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von mst

7DAYS: Into Forever   (Liljegren Records)

7Days sind das Bandprojekt von Markus Sigfridsson, dessen Kreativität auch noch für Darkwater und Harmony ausreichen muss. Er hat sich eine ordentliche Musikerbesatzung an Bord geholt, die eigentlich musikalische Qualität automatisch voraussetzt. Gesangsmäßig wird mit Erik Tordsson, Caroline Sigfridsson, Thomas Vikström (Therion, Stormwind, Candlemass) und Christian Liljegren (Narnia, Divinefire) geklotzt und nicht gekleckert. Daniel Flores (Murder Of My Sweet, Mind's Eye) am Schlagzeug, Kaspar Dahlqvist (Stormwind, Dionysus) an den Keys und Andreas Passmark (Royal Hunt, Narnia, Rob Rock) am Bass stellen mal locker klar, dass auch instrumental nichts anbrennt. Jetzt muss halt noch unterhaltsame Musik dabei raus kommen. Ehrlich gesagt, hier war ich nahe dran zu verzweifeln. Der erste Durchgang im Autoradio hat nicht funktioniert. Keine catchy Melodien, keine wirklichen wiederkehrenden Refrains, wie gesagt, erstmaliges Hören im Auto machte eindeutig klar, dass wir es hier nicht mit klassischer Nebenbeimucke zu tun haben. Zweiter Versuch, der Rasenmäher-Test: Also, CD in den Disc-Man (ja, so was gibt's noch), Triebwerke gezündet, Ohren zugestöpselt und auf geht's! Erfolg kaum anders als beim Autofahren. Im Gegenteil: Asymmetrische Muster im Garten, keine Gelegenheit, zur Erbauung der Nachbarschaft laut mitzushouten, nach einem Durchlauf ausgewechselt und zu "Antisocial" von Anthrax lautstark abreagiert. Dritte und letzte Möglichkeit: Ohne Ablenkung, bereits mit übergroßer Skepsis "Into Forever" eingeworfen und angehört. Und siehe da: Ich kann die CD nur grob mit einer Geschichte erklären, die erzählt wird und halt Aufmerksamkeit einfordert. Jetzt erschließen sich erst manche Songs und wissen durchaus zu gefallen und zu unterhalten. Wohlgemerkt nicht alle, auch das soll nicht verschwiegen werden. Der komplexe, melodiöse Progressive Metal kommt mit einer ordentlichen Portion Düsternis daher, erinnert in seinen besten Momenten an Bands wie Evergrey oder seltener Kamelot, in seinen schlimmsten aber auch an Symphony X (sorry, aber es wird nie meine Lieblingsband). Im Bereich des düsteren und progressiven Metals sind bei mir eigentlich Kamelot unerreicht und dieses Niveau erreichen 7Days nicht. Dass der Plan von Markus Sigfridsson funktionieren kann, zeigt ein Song wie "Enter A Dream" - spannend arrangiert, clevere Übergänge mit gelungenem Gesang und dazu fast eingängig. Daneben ging der Schuss meiner Meinung nach beim zwanzigminütigen "Final Wisdom". Hier wirkt vieles aneinandergeklebt, einfach nicht homogen. "Into Forever" ist also beileibe kein schlechtes Album und Genreinteressierte sollten auf alle Fälle Songs wie "We Cry No More" oder "What Matters" antesten, allerdings ist auch genug Luft nach oben und zu einer uneingeschränkten Kaufempfehlung reicht das Ganze leider nicht aus.
Kontakt: www.7-days.se, http://www.liljegren-records.com

Tracklist:
01. Through Dark And Light
02. Into Forever
03. The Innocence In Me
04. You Hold The Key
05. Enter A Dream
06. Crossing
07. We Cry No More
08. Under The Sun
09. Scattered Mind
10. Final Wisdom
11. What Matters



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