur Veranstaltung
Das Schweizer Metalfestival ELEMENTS OF ROCK hat sich im Laufe der Jahre zu unserem heimlichen Lieblingsfestival entwickelt, für das man eine Anreise von über 400 bzw. 600 km gerne in Kauf nimmt. Da in diesem Jahr für die Vorbereitungen weniger personelle Ressourcen zur Verfügung standen, verschob man das Festival um einen Monat nach hinten. Nichts desto trotz hat der Veranstalter wieder einmal ein vorzügliches und hochqualitatives Billing zusammengestellt, mit dem eine perfekte Mischung aus klassisch-metallischen Acts und Thrash-/Death- und Blackmetal-orientierter Tonkunst gefunden wurde. Mit der Europa-Premiere der amerikanischen Prog. Melodic-Bombastler THEOCRACY und dem Tourabschluss ihrer truemetallischen Kollegen CAGE hatte man so oder so exzellente Eisen im Feuer. Als Sahnehäubchen präsentierten uns die Veranstalter die wieder formierte Doom-Thrash-Legende SEVENTH ANGEL, die unsereiner nach 17,5jähriger Live-Abstinenz endlich mal wieder on stage bewundern durfte. Der eingerückte Feiertag ermöglichte es, bereits am Donnerstag mit einem speziellen Tagesprogramm, u.a. UnBlack-Musikertreffen, Barbetrieb mit Metal-DJ und einem Eröffnungsgottesdienst auf das Festival einzustimmen. Da wir erst am Freitag anreisten, können wir über dieses Tagesprogramm inhaltlich leider nicht berichten.

Freitag, 22.05.
Es ist schon ist etwas Außergewöhnliches, an seinem Geburtstag einem seiner Lieblingsfestivals beiwohnen zu dürfen. So war die Zahl der Gratulanten, bei denen sich der hier schreibende Redakteur herzlich bedankt, auch entsprechend höher als an normalen Geburtstagen. Das Hauptaugenmerk galt bei aller Geburtstäglichen Freude natürlich den musikalischen Akteuren des freitäglichen Konzertreigens, der ausgerechnet mit einer Tanzeinlage einer spirituellen (?) Gothictänzerin namens Magdalena Martinsson aus Schweden zu derben Elektrometal-Klängen eingeläutet wurde. Nun denn, über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, aber nicht jeder Herr der Schöpfung konnte sich an dieser überaus gewöhnungsbedürftigen femininen Performance erlaben. (tk)

Kann mich noch gut an das erste Elements Of Rock anno 2004 erinnern, als unsere Schweizer Freunde von DISOBEDIENCE ebenfalls das Festival eröffneten. Nun, fünf Jahre später, nach einigen Line Up-Wechseln gibt es auch hier und da kleine Stiländerungen zu bemerken. Keine Angst, das Grundgerüst Black/Death ist immer noch da, nur abwechslungsreicher sind sie geworden. Beim Gesang ging es des öfteren auch mal in die thrashige Richtung was der Band aber gut zu Gesicht stand. Checkt ihre Myspace-Seite an und freut euch auf eine baldige neue CD. Hiermit ist meine vorbestellt. (dh)

Die Schweizer Rockband DIVIDING LINE gehört mittlerweile ebenso wie die eidgenössischen Knüppelbarden DISOBEDIENCE zum Stamminventar des EOR, und ich war gespannt, wie sich die Band seit ihrem letzten Auftritt an selbiger Statt entwickelt hat. Zudem hatte man das pressfrische Erstlingswerk "Vanitas" mitgebracht, dessen buntes Coverartwork eher an das einer Folkband erinnerte. Die stilistische Beschreibung "Happy dark rock with a touch of gothic" stimmt denn auch nur zum Teil, denn was DIVIDING LINE boten, war über weite Strecken angepoppter Melodicrock mit symphonischen und klassischen Elementen. Insbesondere Sänger Reto Frischknecht war mit seiner wilden Lockenmähne der Blickfang auf der Bühne. Seine ausladenden Gesten und pathetischen Gesanglinien gerieten phasenweise doch arg schwülstig. Die Band hat durchaus Songs mit eingängigen Melodien und viel Tiefgang im Repertoire, für meinen Geschmack könnte man aber noch etwas an Härte zulegen und den Gesamtsound rauer und erdiger gestalten. Ein insgesamt solider Auftritt, der besonders das heimische Publikum zu frenetischem Applaus hinriss. (tk)

