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Diese Scheibe rotiert nun schon seit Wochen in meinem CD-Player und will diesen einfach nicht verlassen. Kein Wunder, denn die San Diego-Metaller CAGE haben mit ihrem Drittwerk "Darker Than Black" eine klassische US-Metal-Granate eingehämmert, die an Wiedererkennungswert, Frische und Power weit über dem liegt, was der sonst so überbewertete Truemetal-Markt in diesem Jahr den bangenden Horden bisher entgegen geworfen hat. Dabei ist das Rezept für den CAGE-Sound recht einfach. Man nehme das Basismaterial JUDAS PRIEST (alles bis "Painkiller") und rührt eine ordentliche Portion US-Metal der Marke SAINT und ein wenig KING DIAMOND drunter. Der charismatische Stimmakrobat Sean R.L. Peck erinnert denn auch nicht nur stimmlich an Rob Halford in seinen besten Tagen, sondern mittlerweile auch optisch. Das nach dem fast schon bedrohlich anmutenden Intro "Darker Than Black" losfetzende "Kill The Devil" steht in punkto Songwriting und dargebotender Umsetzung einem Track wie "Painkiller" in nichts nach. Treibendes Drumming trifft auf messerscharfe Gitarrenriffs, die mit einem mitgrölanimierenden Refrain versehen sind. Hier bleibt keine Haarpracht ungeschüttelt und keine Luftgitarre an der Wand hängen. Weitere musikalische Highlights sind das euphorisch vorgetragene Stück "Eyes Of The Innocent" und der mitreißende Powertrack "White Magic", bei dem Mr. Peck phasenweise sogar in blackmetalartige Stimmlagen umschwenkt. "Wings Of Destruction" beginnt mit etwas melancholischer Grundstimmung, um dann in einen schnellen Powerkracher überzugehen, der sich einmal mehr durch mitreißenden Gesang und ständig duellierende Gitarrenläufe auszeichnet. Einfach genial. Der Song "Chupacabra" wird als Bonustrack mit spanischen vocals als kleines Bonbon ein zweites Mal mitgeliefert. Alle Songs erzeugen eine bedrohlich brodelnde Atmosphäre, in die man als Fan klassischer Metalklänge einzutauchen geradezu genötigt wird. Lyrisch setzen sich CAGE mit Magie, Mythen und der "Schwarzen Materie" erfreulich kritisch auseinander. Eine saubere und druckvolle Produktion, sowie ein professionell layoutetes Booklet tragen zum vollendeten Hörgenuß bei. Ein Album ganz ohne Ausfälle, das zum Besten gehört, was der US-Metal derzeit zu bieten hat.
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