www.Crossover-agm.de V.A.: Heavy Metal Nation IV
von mst

V.A.: Heavy Metal Nation IV   (Quam Libet Records)

Bereits der vierte Teil einer Samplerreihe über die schweizerische Undergroundszene der härteren Musik liegt hier vor. Und was will man sagen, es scheint bei unseren Ricola-Erfindern eine mehr als lebendige und hochkarätige Szene zu geben, jedenfalls hält diese Veröffentlichung ein durchgehend hohes Niveau. Die Songs variieren hier in einer ziemlich großen Stilvielfalt, die normalen Hard Rock- bzw. Metal-Combos stehen eher am Anfang, eher es etwas härter und düsterer wird, immer wieder aufgelockert durch einige schwerer zuordenbare Acts. Den Anfang machen Gonoreas, welche gleich mal das Motto vorgeben. "Love To Rock" ist gut gemachter Heavy Rock, welcher live bestimmt gut kommt. Dystera bewegen sich dann im symphonischeren Bereich, bringen uns auch mal die Flötentöne bei, klingen für mich manchmal wie eine härtere Variante von Edenbridge, aber durchaus gelungen. Bei Pertness wird es dann true as true can be. Chöre, klassischer Metal, für mich die schweizerische Antwort auf Grave Digger und auch die machen Spaß. Soul Line brechen dann erstmals aus den vorgegebenen Bahnen aus, dunkler Gesang, welcher teilweise fast schon was von Sprechgesang hat, ein leichter Gothic-Touch, kann man mögen, ich find's zumindest gewöhnungsbedürftig. Endoras erinnern mich nicht nur aufgrund des Songtitels an Stormwitch (ich weiß, da fehlt ein "Tears"), ein leichter Romantic Metal-Touch (huch!) ist nicht wegzudiskutieren. Emerald dürften die wohl bekannteste Band auf dieser CD sein, die mit ihrem klassischen, teilweise an mighty Maiden erinnernden Heavy Metal auch nichts anbrennen lassen. Bei Lordren wird es dann wieder etwas symphonischer, während Grey Monday eine nicht uninteressante Variante ihres Crossover-beeinflußten Alternative-Rock anbieten. Secondhand Child zelebrieren eine Mischung aus Punk, Hardcore und Metal und stehen damit im Gegensatz zu den folgenden Silver Dirt, bei denen guter alter Sleaze Rock relativ rotzig heruntergehobelt wird. Dann wird es wieder härter: Bulwark sind irgendwie eine Mischung aus Old School Thrash und Metalcore, aus alt mach neu sozusagen und es funktioniert zumindest bei diesem Song. Surrealist bieten ebenfalls Thrash Metal, können aber nicht an Bulwark heranreichen. Shadow's Far liefern dann für mich das Highlight dieser CD ab. So muss Thrash Metal klingen, eine Mischung aus Bay Area und alten Kreator, die mich sofort überzeugt. Total Annihilation kratzen dann an der Grenze zum Death Metal, während es anschließend noch mal experimenteller wird: Minsk Security spielen eine zumindest gewöhnungsbedürftige Mischung aus Nu Metal und Sentenced, Aggressive Sound Painters kommen irgendwie punkig, vielleicht auch etwas industrialmäßig und Mostly Harmless spielen guten New Rock mit leichtem Metal-Touch. Den Abschluss bilden November 7 mit einem an Evanescence oder Lacuna Coil erinnernden Track, der durch den guten weiblichen Gesang überzeugt. Alles in allem eine sehr gute und überzeugende Mischung, die mich aufgrund der hohen Qualität regelrecht überrascht hat. Von Shadow's Far will ich definitiv noch mehr hören!
Kontakt: www.quamlibetrecords.ch

Tracklist:
01. Gonoreas - Love To Rock
02. Dystera - Plight Of The Knights
03. Pertness - Religious Liberty
04. Soul Line - Image Of Life
05. Endoras - By The Firelight
06. Emerald - Revenge
07. Lordren - Restless Soul
08. Grey Monday - Nonetheless
09. Secondhand Child - Guilty
10. Silver Dirt - Mean Machine
11. Bulwark - Deny
12. Surrealist - Spread The Black Wings
13. Shadow's Far - Fucking Yobwoc
14. Total Annihilation - Rape Humanity!
15. Minsk Security - 1349 Dead End
16. Aggressive Sound Painters - Suicide Inc.
17. Mostly Harmless - Choices
18. November 7 - All The Things



www.Crossover-agm.de
© by CrossOver