Rift
Thy Bleeding Sky, My Darkest Hate, Sacrificium. In wie vielen Bands ist Claudio eigentlich noch involviert bzw. schwingt er das Mikro? Da bei RIFT auch noch ein Mädel die Gitarre bedient, sah es von weitem erst nach einem Gig von Sacrificium aus. Rift bedienen musikalisch aber eine andere Baustelle. Ich tat mich ehrlich gesagt mit dem Stil anfangs etwas schwer, da ich Rift vorher auch nicht kannte - ihre CD gab es zwar käuflich zu erwerben, diese ging aber nicht in meinem Besitz über. Musikalisch würde ich sie in die Death/Doomcore-Richtung stecken. Bleischwer, drückend mit Death/Hardcore-Gesang. Keine leichte Kost, zumindest mir wurde es mit der Zeit ein bisschen eintönig - muß mir die CD doch bald mal zu Gemüte führen. (dh)

Vindex
Den für mich ersten Höhepunkt des Abends markierte das slowakische Truemetal-Sextett VINDEX, deren Old-School-Brett in bester PRIEST/ACCEPT-Manier besonders die betagten Besucher, zu denen unsereiner ja nun mal zählte, in ihren Bann zog. Auf einen Keyboarder hätte die Band allerdings verzichten können, denn Heavy Metal in seiner reinen, ursprünglichen Form braucht kein Tastengeklimper und live schon mal gar nicht. Zu Beginn des Gigs gab es einige technische Probleme, die Sänger Ludek Struhar dazu zwangen, bis an die Grenzen seiner gesanglichen Leistungsfähigkeit zu gehen. Seine knödelige Stimme lässt sich am besten mit der von Udo Dirkschneider vergleichen, auch wenn er sich an manchen spitzen Screams a la Halford und Kramer versuchte. Ganz textsicher schien er allerdings nicht zu sein, denn hin und wieder musste er vom Blatt die Lyrics ablesen. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass VINDEX mit einer professionellen und mitreißenden Liveshow überzeugten, die neben Eigenkompositionen auch einige Leckerbissen in Form gecoverten Materials zu bieten hatte, darunter "United" von JUDAS PRIEST und "Metal Heart" der deutschen Legende ACCEPT, in dessen Mittelteil gar ein schier unglaubliches von Vivaldi inspiriertes Gitarrensolo eingebaut wurde, das den jungen Filip Koluš mal eben auf eine Stufe mit C. Impellitteri, CJ Grimmark und Y. Malmsteen katapultierte. Wahnsinn! VINDEX präsentierten sich darüber hinaus als eingespieltes Team, das die Begeisterung mit jedem weiteren Song auf das Publikum übertrug, welches sich vom Gute-Laune-Metal der Slowaken anstecken ließ. Und so hallte es nach Gigschluss noch lange nach: United, united we stand! (tk)
Setlist VINDEX
Intro/Steeds Of Flame
Back To Zero
No Middle Ground
Breaking The Law
Intro Jano/The Thunder
Fast As A Shark
Silver And Gold
Once Given Up For Lost
Gloria
United
Metal Heart
Brighter Than Stars

