www.Crossover-agm.de
Gößnitz Open Air   31.07.-02.08.2015   Gößnitz
von rls, Tom Venus & Steve Preßler

Das Gößnitz Open Air (GOA) ist für eingefleischte Fans der Mittelalter-, Gothic Rock-, Metal- und diverser anderer Schubladengruppierungen der Musik-Szene/-n im Großen und Ganzen eine grundsolide Hausnummer.

Freitag, 31.07.:

Den "Anstoß" gab es 17 Uhr, als das Fünfer-Gespann Final Sequence die ehrenvolle, aber schwierige Aufgabe innehatte, als Opener beim 23. GOA das Eis brechen zu dürfen. Die fünf Mitglieder von Final Sequence, Christian (Drums), Dave (Bass/Keys), Thomas (Guitar), Tom (Guitar) und Martin (Vocals) meisterten diese souverän. Sie waren Profis genug, um das bunt- oder besser schwarzgemischte Besuchertreiben vor der Hauptbühne zu akkumulieren.
Höhepunkt des ersten Tages waren allerdings Tanzwut: Gefälliger Mittelalter/Gothic Rock, eine gute Bühnenshow, wenn alle beteiligten Musiker Instrumente spielen (leuchtendes Trumscheit, der das Bandlogo zeigt), und Mittelalter Rock a la In Extremo. In der Mitte der Show fiel die Aufhängung der Scheinwerfer in sich zusammen. Offenbar gab es keine Verletzten, denn die Band spielte einfach weiter. Als sie am Ende "Bitte, Bitte" von den Ärzten spielten, war auch das Eis bei den letzten Zuschauern endgültig gebrochen.
Das Schlusslicht an diesem Tag war ca. 01:00-2:20 Uhr die Band Double Vision, die im Zelt spielte. Wer danach noch nicht genug von Musik hatte, konnte sich im Anschluss simultan mit alkoholischen Getränken und mit tiefblickenden musikalischen Dialogen bzw. im "Worst Case"-Monologieren die Zeit bis zur Nachtruhe im Zelt vertreiben. (bis hierher: Tom Venus & Steve Preßler)

Samstag, 01.08.:

Das Programm des Vor- und des frühen Nachmittags läuft partiell im Zelt, aber ab 15.15 Uhr mit Hidden Timbre auch schon wieder auf der Hauptbühne. Reichlich zwei Stunden später gerät diese in die Hand von End Of Green, die ihren Set mit "Highway 69" vom Albumfünftling "Last Night On Earth" (weiland von Kollegin Janet sehr gelobt) eröffnen. Sänger Michael Huber aka Michelle Darkness beschwert sich über die Sonne, und diese erfüllt seinen eher scherzhaft gemeinten Wunsch prompt, versteckt sich hinter Wolken und läßt sich für den Rest des Abends nicht mehr blicken. Freilich funktioniert der Dark Rock der Schwaben bei Dunkelheit vermutlich in der Tat besser als bei strahlendem Sonnenschein, aber das Quintett hat in vorauseilendem Gehorsam einen größeren Block an gar nicht so düsteren Songs an den Anfang gestellt, nämlich gleich deren fünf, die in durchaus nicht langsamen Tempi das Festivalpublikum problemlos mitzureißen wissen, auch wenn man festhalten muß, daß die richtige Tiefe der Südwestdeutschen erst dann deutlich wird, wenn sie das Tempo rausnehmen, und das machen sie dann ab Song 6, so daß die zweite Sethälfte mit Nummern wie der Hymne "Hate You In The Morning" viel eindringlicher gerät als die erste. Da auch der Sänger eine Gitarre bedient, sind deren drei am Start, aber der Gitarrensound gerät trotzdem recht gut durchhörbar, und man schnalzt angehörs der gelegentlichen Twinleads, unter denen dann aber immer noch die dritte Gitarre liegt, anerkennend mit der Zunge. Huber selbst (nur echt mit Strickmütze, auch auf Sommerfestivals) ist gut bei Stimme und ebensogut bei Laune, deklariert den Gig zum Familientreffen ("die Schwiegereltern unseres Drummers sind auch da") und freut sich über die positiven Reaktionen seitens des Publikums, das sich mit den neun Songs des Hauptsets auch nicht begnügt, sondern eine Zugabe einfordert, in die die Band wiederum geschickt den Motörhead-Klassiker "Killed By Death" einbastelt. (rls)

