Parodien vom Feinsten findet man auf der neuen Knorkator-Scheibe. "Deutschlands meiste Band" hat wieder erbarmungslos zugeschlagen und so werden wir von den im Parodiebereich häufig anzutreffenden Plattitüden glücklicherweise verschont. Statt dessen intelligente Arrangements und messerscharfe Texte, die auch das letzte Stückchen Klischee niedermähen und die Autonomie der Kunst angesichts gegenwärtigen Gebrauchs ad absurdum führen. Knorkator erscheinen als die endgültige Rache des Ostrocks, als elektrifizierte Variante der bitterzynischen Undercoversangesdissidenten, welche nichts mehr zu verlieren haben und dadurch frei in der Wahl ihrer stilistischen Mittel sind. Nachzuhören im Titel "Narrenkappe", nachzuahnen in der Danksagung des Herrn Buzz Dee. Die dramaturgisch durchgeplanten Tracks erscheinen wie ein kontrollierter und doch erbarmungslos speediger Trip des Countertenors von Andre Hellers "Verwunschen"-Rille, der sich zur Vorbereitung 3 Tage "1/2 Mensch" der Einstürzenden Neubauten nonstop reingezogen hat und sich in lichten Momenten an seine Vergangenheit als Kantor und Leiter des Kirchenchores entsinnt. Während des Lauschens merken wir allerdings, dass nicht er auf besagtem Trip ist, sondern wir diese Spezialmucke einfach nicht einordnen konnten und sie deswegen ins "Totally Crazy"-Fach abgelegt hatten. Bereits der erste Titel mit dem bedeutungsschweren Titel "Hardcore" läßt uns vorm Lautsprecher erschauern ob der Vorahnung des Kommenden. Und wir werden nicht enttäuscht: Hier ist Verwurstung gleich Verantwortung, schlechtgemacht wird mit Qualität. Lupenreine Gesangssätze wechseln mit surrealen Klanglandschaften, Tempo und gitarristische Härte mit einsamen Harmoniumsound und rotzige Direktheit mit gekonnt eingesetzten Effekten. Gelungene Covers von "Highway To Hell", "With A Little Help From My Friends" und "Geh zu ihr" runden die CD ab.
Ein Kompliment schlußendlich an das gelungene Coverartwork.
Kontakt: www.knorkator.de
 

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