Inevitable End  Inevitable End
Die vier Schweden von INEVITABLE END waren vor drei Jahren schon mal Gast beim Elements Of Rock gewesen. Da sie damals als letzte Band gespielt hatten und diverse Müdigkeitserscheinungen dem Schreiber es nicht einfach machten, sie in voller Länge zu genießen, freute ich mich umso mehr, dieses Jahr in den Genuss eines vollständigen Konzertes zu kommen. Einige kleine Stilwechsel von ihren zwei Demos bis zu ihrem Debütalbum bei Relapse Records hatte man ja bereits registriert: Vom eher thrashigen Material ihres ersten Demos zum technischen Deathmetal ihrer zweiten EP gewechselt, zeichnet sich nun ihr Debütalbum durch heftigen Death/Grindmetal aus. Live gab es jedenfalls wie auf ihrem Tonträger keine Gefangenen. Propellerbangen war angesagt. Der Sänger und der Gitarrist hatten eine Menge Spaß in den Backen, feuerten die Zuschauer immer wieder an und so entstand dort auch ein Moshzirkel nach dem anderen. So macht Death Metal richtig Spaß. (dh)

Nach diesem brachialen Todesblei-Gewitter war erstmal Durchschnaufen angesagt. Da die Temperaturen im Saal und im Foyer das für mich erträgliche Limit überschritten hatten, zog ich es vor, in der angenehm lauen Nachtluft vor der Halle mit Pastor Bob und Jim LaVerde über die glorreichen 80er zu sinnieren, so dass ich den Gig des polnischen Sextetts ILLUMINANDI nur am Rande verfolgte. Dass die Polen gerade durch ihr Wechselspiel von mächtigen Riffsalven und gefühlvollen Violinenparts eine besondere Anziehungskraft entwickeln, ist allgemein bekannt. So verwundert es nicht, dass der folkdurchtriebene Metal auch in diesem Jahr für ausgelassene Partystimmung und ständig wiederkehrende Moshpits unter den zahlreichen Besuchern sorgte und zu den gefühlten Gewinnern des freitäglichen Konzertreigens gehörte. ILLUMINANDI überzogen ihre Spielzeit allerdings beträchtlich und brachten den Zeitplan gehörig durcheinander, so dass zumindest meine Kräfte nach 2 Uhr in der Früh für ausgiebiges Rübenschütteln zu technisch anspruchvollem Deathmetal aus Skandinavien nicht mehr ausreichten. (tk)

Miseration
Sorry, MISERATION, hier kann ich mich der Meinung meines schreibenden Kollegen nur anschließen. Durch vier, fünf Songs habe ich mich noch durchgekämpft, obwohl ich euren skandinavischen melodischen Deathmetal durchaus zu schätzen weiß. Und mit Jani Stefanovic (Divinefire, Renascent, Essence Of Sorrow etc.) und dem ehemaligen Sänger von Scar Symmetry seid ihr auch top besetzt, aber hier überließ ich das Feld doch mal den Jüngeren - um halb drei nachts gingen die Konzentration und die Kraft doch so langsam flöten. Wenigstens konnte ich von eurem starken Album "Your Demons - Their Angels" wenigstens noch fünf Songs erleben. Mit Sicherheit erlebe ich euch wie bei Inevitable End bald nochmal in einer besseren Verfassung. (dh)

Zu früher Morgenstunde genossen wir in kleinem Kreis noch ein kühles Blondes und fielen dann ziemlich ermattet, aber glücklich in unsere Hotelbetten. (tk)

Samstag, 23.05.
Nachdem wir uns am köstlich illustren Frühstücksbuffet für den Tag gestärkt hatten, ging es geradewegs zum Stadthofsaal, um den Tag gemeinschaftlich vor Gott zu beginnen. Eine abermalige Tanzeinlage von Magdalena hätte ich allerdings nicht schon wieder gebraucht. Denn so berechtigt ihr Anliegen auch sein mag, solche Auftritte im Latex-Fummel passen eher zu einer ATROCITY-Show, nicht aber zur Eröffnung eines Gottesdienstes. Der obligatorische Praise 'N Worship-Teil mit Jim LaVerde und seinen Mitstreitern fiel in diesem Jahr besonders durch musikalisch hohe Qualität auf - melodischer Rock mit progressiven Elementen. Pastor Bob predigte im Anschluss in einfachen und verständlichen Sätzen über Sünde und Schuldgefühle geistlicher Leiter und wie durch eine lebendige Christusbeziehung Schuldgefühle überwunden werden können. Nach dem Gottesdienst stand erstmal Relaxen auf der Tagesordnung, wahlweise beim Matratzenhorchen oder beim Besuch eines der Seminarangebote. (tk)