Die Band mit der massiven Aversion gegen die Farbe Grün bzw. gegen alles Grüne bot eine Art Type O negativen Doom/Goth Rock mit schweren Gitarren, ganze drei an der Zahl. Der Sänger Michelle Darkness wirkte recht gelangweilt - sorry, aber Rauchen während der Show kann nicht nur tödlich sein, sondern außerdem zu der Annahme führen, dass drei Gitarren doch eine zu viel sind. Vielleicht gehört die Inszenierung aber auch zu der Rolle, die Mr. Darkness in der Band spielt. Sein Kollege Sad Sir jedenfalls stellte das passende und somit stark motivierende, mitreißende Pendant der Band dar. Den Fans schien es auf jeden Fall zu gefallen und End Of Green sorgten dafür, dass es langsam wieder etwas voller vor der Hauptbühne wurde. Im Großen und Ganzen befindet sich die Band in der Schnittmenge zwischen HIM und Type O Negative. Zum Schluss gab man noch eine großartige Version von NINs "Hurt" zum Besten. (Tom Venus & Steve Preßler)

Auch ein Problem mit zuviel Sonnenschein hätte der Gothminister, denn dann würde das Make-up wohl schnell verlaufen - aber bekanntlich hat die Sonne ja schon einen Wolkenvorhang vorgezogen. Die Norweger agieren in Quartettbesetzung, neben dem namensgebenden Sänger sind noch zwei Gitarristen und ein Drummer dabei - der Baß und alles weitere kommen vom Band, wobei unter "alles weitere" die Synthies, die Samples und auch die orchestralen Klänge fallen, und von all jenen gibt es durchaus reichlich, die zudem einen nicht geringen Teil des Grundkonzepts ausmachen und somit im Gesamtsound nicht untergehen dürfen. Das tun sie an diesem frühen Abend in Gößnitz auch nicht, aber dafür steht bisweilen die Stimme des Chefs eher im Abseits, kehrt allerdings jeweils relativ schnell an den ihr gebührenden Platz zurück. Der Norweger, im Leben außerhalb der Band übrigens im Finanzgeschäft tätig, nimmt sich allerdings nicht gar zu ernst, wie spätestens "Beauty After Midnight" an Setposition 3 unter Beweis stellt, wo er zunächst eine Art Flugmonster über den ersten Reihen schwenkt, aber schon kurze Zeit später zum fröhlichen Mitklatschen auffordert. Ob der etwas an die mittleren und späten Neunziger erinnernde Gothic Rock die diversen Schauspieleinlagen a la Alice Cooper oder GWAR nötig hätte, darf unterschiedlich bewertet werden - aber die Drohne in Fledermausform, die der Sänger starten läßt und die dann diverse Runden über dem Publikum dreht, bevor sie in den Backstagebereich fliegt, hat zweifellos Charme. Besagtes "Beauty After Midnight" stellt mit kurzen Blasteinlagen des Drummers die schnellste Komposition des relativ variabel gehaltenen Sets, aber richtig spannend wird's erst gegen Setende mit den dramatischen Kompositionen "The Beast" und "Dark Side". Die machen das Kraut aber auch nicht mehr fett: Die Stimmung ist gut, aber längst nicht mehr so enthusiastisch wie bei End Of Green, und eine Zugabe will am Ende auch niemand.

Die beiden großen Umbaupausen auf der Hauptbühne werden intelligenterweise im Zelt überbrückt, wo ein Trio mit dem interessanten Namen Jancee Pornick Casino zum Tanz aufspielt - und das ist wörtlich zu nehmen: Die Truppe rockt und rollt sich durch ihren Set und intoniert manchen Klassiker wie "Viva Las Vegas", wobei der Gitarrist oft und gern durchs Publikum rennt, solange er noch Platz dazu hat und sofern er nicht gerade gesangstechnisch gebraucht wird. Die Vocals teilen sich alle drei Bandmitglieder, wobei der Bassist eine ziemlich dreckige Röhre ins Gefecht führt, während der Gitarrist und der Drummer eher für den Klargesang zuständig sind, wenn nicht alle gemeinsam im Chor "Viva Las Vegas!" oder andere Parolen schmettern. Besagter Bassist fällt allerdings auch noch durch sein Instrument auf: Er spielt keine Baßgitarre, auch keinen Kontrabaß (den man ja im Rock'n'Roll-Bereich auch nicht selten antrifft), sondern eine riesige Baßbalalaika, die zumindest der Rezensent bisher ausschließlich bei 44 Leningrad im rockkontextualen Bühnengeschehen erlebt hat. Deren Werk "Eine große Balalaika gab er zum Abschied mir" erklingt in der Zeit, in der der Rezensent im Zelt anwesend ist (er hatte zunächst noch die Notizen zum Gothminister-Gig in Form gebracht und dann noch den Getränkestand zwischen Mischpult und Zelt heimgesucht), nicht, aber dafür genügend anderes, was ähnlich schnell Laune macht, und so schwingt der Schreiberling fleißig das Tanzbein.

Selbige Tätigkeit beim Equilibrium-Gig fortzusetzen fällt nicht weiter schwer, denn die Bayern haben so manche folkige Melodie im Gepäck, die die Hintergliedmaßen abermals in Bewegungsdrang versetzt. "Ankunft" heißt das Intro, dem "Was lange währt" als erstes Exempel von etlichen im wiederum das neue Album "Erdentempel" in den Fokus stellenden Set folgt - und dankenswerterweise bringt es der Soundmensch auch fertig, die Gitarren- und eingesampelten Keyboardmelodien weitestgehend durchhörbar zu gestalten, wenngleich das bisweilen auf Kosten mancher anderer Elemente im folkigen Extremmetal der Band geht. Immerhin knüppelt Drummer Hati diesmal akustisch nicht alles nieder, was die Gesamtlage schon mal wesentlich transparenter macht als beispielsweise beim Clubgig des Quintetts in Leipzig im Oktober 2014. Equilibrium sind mittlerweile richtig groß geworden, erfreuen sich bei den Anwesenden, die sich angesichts des stilübergreifend angelegten Festivals keineswegs fokussiert aus Extremmetallern zusammensetzen, einiger Beliebtheit und dürften sich so manchen neuen Fan erspielt haben. Sänger Robse hat mal wieder seinen lässigen Tag, indem er gleich zu Beginn die Ansage "Hallo DDR-Bürger und Zugereiste!" bringt - aber sein Verweis auf seine eigene Ossi-Herkunft zieht hierzulande immer. Aufgrund des etwas klareren Gesamtsounds hört man diesmal auch die Gesangsarrangements etwas besser durch, und so relativiert sich der Eindruck einer gewissen Monotonie auf diesem Sektor, den man in Leipzig gewonnen hatte, etwas (auch wenn natürlich klar ist, daß die Studioarrangements sowieso nochmal ein Kapitel für sich darstellen). An den gelegentlichen Satzgesängen ist auch die nicht mehr ganz so neue Bassistin Jen Majura beteiligt, einer der derzeit heißesten Feger im extremeren Metal und laut Robse "im letzten Oktober gerade 18 geworden", was natürlich eine charmante Untertreibung darstellt. (Notiz am Rande: Neben diversen Urgesteinen wie Kirsche & Co. dürfte sie der einzige Musiker sein, der 2014 und 2015 in Gößnitz aufgetreten sind - 2014 allerdings mit Knorkator. Ob Equilibrium sie allerdings dauerhaft halten können, steht aktuell in den Sternen, da sie justament als Gitarristin bei - Obacht - Evanescence eingestiegen ist.) Beim Publikum erfreuen sich die diversen Sauflieder wie "Met" oder "Wirtshaus Gaudi" großer Beliebtheit, dem Rezensenten gefällt ein Düsterbrocken wie "Apokalypse" besser (auch wenn die dort eingesampelte Kinderstimme von Robses Tochter irgendwie putzig wirkt), aber das tut wenig zur Sache - die allgemeine Stimmung ist bestens, und somit wird nach dem regulären Setcloser "Unbesiegt" mit "Blut im Auge" auch noch eine Zugabe eingefordert. (rls)