Blood Drift
Schade, Bruder, durch das Matratzehorchen hast du ein sehr interessantes Interview mit Seventh Angel verpasst. Aber wir werden nun mal alle nicht jünger. Jung sind die vier Burschen von BLOOD DRIFT allemal noch. Wie der Bandname schon erahnen lässt, spielten die vier Belgier mit Sicherheit keinen Kuschelrock. Von ihrer EP knallten sie uns derben Death/Grind ins Publikum, wobei ich beim Anblick des Sängers doch öfters schmunzeln mußte. Entlockte der zwar die derbsten Töne seiner Kehle, wirkte er äußerlich mit seinen kürzeren blonden Haaren wie jemand, der gerade aus einer Emo- oder Boygroup entsprungen wäre. Nehmt es mir nicht übel, Jungs. Die Rolle des Anheizers habt ihr auf jeden Fall gut bestanden. (dh)

Morgenroede
Auf MORGENROEDE war ich gespannt, wirkte doch hier der Frontmann von Antestor mit. Vom Musikalischen her konnte ich mir vorher noch keine genaue Vorstellung machen, da die Jungs bisher noch keine CD veröffentlicht haben. Was dann aus den Boxen klang, war auf jeden Fall sehr ansprechend. Klar, Vergleiche mit Antestor drängten sich zwangsweise auf, aber Morgenroede fuhren im Blackmetalbereich einen recht eigenständigen Stil auf, den sogar Metalfest-Organisator Andreas, der dem heftigeren Metalstoff eher abgeneigt ist, zu honorieren wusste. Mit vielen klassischen Elementen auch gerade im Gitarrenleadbereich (der Gitarrist war wohl, wie man an seinem Mötley Crüe-T-Shirt erkennen konnte, auch ein großer Glam Metal-Fan) zogen Morgenroede einen recht beeindruckenden Gig durch. Jungs, bringt bitte bald ein Album heraus. (dh)

Dark Sky
Auf die nun folgenden süddeutschen Melodic-Hardrocker DARK SKY freute ich mich ganz besonders, denn für mich war es ja die Live-Premiere, da ich die Rottweiler bisher nur als sympathische Gesprächspartner und von ihren Studioproduktionen her kannte. Die professionelle Bühnenshow der Süddeutschen trug nachhaltig dazu dabei, dass sich selbst die jüngsten Besucher für den klassischen Melodic-Stoff begeistern konnten und fleißig mitbangten. Zu den musikalischen Highlights zählten das flotte "Send Them To Hell", die überaus gelungene Interpretation des 80er-Synthie-Pophits "Maniac" und der Rausschmeißer "Turn Away" vom "Edge Of Time"-Album. Von selbigem hätte ich mir auch noch "Bartimaeus" gewünscht, wobei ich die Setlist als ausgewogen und homogene Zusammenstellung hervorheben möchte. Sänger Frank Breuninger war ständig auf der Bühne unterwegs, bezog das Publikum in die Show mit ein und präsentierte sich als kommunikativer und Gute Laune verbreitender Frontmann, der nebenbei auch noch ein exzellenter Sänger ist. Uwe Mayer glänzte mit energetischem Drumming, während Klampfer Steffen Doll in markigen Posen die Axt permanent voll durchzog. Am Livesound gab es kaum etwas zu beanstanden, was an diesem Abend leider nicht immer so sein sollte. DARK SKY haben einen absolut überzeugenden Auftritt hingelegt und dürften an diesem Abend viele neue Fans hinzugewonnen haben. Es hat sich wieder einmal bestätigt, dass klassischer, melodischer Hardrock noch immer Begeisterung hervorrufen kann, wenn er auf spieltechnisch hohem Niveau dargeboten wird.
Setlist DARK SKY
Emerald Skies
Hands Up
Empty Faces
Send Them To Hell
Chase Your Dreams
Pleasure & Pain
Believe It
Maniac
Cute Little Lies
The Edge
Turn Away
Play The Game