Equilibrium boten Pagan Power Metal, mit einheimischem Sänger, wie er gefühlte 1000 Mal erwähnte. Schnelle, vor allem sehr laute Gitarren (wirklich jetzt: wo war das Schlagzeug?), Schreigesang und ein echter Blickfang am Bass, wobei man den Bass auf der Hauptbühne leider das ganze Wochenende nicht gut hören konnte. (Tom Venus & Steve Preßler)

Schnell zum Zelt, denn dort beginnt schon der nächste Set von Jancee Pornick Casino, und da gilt es natürlich nicht nur für die schönste Frau des Festivals, sondern auch für den Rezensenten wieder, das Tanzbein zu schwingen, wenngleich sich die Qualitäten der Truppe herumgesprochen zu haben scheinen und vor der Bühne deutlich weniger Platz ist als im ersten Set. Die Anlage wird einen Tick zu laut aufgedreht, aber das läßt den Bewegungsdrang nicht entscheidend sinken, zumal sich das Bühnentrio bei der Stückauswahl noch mit ganz viel Ruhm bekleckert: Maidens "The Number Of The Beast" als Rock'n'Roll-Version! Geht nicht? Geht! Der Abend hat's bewiesen - und als nächstes Stück und gleichzeitig Setcloser folgt auch noch "Ace Of Spades" in einer kuriosen, aber kultigen Version, nämlich ohne Gitarre, obwohl der Gitarrist auf der Bühne bleibt und weiter Backings mitsingt. Das Publikum ist entzückt, und auch hier wird das Einfordern einer Zugabe zur Pflicht, zumal sich auf der Hauptbühne noch nichts tut. (rls)

Während des Soundcheck von Equilibrium (Hauptbühne), was drang da plötzlich aus dem Zelt an meine von Mittelalter/Gothic Rock/Metal überlasteten Ohren: Schrille Gitarrenriffs, begleitet von einem ungelogen von Gott begnadeten Bassisten, der wiederum durch geniale Beats seines Drummers unterstützt wurde. Meine Beine trugen mich schnellstmöglich ins Zelt, das im Nu voll war. Dort spielten Jancee Pornick Casino, die in Gößnitz viele neue Freunde gefunden haben dürften. Die Drei-Mann-Band aus Köln, bestehend aus einem Amerikaner und zwei Russen, spielten tatsächlich eine Mischung aus Surf Rock und russischer Folklore, original mit übergroßer Bass-Balalaika. Sie spielten zweimal, jeweils für etwa 45 Minuten. Beim zweiten Mal kamen wesentlich mehr Leute. Zwischen all dem Geschrei, Goth-Gestampfe und Schredder-Gitarren war es recht angenehm, endlich einmal etwas Gute-Laune-Musik zu hören. Da viel Rockabilly im Klangbild der Band mitschwingt, kommt einem die eine oder andere Nummer bekannt vor. Ich kann tatsächlich nicht sagen, ob es sich bei bestimmten Liedern um Cover- oder Eigenkompositionen handelte. In Verbindung mit russischem Gesang und dem fettesten Bass des Festivals wirkte das Ganze dennoch sehr patent und die Musiker so, als würden sie schon länger auf eine Speed-Vodka-Diät setzen. Höhepunkt war auf jeden Fall das "Ace Of Spades"-Cover, was ohne Gitarre, nur mit Gesang, Bass und Drums, hervorragend funktionierte. (Tom Venus & Steve Preßler)