Theocracy  Theocracy
Auf die Europa-Premiere der US-Melodic-Bombast-Metaller THEOCRACY haben wohl viele Besucher gewartet, gehören die Mannen aus Georgia seit ihrem famosen Zweitwerk "Mirror Of Souls" zu den Geheimtipps dieses Genre. Der Gig in Uster gestaltete sich aber als halbe Tortur, denn neben einem teilweise grottigen Livemix unterliefen den Musikern vermehrt Spielfehler, die den Gesamteindruck trübten. Ferner stellte sich heraus, dass sämtliche Keyboard-Passagen, gedoppelten Chöre und phasenweise Leadvocals von Konserve eingespielt wurden, so dass ein recht uneinheitliches Klangbild entstand. Matt Smith hatte zudem auffällige Probleme, von den ganz hohen Tönen sauber in die mittleren und tieferen Tonlagen zu wechseln und schmierte ein ums andere Mal derbe ab. Songs wie das speedige "A Tower Of Ashes" und der Nackenbrecher "Laying The Demon To Rest" wurden solide dargeboten, ohne grenzenlose Begeisterung hervor zu rufen. Man mag es mir verzeihen, aber so recht wollte der Funke einfach nicht überspringen. THEOCRACY haben trotz ihres blutjungen Alters exzellente Instrumentalisten in ihren Reihen, ohne Frage. Um das spieltechnisch hohe Niveau der aktuellen Studioproduktion live auch angemessen umsetzen zu können, bedarf es aber noch einer gewaltigen Wegstrecke, was letztlich nur bedeuten kann, möglicht viel live zu spielen. Beim METALFEST werde ich die Band noch einmal genauer unter die Lupe nehmen, dann hoffentlich mit einem verbesserten Livesound und eingespielten Musikern. Wer einen audiovisuellen Einblick in den Schweiz-Trip der Amis erhalten möchte, kann sich auf deren Homepage (www.theocracymusic.com) einen 13-minütigen Video-Zusammenschnitt anschauen.

Seventh Angel
Eine Legende kehrt zurück. Nachdem die britischen Doom-Thrasher SEVENTH ANGEL schon beim letztjährigen Brainstorm-Festival und Nordicfest ihre Reunion-Shows feierten, durften nun endlich die Besucher des EOR in den livehaftigen Genuss der wieder formierten Kultband um Mastermind Ian Arkley kommen. (tk)
Yes, Bruder, kann es gar nicht glauben, dass es 1991 war als ich Seventh Angel auf der CRN erlebt habe. Fest steht, Ian Arkley hat absolut nichts verlernt - OK, er war aus der Musikszene auch nie weg, mit Ashen Mortality, Paramaecium (hier wirkte er bei einem Album mit), Century Sleeper und My Silent Wake war er ja weiterhin schwer aktiv. Mit u.a. Original-Drummer Tank (den Bass bediente Mark Broomhead von Detritus) zauberten sie mir mit Songs wie "Dark Shadows", "Lamentations" etc. eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken. Auch die neuen Stücke hatten es in sich; nur schade, dass sie vom ersten Album nur ein Stück ("Forbidden Desires") spielten - wenigstens "Katie" hättet ihr doch noch mit draufpacken können. Aber nun gut, mit einem starken neuen Album sind Seventh Angel wieder im Rennen. Und das ist gut so. (dh)
Setlist SEVENTH ANGEL (ohne Gewähr)
Lament For The Weary
Recollections
Life In All It's Emptiness
Turning Tide
Dark Shadows
Lamentations
Full Of Blackness
Weep Not For Us
Woken By Silence
Forbidden Desires

Cage
Nach soviel Doom-Thrashiger Kost fiel es schwer, für die Amis CAGE noch mal alle Kräfte zu mobilisieren. Was der San Diego-Fünfer allerdings zu bieten hatte, lässt sich rückblickend nur noch in Superlativen beschreiben. Schon der Bühnenumbau ließ erahnen, dass man die Europatour nicht kurz und schmerzlos mit einem Festival-Auftritt beenden wollte. Das Cover der gerade frisch erschienenen neuen CD "Science Of Annihilation" wurde als Deko gleich dreifach am rechten, linken und hinteren Bühnenrand auf bedruckten Leinwänden platziert. Als Sean Peck Sonnenbrillen tragend in Lederkluft (und das bei siedend heißen Innentemperaturen) mit markigen Posen und einer frenetischen, durch Mark und Bein gehenden Sirene das speedige "Planet Crusher" vom neuen Album anstimmte, konnte man nur noch herunterklappende Kinnladen erblicken. Selbst ihren "Painkiller" können PRIEST heute nicht mehr in dieser Form darbieten, wie CAGE ihre stählernen Hymnen mit gewaltiger Wucht und beängstigender Präzision unter die völlig entrückte Bangerschar schleudern. Die grandiose Bandhymne "Kill The Devil" vom "Darker Than Black"-Album wurde genauso abgefeiert, wie das vor Dynamik nur so strotzende "Hell Destroyer". Der Livesound war an diesem Abend eine Klasse für sich, was einfach daran lag, dass am Mischpult der bandeigene Tourmischer saß. Danach gingen bei mir aber sämtliche Lichter aus, so dass ich mich völlig entkräftet und nach Luft schnappend aus dem Saal schleppte. Der Akku war einfach komplett leer. CAGE setzen im US-Powermetal neue Maßstäbe, an dem sich alle anderen Bands, auch die großen Seller, werden messen lassen müssen. Normalerweise bin ich mit solchen schnell schießenden Urteilen vorsichtig. Im Falle CAGE gelten sie aber definitiv. Dass die Musiker nach der livehaftigen Hitzeschlacht noch ins Foyer kamen, jeden Fan mit Handschlag begrüßten, Smalltalk hielten, Autogramme gaben und Fotos knipsten, unterstreicht die Charakterstärke der sympathischen Kalifornier. (tk)
Setlist CAGE (ohne Gewähr)
Planet Crusher
I Am The King
Kill The Devil
Scarlet Witch
Spirit Of Vengeance
Hell Destroyer
Black River Falls
Speed Kills
Metal Devil
Final Solution
Christ Hammer
King Diamond
Wings Of Destruction

Shadows Of Paragon
Zum Abschluß des diesjährigen Elements Of Rock gab es noch einmal feinen leicht melodischen Black Metal zu hören. SHADOWS OF PARAGON hatten zwar die undankbare Aufgabe, die ausgefallenen Crimson Moonlight zu ersetzen, aber sie erledigten das doch mit Bravour. Nach einer EP und drei neuen Songs zum kostenlosen Downloaden auf ihrer Homepage sind sie mir doch zu meinen neuen Favoriten im Blackmetalbereich geworden, was sie live mit Fünf-Mann-Besatzung (oh, sorry, an der einen Gitarre wirkte noch ein Mädel mit) doch deutlich unter Beweis stellten. Dies machte einen jedenfalls sehr neugierig auf das neue Album. Netter Abschluß. (dh)

Fazit: Den Veranstaltern, allen voran Markus Schibler, ist wieder einmal herzlich zu danken für ein eindrückliches und über weite Strecken sehr gut organisiertes Festival. Verbesserungswürdig ist und bleibt die permanent schwankende Qualität beim Livesound sowie eine striktere Einhaltung des Zeitplans. Nicht jeder ist um 2.30 Uhr in der Früh nach einem schweißtreibenden Konzertabend und fünfeinhalb Stunden Autofahrt noch konditionell voll auf der Höhe, wenngleich wir uns MISERATION gerne in voller Länge angeschaut hätten. (tk)



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