J.B.O. pflügen sich erstmal durch einen Oldschool-Block, den sie mit dem großen Medley "Kuschelmetal" aus diversen Beatles-Stücken, "Country Roads" (aka "Autobahn", natürlich mit Ortsnamenaustauschschild) und noch anderen Frühwerken eröffnen, womit sie das Publikum sofort auf ihrer Seite haben. Und welche Band schafft es schon, auch den bitterbösesten Blackmetalshirtträger zum fröhlichen Mitsingen des Schlumpflied-Refrains zu animieren? Gut, nicht jede Eigenkomposition funktioniert so prima wie "I Don't Like Metal - I Love It" (apropos Eigenkomposition: Sind die Ähnlichkeiten zu Pious Chaotz' "I Don't Like Jesus - I Love Him" zufällig?); "Vier Finger für ein Halleluja" vom neuen Album "Nur die Besten werden alt" etwa zündet nicht so richtig, und auch der Verbalwitz geht für den Teil des Publikums, der die Songs nicht in- und auswendig kennt, partiell verloren, da speziell Vitos Mikrofon des öfteren etwas zu distanziert arbeitet. Allerdings sind genügend Kenner im Publikum anwesend, und so gerät der Publikumschor etwa in "Ein guter Tag zum Sterben" nicht zur Peinlichkeit, sondern zum fröhlichen großen Ganzen, der ganz verschiedene Fanschichten zu vereinen weiß. Was packt die Rosa Armee Fraktion sonst noch aus? Eine Art Best-Of-Programm gibt es zu hören, wobei natürlich jedem irgendwas gefehlt haben wird - der Rezensent etwa hätte sich über "Roots Bloody Roots" oder die Bandhymne "J.B.O." gefreut, aber so ergötzt er sich eben an "Arschloch und Spaß dabei", "Geh' mer halt zu Slayer" oder "Verteidiger des wahren Blödsinns", singt auch ohne die schönste Frau des Festivals neben sich "Laß mich dein Hofnarr sein" und wundert sich nicht, daß das Publikum die Alice-Cooper-Adaption von "School's Out" kaum mit Begeisterung honoriert, da sie eher bemüht wirkt. Aber generell überwiegen die Positiva, und so gerät das den Hauptset abschließende "Ein Fest" auch noch einmal zu einem solchen - und zwar letztmalig, denn eine Zugabe gibt es trotz entsprechender Forderungen des Publikums nach Verklingen des Outros nicht, wohl aus Zeitgründen. Apropos Zeit: Gute Teile der noch bis zum Sonnenaufgang verbleibenden Zeit vertreiben den letzten Eisernen noch The Pokes sowie Blacky & Co., und auch nach dem Sonnenaufgang gibt es am 2. August noch einen musikalischen Kehraus. (rls)

James Blast Orchester, die Verteidiger des wahren Blödsinns, sind aus Forchheim ins schöne Gößnitz gekommen. Mit allerlei Mitsingspielchen und perfekt abgemischtem Sound hielten sie die Fans bei Laune. Die wenigstens kamen übrigens in Pink. Vito und Co behielten die Menge von Anfang an im Griff und spielten selbstverständlich ein Medley ihrer größten Hits. Etwas unpassend, um nicht zu sagen peinlich, wurde es bei einem kurz eingeschobenen Heiratsantrag auf der Bühne, der dann unterging, weil die Protagonistin offenbar enormes Lampenfieber hatte. Leider weiß nun niemand, was ihr Angebeteter erwiderte. Nach ca. 90 Minuten gingen J.B.O. von der Bühne.

Fazit

Das Gößnitz Open Air ist und bleibt ein kleines, aber feines Festival. Die Preise sind fair, die Toilettensituation erträglich und für Stimmung ist eigentlich immer gesorgt. Die Musikauswahl beschränkt sich seit jeher mit wenigen Ausnahmen auf Bands aus dem Goth/Mittelalter-Sektor. Hier könnten die Organisatoren vielleicht in Zukunft etwas mehr über den Tellerrand hinaus schauen. Gerade der Auftritt des Jancee Pornick Casinos zeigte, dass auch Fans dunklerer Töne durchaus für etwas auflockernde Musik zu haben sind. (Tom Venus & Steve Preßler)

Die ersten beiden Sätze kann ich bedenkenlos unterschreiben, aber die grundsätzliche Vielfalt ist meiner Meinung nach eigentlich auch schon im diesjährigen Programm gegeben gewesen, trotz gewisser Fokussierungen aufs Mittelalter am ersten und den Düstersektor am zweiten Festivaltag. Aber gerade J.B.O. und die auch nicht gerade trauerklößigen Equilibrium als Headliner des "Düstertages" zu plazieren zeigt, daß die Programmplanungsfraktion es zweifellos versteht, gerade mit Stilvielfalt, die aber nicht in Stilbeliebigkeit ausartet, Akzente für ein friedliches Miteinander von Menschen ganz unterschiedlicher Szeneherkunft zu setzen. (rls)



www.Crossover-agm.de
© by CrossOver